Ankündigung

Einklappen

WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

Administration
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

    Hallo Friedrich,

    es steht der Neuaufbau des Unterwasserschiffes meines Bootes an. Es sind zu viele Schichten div. Farbe drauf, so dass es an einigen Stellen zu Abplatzungen kommt – und in den letzten Jahren ist ein Teflon-Antifouling gestrichen worden (auf dem ja keine andere Farbe hält). Auch der Kiel zeigt diverse Roststellen, so dass der auch mit dran ist.

    Das Schiff ist eine Segelyacht Baujahr 1985 mit einer Länge von 9,50 m, Breite 3,10 und einem Tiefgang von 1,80 m, Länge in der Wasserlinie beträgt 8 m. Es hat seinen Liegeplatz an der Kieler Förde und die Touren gehen in die Westliche Ostsee und Dänische Südsee. Im Winter steht das Boot an Land. Mein Boot ist einer Comfortina 32 sehr ähnlich.

    Die Entfernung der alten Farbschichten auf dem Rumpf erfolgt aus logistischen Gründen (leider) mechanisch. Die alten Antifoulingschichten lassen sich gut abkratzen, die Schichten danach sind härter und halten überwiegend gut. Bei der letzten Schicht vor dem Gelcoat höre ich mit dem Abkratzen auf, weil ich dann auch die ersten Zehntel des Gelcoats mit ab müssten (und das Gelcoat möchte ich so wenig wie nötig beschädigen.)
    (Bild Abplatzungen) Abplatzungen.jpg
    (Bild Farbschichten) Farbschichten.jpg
    (Bild der fast nackten Lady) alter Primer.jpg

    An einigen Stellen wurde bei früheren Schleifarbeiten bis aufs Gelcoad runter geschliffen (mit Schleifspuren im Gelcoat), an exponierten Stellen am Bug ist sogar das Laminat zu sehen.

    Ich möchte den Neuaufbau gerne mit Relest-Produkten vornehmen. Es sind aber noch ein paar Fragen offen, bevor ich mit dem Bestellen und dann dem Aufbringen anfangen kann (und schon mal Danke für die Beantwortung.)

    Für die Berechung der benötigten Mengen an Farben bin ich von folgenden Annahmen ausgegangen:
    - Kielfläche: 6 m² (über Zeichnung ermittelt)
    - Rumpffläche: (nach Formel für Kurzkieler) – Kielfläche
    = ((3,10m + 1,80m) x 8m x 0.5) – 6 m²
    = 20m² - 6m² = 14 m²

    Die folgenden Arbeitsschritte am Rumpf sind von mir angedacht:
    - Ausbessern der Gelcoat-Schäden
    - Aufrauhen mit Stahlwolle
    - Reinigen mit Aceton
    - Marine 470 als Feuchtigkeitsschutz und Haftvermittler zwischen Gelcoat und AF:
    14m² / 6m²/l = 2,4 l
    - 2 x Marine 522 als Antifouling:
    14m² / 3,5m²/l = 4,0 l

    Am Kiel will ich die folgenden Arbeiten durchführen:
    - Entfernen des Antifouling mit Kratzer (damit kein PTFE-Antifouling mehr da ist)
    - alle anderen Farbschichten bis auf das blanke Metall runterholen mit Tercoo-Scheibe
    - 2 x Zinga als Korrosionsschutz
    - 2 x RELEST® Protect 346 2K-EP-Multicoat
    6m² / 2,9m²/l = 2 l
    - 1 x Marine 470 als Haftvermittler
    6m² / 6m²/l = 1 l
    - 2 x Marine 522 als Antifouling:
    6m² / 3,5m²/l = 1,7 l

    Gesamtmengen:
    - Protect 346 2K-EP-Multicoat: 2,0 l, ==> Bestellmenge: 2,5 l
    - Marine 470: 2,4 + 1,0 = 3,4 l, ==> Bestellmenge: 4 l
    - Marine 522: 4,0 + 1,7 = 5,7 l, ==> Bestellmenge: 6 l

    Mein Ziel ist, dass ich dann für die nächste 3 Jahre Ruhe habe und ggf. nur noch Kleinigkeiten ausbessern muss.


