Ein Topcoat ist ein Decklack der den Vorgaben entsprechend hergestellt wird. Im GFK-Yachtbau wird ein seewasserfestes 2 Komp. Polyurethan-Acrylharz verwendet, im KFZ-Bereich ein 1 Komp. Polyurethan-Acryl, als Korrosionsschutz ein 1 Komp. Alcydharz, usw. Wenn also einer darauf hinweist wie oft im Yachtforum einen Topcoat zu streichen, ohne zu sagen welchen Topcoat mit welchen Eigenschaften, dann ist das ein Unsinn. Je nach Anwendung ist jede Farbe die als Deckanstrich verwendet wird ein Topcoat, ob Lösungsmittel- oder Wasserverdünnbar.
Ein Gelshield ist ein Polymerpoxy, das mit Kalk pigmentiert wird. Das Gelshield bildet eine schlagfeste Beschichtung mit einer Elastizität von mehr als 4%. Auf Grund der Dreiringstrukturbildung des Moleküls ist das Gelshield erheblich instabiler als ein Polyurethan oder Polyvinylchlorid und bildet beim Zerfall mit einen H2O-Molekül (Wasser) ein Diol. Damit ist ein Gelshield ein zusätzliches Schutzsystem zur Bewahrung mechanischer Schäden aber nur eine geringe Feuchtebarriere. Polymerpoxyde haben die Eigenschaft zu Kreiden - ionisieren oder zu erodieren und müssen daher immer versiegelt werden. Um die Eigenschaften zu verbessern, sollte das Gelshield bei 40°C für 15 Stunden getempert werden, wenn nicht dann sieht er nach einigen Jahren wie ein schweizer Käse aus. Siehe Osmoseprophylaxe ein Witz
Eine Osmoseprophylaxe für einen Gelcoat ist immer:
- eine zusätzliche schlagfeste Beschichtung um den Gelcoat vor mechanischen Schäden zu schützen und eine zusätzliche Feuchtesperre,
- bei einen neuen Boot nur eine Versiegelung des Gelcoat mit einer Feuchtesperre, damit die Eigenschaften des Gelcoat erhalten bleiben,
- bei einen alten Boot zusätzlich eine Verstärkung des Gelcoats mit einem Epoxyd und einer zusätzlichen Feuchtesperre.
Bei Booten die getempert werden können (Trockenkammer einer Lackiererei) genügt ein Epoxyd (Gelshield) mit Kalkpigmenten, ist erheblich preiswerter,
wenn nicht getempert werden kann, dann unter Wasser ein 2 Komp. Teerepoxyd, über Wasser ein 2 Komp. Reinepoxyd ohne Kohlenwasserstoffverbindung,
in beiden Fällen müssen die Epoxyde immer versiegelt werden.
Ansonsten ist Osmoseprophylaxe nichts anderes wie den unvermeidbaren osmotischen Diffusionsprozess zu verlangsamen, denn verhindert kann er nicht werden, eher beschleunigt durch die Schwächung und das Anschleifen des Gelcoats und nicht dem Verwendungszweck entsprechender Epoxyde. Eine Osmoseprophylaxe ist auch ein mechanischer Schutz des Gelcoats, um diesen vor Schäden zu bewahren.
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