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ADMIN
Hallo,
zuerst einmal, es gibt keinen Osmoseschutz bei Polymeren, das ist eine reine Verkäufererfindung. Wäre das möglich, dann würde jeder Hersteller einen solchen Schutz auftragen. Das ist auch physikalisch nicht möglich, denn die H2O-Feuchtemöleküle sind viel - viel kleiner als die Riesen-Polymer-Kettenmoleküle, so dass die Feuchte jedes Polymer langsam durchdringt. Der beste osmotische Schutz ist nun mal der Gelcoat, der nur 0,6-0,8 mm dick ist und den die Skipper mit Begeisterung durch anschleifen massakrieren. Wir können osmotische Schäden reparieren, aber im Grunde nicht verhindern. Wenn wir den Gelcoat mit 2 Lagen EP abdecken, dann verhindern wir sichtbare Blasen, darunter aber geht der Prozess weiter bis zur Delaminierung vom Laminat. Eine GFK-Yacht nimmt nun mal Feuchte auf und muss auch Feuchte abgeben können. Schließen wir die Feuchte ein, dann schadet das mehr als es nützt. Die sichtbare grünlich - türkisfarbige Schicht ist ein Gelshield 200 und die lässt sich auch nicht abbeizen. Wenn alles runter ist, müssen die Beizrückstände gründlich abgewaschen werden. Dann das Gelshield sauber schleifen, 1 x Marine 470 rotbraun, 1 x Marine 522 Ecoship schwarz bei Saisonwasserlieger. Bei Jahreswasserlieger 2 Lagen beim Antifouling, beim Wasserpass auf 10 cm erfolgt wegen der Reinigung immer ein zusätzlicher Anstrich.
Es gibt sicherlich Anwendungsfälle wo z.B. ein Gelshield 200 sinnvoll ist, wie z.B. als Opferbeschichtung wenn Boote trocken fallen. Auch bei Booten die ständig getrailert werden um mechanische Schäden zu vermeiden. Damit lassen sich bereits entstandene osmotische Schäden wie die Blasenpest (ist keine Osmose) reparieren, wobei da Reaktiv-Harze die bessere Lösung sind. Wenn das Boot nach dem abbeizen i.O. ist, müssen wir auch nichts machen. Haben wir sichtbare Schäden nach dem abbeizen, dann bitte nochmals Bilder.
Grüße Friedrich