    Folgende Fragen habe ich noch:
    - Stimmen meine Mengenermittlungen?
    - Wie bessere ich die Gelcoatschäden aus, wo das Laminat zu sehen ist?
    - Kann ich Marine 470 Venylprimer auf den Vorgängerprimer auftragen?
    - An welchen Stellen sind noch Schleifarbeiten notwendig?
    - Von der Herstellerwerft ist der Kleber zwischen Rumpf und Kiel nicht nur in der Fuge, sondern noch ca. 5 cm nach unten auf den Kiel aufgebracht worden.
    Hast Du eine Erklärung warum
    - Wie kann man feststellen, wie gut eine alte Farbschicht noch hält = als Grundlage für eine neue Beschichtung taugt?
    - Macht es Sinn, an einer kleinen Stelle einen Probeauftrag zu machen.
    - Kreppband als Abgrenzung zum Wasserpass: Einmal anbringen und dann alle Schichten streichen – oder für jede Schicht neu anbringen?
    - Kann man für die Staubbeseitigung auch Brennspiritus statt Aceton nutzen?


    Nochmals Danke für dieses Forum, Deine Art der Darstellung und die Beantwortung meiner Fragen.

    LG
    Herman

  • #2
    AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

    Hallo Herman,
    wir haben das Problem, dass wir nicht alle Reste von 1 K. Beschichtungen beseitigen können. Somit ist ein Gelcoatersatz mit z.B. Protect 346 nicht möglich. Was bleibt ist der Marine 470 Vinyl-Primer der eine hohe Feuchtedichte hat, aber nicht die mechanische Festigkeit eines Epoxid. Wichtig, den Marine 470 2-3 Tage trocknen lassen, Taupunkt beachten. Antifouling Marine 522 Ecoship verwenden, 6 Liter passen, Wasserpass ein zusätzlicher Anstrich, Rest aufheben für Nachbesserungen.
    Beim Kiel haben wir im Grunde das Gleiche Problem. Auch da bleiben immer Reste der alten Beschichtung zurück. Der von Dir beschriebene Beschichtungsaufbau wäre optimal, nur da bekommen wir Haftungsprobleme wenn der Kiel nicht sandgestrahlt wird.
    Daher nach der Voprbereitung mit dem Marine 251 CR-Primer rollen, 1 mal dünn mit Marine 470 Vinyl überschichten dann das Antifouling. Da die Kiele von innen heraus korrodieren wegen der Verunreinigungen im Guss mit Phosphor und Schwefel, ist im Grunde eine Korrosion nicht zu verhindern. Der Marine 251 CR ist mit Zinkoxid pikmentiert für den Korrosionsschutz und wird für einige Zeit funktionieren. Eigene Erfahrung Bavaria 30 Adria. Alle 2-3 Jahre bricht die Korrosion an einzelnen Stellen durch die Beschichtung. Die Bereiche werden dann mit einer Flex, groben Putzscheibe sauber genmacht, mit dem CR 251 ausgebessert und dann direkt wenn der CR handtrocken ist mit dem Antifouling überschichtet. Das geht einfach und schnell und funktioniert dann wieder 2-3 Jahre.

    An den Bereichen wo das Laminat zu sehen ist, müssen mit einer Stahlwolle und Aceton alle Farbreste beseitigt werden um mit einer Feinspachtel die Stellen mit 0,5-1 mm abzudecken.

    Zu den Fragen:
    Bedarf, 0,75 Liter CR-251 Primer Farbe schwarz, 4 Liter Marine 470 Farbe rotbraun, 6 Liter Marine 522 Ecoship Farbe schwarz, 1 x 2 K. EP-Feinspachtel Farbe grau, 2 Liter technisches Aceton.
    Ich nehme an, da ein PTFE-Antifouling gestrichen wurde, müsste der Primer von International VCTar2 sein, der ist bei VC-Antifoulings zwingende erforderlich. Sauber anschleifen, der Marine 470 haftet darauf.
    Den Kleber zwischen Kiel und Unterwasserschiff kann ch auf dem Bild nicht erkennen. Wenn er fest ist und nicht mit Nässe unterwandert wurde, sollten wir den nicht entfernen. Normalerweise werden die Kiele geklebt und die Klebeverbindung wird mit den Stehbolzen vorgespannt. Wenn wir da keine Schäden haben nichts machen, ansonsten Foto schicken. Es könnte auch sein, dass der Bereich vom Hersteller mit einer Kautschukmasse zusätzlich abgedeckt wurde. Wie gesagt, da muss ich mehr sehen.
    Wenn wir es mit Abplatzungen zu tun haben, dann muss alles runter da eine nachträgliche Verfestigung nicht möglich ist.
    Ein Probeauftrag mit dem Primer und Antifouling ist nicht erforderlich.
    Beim Klebe-Band nimm ein Gewebeband kein Kreppband. Wenn also Primer und Antifouling weitgehend hart ist, dann lässt sich das leichter abziehen ohne das Reste vom Klebeband erhalten bleiben. Wobei auch ein Kreppband geht, denn die Reste die sich dann nicht beseitigen lassen werden dann im Wasser nach einiger zeit aufgeweicht und abgewaschen.
    Die Staubbesitigung ist kein Poble, das geht auch mit dem Handbesen. Das Aceton hat die Eigenschaft nicht nur zu entfetten, somndern durch seine Vedunstung noch zu entfeuchten was die Haftung erheblich verbessert.
    Wichtig ist, den Taupunkt einzuhalten, denn der ist immer die Ursache wenn wir Abplatzungen oder eine Blasenbildung bekommen. Besonders im Frühjahr macht es Sinn, erst am Nachmittag zu streichen, wenn sich die Objekttemperatur und die Umgebungstemperatur angeglichen haben. Kühlt das Boot in den Nachtstunden stark ab und wir streichen in den Vormittagsstunden wenn sich die Luft erwärmt hat, dann streichen wir ein nasses Boot, daher Vorsicht.

