Das was da Euch von der Werbung in Bezug eines Schiffbaualu erzählt wird, ist meist unbegründet. Ein legiertes AW-AlMg4,5Mn0,7 juckt die Korrosion herzlich wenig, so dass ein einfaches neutrales Schutzsystem genügt. Auf Grund einer Verunsicherung die noch von manchen Forumbetreiber unterstützt wird, werden Bewuchsschutzsysteme verkauft, die normalerweise keinen Abnehmer finden würden. Mehrere 1000 Yachten nur in der Adria haben eine Saildrive aus Aluminium der nur mit PVC-Primer einmals eingestrichen wird, darauf wird dann zu 95% ein Schwermetallantifouling gestrichen, denn ein VC bzw. PTFE Antifouling ist bei einem Dauerwasserliegeplatz besonders bei den vielen angelegten Muschelkolonien in der Adria kaum tauglich oder zu empfehlen. Auch Inversalu ist nichts anderes als eine Aluminium-Korosionsschutzfarbe, mit geringen Bewuchschutz der aber nich lange anhält.
Keine Angst, die ges. Berufsschifffahrt von Feuerwehr bis Rettungsdienst oder Polizeibooten wendet diese System der SPC-AF seit 1992 an
Ihr kennt sicherlich den Hinweis vieler Antifoulingprodukte, dass das AF für Aluminium nicht geeignet ist.
Bei solchen Proukten handelt es sich ausnahmslos um ein Kupferantifouling, das sehr preiswert herzustellen ist. Dabei haben wir es mit stark verunreinigten Kupfer 98-99% zu tun das den Kunden dann immer als reines Kupfer vermittelt wird, wie z.B auch das Coppershield oder Coppercoat das es noch unter weiteren 15 verschiedenen Namen gibt. Das Kupfer hat im Grunde nur eine bakterezide Wirkung was bei planzlichen Bewuchs halbwegs funktioniert, aber bei tierischen Bewuchs der sich an der Oberfläche anzementiert wie die Seepocken oder auch wie die Verklebung der Miesmuscheln keine Wirkung hat.
Natürlich dürfen solche Kupferantifoulings mit oder ohne Sperrgrund bei Aluminiumyachten nicht verwendet werden.
Die hochwertigen Schwermetall-Antifoulings für den mehrjährigen Bewuchsschutz enthalten nicht Kupfer, sondern Kupfer(I)oxide und Zinkoxide. Bei diesen Schwermetallen haben wir es mit einen elektrischen Halbleiter zu tun, der erst ab Temperaturen um die 200°C zum elektrischen Leiter wird. Dies Oxide bilden für den tierischen Bewuchs eine unangenehme Oberfläche die gemieden wird. Bei den Muscheln funktioniert das zu 100%, Seepocken können andoggen auf Grund von längeren Kontakten wie Trockenfallen, meist Muringleinen, aber die Vermehrung wird dann weitgehend unterbunden.
Da aber auch bei den Kupfer(I)oxidantifoulings je nach Gewässerart und Belastung geringe Mengen an Sulfaten gebildet werden können, muss vorher ein Sperrgrund aufgetragen werden. Da wir bei Aluminium wegen der Oxidschicht antihafteigenschaften haben, brauchen wir einen Haftgrund. Bei neuen Yachten verwenden wir von BASF einen Protect 324 EP-Primer EGS der mit Marine 470 PVC Sealer versiegelt wird. Identische Produkte gibt es auch bei Hempel, Sigma, Jotun usw.
Viele ältere Alu-Yachten überstreichen nur das alte Antifouling mit dem 470 PVC-Sealer mancher auch 2 mal so wie es auch von Hempel/Hempadur empfohlen wird. Seit 2002 wird das System bei uns so empfohlen und seit ca. 1992 angewendet mit einer Beanstandung wo 2 x 10 cm Schweißnaht reagiert haben, weil ein falsches Schweismediumbei der Herstellung verwendet wurde. Ansonsten ist das Standard seit 1992 in der Berufsschifffahrt.
