Dabei habe ich mir auch die verschieden Antworten im Yacht-Forum zu dieser Frage angesehen. Dabei haben 2 Forenteilnehmer die richtige Antwort abgegeben, der Rest ist wie immer "Schrott" wie wir sagen. Dass ein Techniker von Hempel angeblich den Rostumwandler BOB empfiehlt als Grundierung, zeigt schon welche Interessen vorliegen. Also so einen dämlichen Techniker gibt es nicht, mit Ausnahme er ist ein umgeschulter Schuhverkäufer. Ein Techniker hat ein abgeschlossene Berufsausbildung, mehre Jahre Praxis und dann eine 2 Jährige Technikerausbildung und dann erst erfolgt die Weiterbildung und Spezialisierung.
Unter Gusseisen versteht man eine Gruppe von Eisenlegierungen mit einem hohen Anteil von Kohlenstoff (> 2 %) und Silizium (> 1,5 %) sowie weiteren Bestandteilen wie Mangan -Chrom - Nickel usw. Es wird unterschieden zwischen dem grauen Gusseisen (Grauguss), in dem der Kohlenstoff in Form von Graphit und dem weißen Gusseisen, in dem der Kohlenstoff in Form von Zementit vorkommt. Die bekannteste und verbreitetste Sorte ist der Grauguss, bei dem der Kohlenstoffüberschuss in Form von Graphit vorliegt. Grauguss ist relativ korrosionsbeständig und hat auch vorteilhafte Selbstschmiereigenschaften.
Also einen Grauguss mit einen Rostumwandler zu bearbeiten ist so sinnlos wie ein Kropf. Was soll der Quatsch, Grauguß bildet eine Korrosion wie Corten-Stahl, ist eine eigene Patina. Diese Patina wird nicht umgewandelt sondern neutralisiert. Das geht aber nur mit Zink. Rost wird nicht umgewandelt, sondern mit der Flex oder mit einen Schleifgerät entfernt. Also diese selbsternannten Techniker in den Forens sind schon einzigartig, denn das weiß bereits ein Maschinenschlosser - oder Werkzeugmacher- Lehrling im ersten Lehrjahr.
Bei Grauguss- Stahlguss- Temperguss- Kugelgrahitguss- Spähroguss- Lamellenguss wird eine Lage Zinkstaub als Kahodischer Korrosionschutz aufgetragen, der dann mit 4-5 Lagen schlagfeste 2 Komp. Teerepoxyd zu beschichten ist. Das Teerepoxyd wird dann mit PVC-Vinyl versiegelt, so dass es nicht versprödet und seine Eigenschaften behält. Darauf werden nur Schwermetallantifoulings mit hohen Kupfer-Zinkanteilen beschichtet.
Bei Grauguss sind besonders die Rauigkeitsbeiwerte der Oberfläche wichtig, da Grauguss selbstschmierende Eigenschaften wegen der Graphitanteile hat. Zusätzlich ist eine gründliche Entfettung mit Trychloräthylen oder Aceton erforderlich. Die Zinkbeschichtung muß 2 Komponentig sein und sollte höchste Penetriereigenschaften haben, sonst fällt alles ab. In der Regel wird aber bei Yachten ein einfacher Stahlguss verwendet der sehr hohe Verunreinigungen meist Schwefel und Phosphor hat. Der Korrosionschutz wird wie oben ausgeführt genauso durchgeführt. Auf Dauer aber lassen sich solche minderwertigen Stähle kaum schützen. Die Praxis bei den meisten Seglern ist, ratz - fatz den Rost mit der Flex entfernen, darauf einen PVC-Vinyl Primer der einen Korrosionschutz hat, darüber Antifouling das zusätzlich einen Kathotischen Schutz hat. Reicht in der Regel 3-4 Jahre, geht schnell und ist preiswert. Vor Jahren wurden dafür Chlorkautschuk-Primer verwendet, die noch vereinzelt über den Bootszubehör angeboten werden. Diese Primer werden nicht mehr verwendet und wurden durch PVC-Vinyle ersetzt, die nicht verspröden und daher auf Dauer eine bessere Feuchtigkeitssperre bilden. Chlorkautschuk ist sehr preiswert und wird daher noch in den Laderäumen besonders in den Bilgen vereinzelt verwendet. Aber auch da setzen sich die Schiffsbodenöle auf Grund der beseren Korrosionseigenschaften immer mehr durch. Auch Owatrol hat dieses Öl in kleinen Abfüllmengen, mit den sich auch Hohlräume von Stahlyachten veriegeln lassen. Es muss dabei nicht einmal der Rost oder die FE-Oxyde entfernt werden.
Grüße Admin