    Ansonsten passt alles,
    Grüße Friedrich

    Kommentar


    • #3
      AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

      Hallo Friedrich,

      danke für die prompte Antwort auf meine Anfrage.

      Einige Erläuterungen, damit das Gesamtbild vollständiger wird.

      Das (ehemals) genutze PTFE-Antiouling war Hempel Cruise Glide und war direkt auf das vorherige Hempel Hartantifouling aufgetragen worden.

      Der Primer, der jetzt noch nach dem Abziehen der Farbe zu erkennen ist, ist m.E.n. von der Hersteller-Werft aufgetragen worden. Was die Schweden damals genutzt haben, entzieht sich meiner Kenntnis (die Werft Dixie Båtar gibt es nicht mehr, der Vorbesitzer ist verstorben.)

      Muss dieser alte Primer wirklich angeschliffen werden? Wenn ja, mit welcher Körnung? Das Anschleifen mit 120 - 160 Körnung
      Reicht ein Schliff mit der Hand oder besser mit Exenterschleifer? Wenn der Gelcoat nicht zu sehr beschädigt wird Exenterschleifer, meist wird mit der hand wie am Wasserpass nachgearbeitet.
      Ich bin ein wenig zurückhaltend, weil ich Deine Hinweise auf „Gelcoat anschleifen = böse“ im Hinterkopf habe. (oder besser formuliert: nur wenn ich Epoxy auf den Gelcoat aufbringen will, dann sollte der Gelcoat angeschliffen werden.)
      Wir haben bei dem Boot einen Saisonwasserlieger der in den Wintermonaten entfeuchten kann, das Boot ist auch bereits in die Jahre gekommen so dass es auch Feuchte aufgenommen hat.

      Durch das Abkratzen bin ich derzeit so nah dran an dem Rumpf, da habe ich keine Stelle gesehen, wo ich befürchte, dass das Gelcoat schwach ist und durch eine Epoxyschicht verstärkt werden muss (die wenigen Durchschleifstellen mal ausgenommen.) In so fern würde ich Deinem Vorschlag folgen, gleich den Venyl-Primer als erste neue Schicht aufzubringen.

      Zum Kiel: Da ich annehme, dass ich einige Flächen spachteln werden muss, eine Frage zur vorgesehenen Reihenfolge:
      1. blank machen
      2. Staub entfernen und reinigen
      3. CR-251 Primer
      4. spachteln
      5. Venyl-Primer
      6. Antifouling
      - Richtig so?
      - An irgendeiner Stelle noch einmal schleifen?
      - Ich hatte angedacht, den Kiel noch mal mit Protect 346 eine Epoxy-Schutzschicht zu gönnen. Macht das Sinn? (wo doch der Kiel von innen anfängt zu rosten?)

      Zu dem Aspekt Kielfuge liefere ich etwas später noch mal Photos nach. Am bestenFotos wenn die Vorarbeiten abgeschlossen wurden, auch vom Gelcoat wo der beschädigt wurde.

      Mit Gruß aus Kiel
      Henning

      Kommentar


      • #4
        AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

        Hallo Friedrich!

        Wo ich gerade im Shop bestellen wollte: Welche Rollen soll ich für welche Farbe nutzen? http://www.antifouling-shop.com/images/smilies/.gif

        - CR251 Primer:
        - Marine 470 Primer:
        - Marine 522 Antifouling:

        Danke für die Beratung.