Damit ist es also möglich mehrjährige SPC - selbstabschleifende Schwermetallantifoulings mit Standzeiten bis 60 Monate, Bewuchsschutzdauer 36 - 42 Monate Dauerwasserlieger bei Alu-Yachten zu verwenden. Diese System sind erhältlich in Großgebinden ab 20 Liter bei Hempel/Hempadur, Sigma, TMP Tenax, Nippon, Chokwang, Kroonint, oder in kleineren Gebinden bei BASF in Deutschland oder Jotun A/S in Sandefjord.
Auch bei den Mororbooten hat sich das System z.B. beim Z-Antrieb bewährt.
Anlage Beispiel Produktdaten und Hinweise von Hempel:
HEMPEL'S ANTIFOULING OCEANIC 8290K ist eine hochgefüllte, zinnfreie, selbstglättende und selbstpolierende Antifoulingfarbe. Der Poliervorgang basiert auf einem Ionenaustausch, der zu einer aktiven
Empfohlene Anwendung:
Aluminiumrümpfe: Siehe umseitige Anmerkungen.
Verfügbarkeit:
Farbtöne: rot / 51110 - braun / 60700 (siehe umseitige Anmerkungen)
Aussehen: matt
Volumenfestkörper: 52% ± 1%
Theoretische Ergiebigkeit: 5,2 m²/l - 100 μm
Flammpunkt: 28°C
Dichte: 1,7 kg/l
Handtrocken: 4-5 Std. bei 20°C
V.O.C.: 390 g/l
Die physikalischen Daten unterliegen normalen Fertigungstoleranzen.
Die "Erläuterungen zu den Produktdatenblättern" im HEMPEL-Buch sollten beachtet werden.
APPLIKATIONSHINWEISE:
Applikationsmethode: Airless-Spritzen (siehe umseitige Anmerkungen)
Verdünnung (Zus. max.): 08080 (5%)
Düsenöffnung: 0,68 - 0,76 mm / .027" - .031"
Fließdruck: 270 Bar
(Daten für Airless-Spritzen sind indikativ und unterliegen eventuellen Änderungen)
Reinigen der Werkzeuge: Verdünnung 08080
Schichtdicke, trocken: 100 μm (siehe umseitige Anmerkungen)
Schichtdicke, nass: 175 μm
Überstreichbarkeitsintervall: siehe Anstrichspezifikation
Sicherheit: Vorsicht beim Umgang. Vor und während der Verarbeitung sind alle Sicherheitshinweise auf der Verpackung und den Gebinden, die von HEMPEL erstellten Sicherheitsdatenblätter sowie örtliche oder nationale Sicherheitsvorschriften zu beachten. Gesundheitsschädlich bzw. -bedrohlich beim Verschlucken; nach Verschlucken sofort einen Arzt konsultieren. Das Einatmen von möglichen Lösemitteldämpfen oder Farbnebel ebenso wie den Kontakt von Farbe mit Haut und Augen vermeiden. Nur in gut belüfteten Bereichen verarbeiten und sicherstellen, dass in schlecht belüfteten oder schwer zugänglichen Bereichen für ausreichende Ventilation gesorgt ist. Jederzeit Vorkehrungen gegen die Gefahren von Feuer und Explosion treffen.
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Ausgabe: 8490k-cph-deutsch / 04-2007 / Seite 1 - Unterliegt nicht dem QS-Änderungsdienst
2. HEMPEL'S ANTIFOULING OCEANIC 8490K Untergrundvorbehandlung: Neubau: Gem. objektspezifischer Anstrichspezifikation.
Reparatur/Instandhaltung:
Alte selbstpolierende oder abtragende zinnfreie Antifouling: Öl, Fett usw. mit geeignetem Reinigungsmittel entfernen, gefolgt von Frischwasser-Hochdruck-Waschen, um mögliche geschwächte Strukturen der alten ausgelaugten Antifouling zu entfernen. Die Oberfläche vor dem Überstreichen trocknen lassen.
Sealer:
In abgeschlossenen Bereichen, wie in Seekästen oder unter großen Flachböden, während der Applikation und Trocknung für angemessene Belüftung sorgen.
Vorhergehender Anstrich: HEMPATEX H.B. 46330, HEMPADUR 45182 oder gem. Spezifikation.
Nachfolgender Anstrich: Keiner oder gem. Spezifikation.