        Gruß Herman

        Kommentar


        • #5
          AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

          Bei einen 9 m Boot ist der Bedarf 3 x die 18 cm Rolle zzgl. 1 x Bügelhalter 8 mm und eine 10-ner Packung 10 cm Rollen 1 x Bügelhalter 6 mm. Bei der 18 cm Rolle ist eine Reserve. Ansonsten werden bei einen Boot immer Rollen, Aceton oder auch Pinsel benötigt. Das Streichen erfolgt immer aus einer Farbmischwanne, nicht aus der Dose streichen, denn dei Dosenränder und der Dosenboden lassen sich nie richtig aufrühren. Die 3/4 und 2 Liter Dosen lassen sich mit dem kleinen Rührstab und der Bohrmaschine aufrühren. Gründliches Aufrühren über mehrere Minuten denn im Antifouling z.B. haben wir auf 2 Liter Volumen 2,6 kg Biozide und Schwermetalle, das lässt sich ohne Rührstab nicht aufrühren. Wir haben zahlreiche Fell-Rollen ausprobiert und da haben die Nylon-Fellrollen am längsten gehalten. Je nach Temperatur werden die nach 20-30 Minuten schwammig und lösen sich auf. Daher Ersatzrollen, zügig arbeiten, Besenstiel als Verlängerung für die Fellrollen verwenden, denn dann kann beidhändig gearbeitet werden, geht dann schneller. Lösungsmittel-Feste Rollen sind sehr teuer und lösen sich auch nach einiger Zeit auf und werden genauso entsorgt da sich eine Reinigung nicht rentiert und kaum möglich ist.

          Wegen der Sicherheit: Schutzhandschuhe, Schutzbrille verwenden denn wir haben es mit Bioziden und auch Toxiden zu tun. Auch die Schutzanzüge machen Sinn, da sich Farbspritzer auf der Kleidung nicht mehr beseitigen lassen. Klebt mal was auf den Händen, dann lässt sich das nicht einfach abwaschen, da funktioniert die Handwaschpaste, besser als Aceton zur Reinigung. Bei den Schleifarbeiten ist Vorsicht geboten, Staubtuch verwenden da im Augenblick keine Schutzmasken mehr geliefert werden können. Unnsere Schutzmasken wurden wegen dem Corana alle eingezogen. Bei den Schleifarbeiten haben wir es immer mit Bisphenol-A und Epichlorhedrin oft auch mit Benzo(a)piren in alten Farbschichten zu tun das im Grunde bei weitem gefährlicher ist als Asbest. Da dabei Nanos frei gesetzt werden, können die über die Lunge auch nicht mehr ausgeschieden werden. Wenn möglich, sollte immer nass geschliffen werden.

          Grüße Friedrich

          Kommentar


          • #6
            AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

            Hallo Friedrich,

            hier kommen Informationen zu meiner Kielfuge. Der Kiel ist von den AF-Schichten befreit, aber noch nicht blank. Das kommt, wenn die Temperaturen höher sind und ich den 1K-CR-Primer aufbringen kann.

            Die nachfolgende Stelle ist für mich ziemlich delikat, da gleich mehrere Aspekte aufeinander treffen:

            Kielfuge 1.JPG

            Zum einen rostet es an dieser Stelle. So wie ich es sehe, aber noch nicht in der Fuge, sondern „nur“ auf der Fläche des Kiels.

            Zum anderen stimmen die Abmessungen Rumpfplatte – Kielanschluss wohl nicht ganz: Der Rumpf ist ein klein weniger breiter als der nachfolgende Kiel. Deshalb hat die Werft die Dichtungsmasse mehrfach aufgetragen, bis es einen glatten Übergang gab.
            Die Dichtungsmasse in der Kielfuge erscheint mir in Ordnung. Bis auf diese eine Stelle, wo ich gepropelt habe, würde ich diese nicht anfassen, sondern drin lassen. Eine Verhärtung des Materials kann ich nicht erkennen.

            Sollte ich den Übergang wieder mit der Dichtungsmasse (Pantera 3000 angedacht) ausfüllen?
            Eine Kante an dieser Stelle ist m.E.n. strömungstechnisch irrelevant, sieht glatt halt nur schöner aus.

            Wo ich auch auf Verständnisschwierigkeiten stoße ist der Umstand, dass der gesamte Kiel eine Lage des Dichtungsmittel der Kielfuge aufweist. Die Naht geht übergangslos in eine Beschichtung über. Bis auf zwei Stellen ist dieser Übergang intakt. Hier eine nicht-intakte.

            vorne knapp unterhalb der Kielfuge - Loslösung Schutzschicht.jpg

            Warum mag die Erstellerwerft das gemacht haben?
            Wie gestalte ich den Übergang, wenn ich den unteren Kielbereich blank kratze mit der Terco-Scheibe?

            Danke für Dein Feedback.

            LG Herman

            Kommentar


            • #7
              AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

              Hallo Friedrich,

              hier kommen die Laminatstellen, nachdem ich alle Farbe vom Rumpf gekratzt habe.

              Auf dem Photo siehst Du eine Stelle, wo früher bis auf das Laminat durchgeschliffen wurde. Die Stelle ist vorne am Bug.
              freies Laminat am Bug 2.jpg
              Laminat vergroessert.JPG

              Mein Vorgehen wäre jetzt:
              - entfetten mit Aceton
              - Kanten und Laminat mit 120 Körnung anschleifen
              - mit 2K-Epoxyspachtel füllen
              - nachschleifen
              - mit Venylprimer streichen
              - Antifouling streichen

              Wie bekomme ich die ursprüngliche Rumpfform am besten wiederhergestellt?

              An anderen Stellen am Unterwasserschiff wurde das Gelcoat angeschliffen.

              angeschliffenes Gelcoat.jpg

              (Der Daumen auf dem Bild soll eine Größenorientierung geben)

              Mein Vorgehen wäre:
              - säubern und entfetten mit Aceton
              - mit Venylprimer drüber gehen
              - Antifouling streichen
              Oder muss ich dort mehr Aufwand betreiben?

              Danke fürs Feedback.

              LG Herman

              Kommentar


              • #8
                AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

                Hallo Hermann
                so lange wir Reste von 1 K. Beschichtungen haben wie auf dem Foto, bleibt uns nur die Möglichkeit mit Marine470 Vinyl zu versiegeln. Am Kiel entferne alles was weiches Fugenmaterial ist. Der Kiel wurde so wie das aussieht in dem Bereich laminiert. Das einfachste wäre, sanstrahlen, dann könnten mit einer EP-Spachtel die Schäden ausgebessert werden. Wir haben aber auch darunter eine Korrosion, so dass Spachtelungen oder auch Beschichtungen nicht lang halten würden. Wie auf dem Bild 2 zu sehen ist, da gibt es inzwischen zahlreiche Sanierungsversuche am Kiel die nicht funktioniert haben. Im Grund bleibt nur die Möglichkeit, alles runter was lose ist, Kielfuge frei legen und dann sehen wir erst wie wir da weiter machen können. Auf dem Bild 2 sind auch Risse zu erkennen, so dass der Kiel bereits zum pendeln neigt. Das dürfte auch der Grund sein, dass der Übergansbereich vom Unterwasserschiff zum Kiel mit einer elastischen Dichtmasse versehen wurde. Besonders wenn solche Boote in die Jahre kommen, dann wird der Bereich auf Grund der ständigen Feuchte im Kielbereich und der Bilge weich, da sich das Poxid auflöst und das Laminat sich dann vom ISO-Harz trennt. Grundsätzlich darf das Unterwasserschiff wenn das Boot auf dem Kiel gestellt wird nicht nachgeben und muss min. das dreifache Eigengewicht ohne erkennbare Verformung aushalten. Mache mal in den Bereich alles sauber,
                Grüße Friedrich

                Kommentar


                • #9
                  AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

                  Hallo Friedrich,

                  das Dichtmaterial zwischen Rumpf und Kiel ist original von der Herstellerwerft. Es haftet noch gut, ist elastisch.
                  Das gleiche Material ist bei einem Rumpfdurchbruch für den Loggeber als Dichtmasse genutzt worden. Auch dort war das Material nach 30 Jahren noch elastisch und hat gut gehalten. Beiim Ausbau des Durchbruchs habe ich die Fläche zwischen Außenhaut und dem Kopf des Durchbruchs mit einem Cuttermesser gelöst. Danach war nur noch Dichtungsmaterial zwischen GFK im Lochrand und dem Hals des Durchbruchs vorhanden und trotzdem musste ich mehr als 80 kg Druck ausüben, bis der Durchbruch langsam nach außen nachgab. (ich hab mich schlicht auf den Durchbruch gestellt und ein wenig geschaukelt.) Das hat Eindruck bei mir hinterlassen.