Anmerkungen: Dieses Produkt enthält schwere Bestandteile. Vor Gebrauch gut aufrühren. Da das Produkt während des Einsatzes ständig eine aktive Oberfläche zur Verfügung stellt, verbraucht es sich mit der Zeit.
Farbton: Das anfängliche Aussehen kann innerhalb eines Farbtons Schwankungen unterliegen. Der endgültige Farbton stellt sich nach der Benetzung in Seewasser ein. Dies hat keinen Einfluß auf den Bewuchsschutz. Bei Kontakt mit Seewasser verfärbt sich braun 60700 nach grau.
Wiederholungsdockung: Bei einer Wiederholungsdockung kann HEMPEL´S ANTIFOULING OCEANIC 8490K nach gründlicher Reinigung und Entfernen jeglicher schlecht haftender Oberflächenschichten und ausgelaugter Bestandteile überarbeitet werden. Im Falle des Überarbeitens mit anderen Antifoulingtypen können abweichende Untergrundvorbehandlungsmethoden erforderlich sein - bitte kontaktieren Sie HEMPEL.
Aluminiumrümpfe: Kann auf Aluminiumrümpfen spezifiziert werden, vorausgesetzt, daß ein wirksames Korrosionsschutzsystem aus mindestens zwei Anstrichen von je 150 μm Trockenschichtdicke aufgebracht wurde. Das Korrosionsschutzsystem darf während des Einsatzes nicht beschädigt werden, um Korrosion des Aluminiums durch das in OCEANIC enthaltene Kupferoxid zu vermeiden.
Applikationsgeräte: Standard-Airless-Hochleistungs-Spritzgeräte:
Übersetzungsverhältnis der Pumpe: min. 45:1 (siehe Anmerkung unten) Förderleistung der Pumpe: min. 12 l/min (theoretisch)
Spritzschläuche: max. 15 Meter, 3/8" Innendurchmesser
max. 3 Meter, 1/4" Innendurchmesser
Anmerkung:
Filter: Die Filter in der Saugeleitung und an der Düse sollten entfernt werden. Schichtdicken: 80 - 150 μm. Die empfohlene Schichtdicke ändert sich in Abhängigkeit von der Spezifikation. Dies verändert auch die Ergiebigkeit und kann Trockenzeiten beeinflussen. Im Falle von Mehrschichtsystemen beeinflussen die Schichtdicken und die Anzahl der aufgebrachten Anstriche die Trockenzeiten und die minimalen Überstreichbarkeitsintervalle. Die entsprechende Anstrichspezifikation ist zu beachten. So wenig wie möglich verdünnen, um die Applikation der korrekten Schichtdicken sicherzustellen. Der richtige Weg, um die Schichtdicken zu überwachen, ist, die Fläche in Teilflächen aufzuteilen und die auf die einzelnen Teilflächen aufzubringende Farbmenge zu berechnen. Die exakte berechnete Farbmenge muss gleichmäßig auf die entsprechende Teilfläche aufgetragen werden. Zur weiteren Information die entsprechende Anstrichspezifikation beachten.
Zahl der Anstriche: Gem. Spezifikation in Abhängigkeit von Zustand des Schiffsrumpfes, Einsatzparametern und angestrebter Lebensdauer des Systems. Kein max. Überstreichbarkeitsintervall, jedoch müssen nach längerer Standzeit in verschmutzter Atmosphäre Schmutzansammlungen durch Frischwasser-Hochdruck-Waschen entfernt werden.
Ausdocken: Die minimale Zeit vor dem Ausdocken hängt von der Zahl der aufgebrachten Anstriche, der Schichtdicke, den vorherrschenden Temperaturen sowie der späteren Belastung/Einsatzbedingungen ab. Zur weiteren Information die entsprechende Anstrichspezifikation beachten. Die maximale Zeit vor dem Ausdocken hängt von den atmosphärischen Bedingungen (UV-Strahlung, Temperatur, Grad der Luftverschmutzung, usw.) ab. Es ist wichtig, nach längerer Standzeit ein Frischwasser- Hochdruck-Waschen durchzuführen. Standzeiten an der Luft bis zu 6 Monaten stellen normalerweise kein Problem dar, doch kann außergewöhnlich starke Verschmutzung ein Frischwasser-Hochdruck-Waschen erforderlich machen - kontaktieren Sie HEMPEL.