                  Ich werde mal die Feuchtewerte im Kielbereich und anderen Stellen des Rumpfes messen.

                  Wenn die Außentemperaturen wieder höher gehen, so dass man auch streichen kann, geht es mit der Tercoo-Scheibe an den Kiel ran. Nach dem Saubermachen möchte ich so schnell wie möglich den Kiel streichen, weil es sehr schnell das Rosten anfängt. An einer Probestelle zum Ausprobieren der Tercoo-Scheibe kann ich das gut beobachten.

                  LG
                  Herman

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

                    Hallo Herman,
                    was das schnelle rosten auf der Oberfläche betrifft, nach dem Einsatz der Tercoo-Scheibe ist kein Problem, denn das ist Flugrost. Da genügt vor dem beschichten einfaches abwischen mit Aceton oder Trychloräthylen. Ich isch würde gerne den Kiel kritischen Bereich als ganzes auf einen Bild sehen, damit ich mir das besser vorstellen kann. Wenn ich mir das Bild 2 ansehe, da wurden zahlreiche Ausbesserungen durchgeführt. Es ist auch ein Problem wenn wir es mit beschädigten Dichtmaterial zu tun haben, denn das lässt sich nicht reparieren da wir keine Haftung bekommen. Das muss dann vollständig erneuert werden. Wie auch immer, Unterwasserschiff ist kein Problem, vom Kiel würde ich gerne mehr sehen.
                    Grüße Friedrich

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

                      Hallo Friedrich,

                      nachdem ich beruflich ein wenig eingespannter gewesen war, geht es jetzt am Schiff weiter.

                      Ich habe den Bereich ober- und unterhalb der Kielfuge versucht, so weit wie möglich frei zu legen. Aber oben haften die alten Farbschichten wie nichts gutes am GFK und unten tut sich die Tercoo-Scheibe schwer mit den dicken Lagen Versiegelungsmasse. (Aber Aufgeben gilt nicht.)
                      So schaut es nun aus.

                      Kielfuge Bb mittig 1.jpg


                      Ein Großteil der Kielnaht sieht noch einwandfrei aus. Hier würde ich gerne nichts machen (müssen).

                      Kielfuge Bb mittig 4.jpg

                      Ich bin richtig gespannt auf Deine Anmerkungen.
                      Und ich hätte auf den Rat meines Professoren hören sollen: "Intelligenter arbeiten - nicht härter." (Ist ja wirklich eine ziemliche Galeerenarbeit.)
                      Viele Grüße
                      Herman

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

                        Hallo Herman,
                        ein Gewaltakt der normalerweise vermeidbar wäre. Auf dem Bild 1 so wie ich das sehe, haben wir rechts die Dichtmasse in der Fuge und links wurde diese Fuge gespachtelt. Wenn also die Dichtmasse i.O. ist, sich nicht löst, dann sollte die so erhalten werden. Die Spachtelung links auf dem Bild kann beseitigt werden. Haben wir beschädigte Bereiche bei der Dichtmasse, dann mit dem Pantera nachbessern, wobei wir bei Nachbesserungen bei Dichtungen immer Haftungsprobleme zu befürchten haben. Manche Dichtmassen lassen sich mit dem Aceton anlösen und glätten, werden dabei ein wenig klebrig auf der Oberfläche, lassen sich auch mit einer Stahlwolle glätten. Die Spachtelung sollten wir nicht mehr erneuern. Der Grund ist, besonders bei Booten die in die Jahre kommen, haben wir eine geringe Pendelbewegung am Kiel. Um das zu beheben fehlt die Verhältnismässigkeit. Uns würden die Spachtelungen dann abplatzen, oder es bilden sich Risse in denen das Wasser eindringen kann. Wir werden wahrscheinlich wenn wir beschichten immer Risse am Übergang Kiel Unterwasserschiff bekommen, aber das ist normal, wichtig ist dass die Dichtmasse i.O. ist.

                        Am überwasserbereich und Kiel sehe ich noch Reste von 1 K. Beschichtungen, darauf haftet uns kein Epoxid das wir bei diesem Boot brauchen. Diese Reste müssen beseitigt werden. Das wäre mit einer Beize oder mit Aceton und grober Stahlwolle möglich. Die Galeerenarbeit lässt sich daher noch steigern. Ich denke, das sollte auch gemacht werden, denn inzwischen wurde viel an Arbeit investiert und alles was versäumt wird, lässt sich im nachhinein nicht mehr beheben. Wird mit Beize gearbeitet z.B. TOP 155, dann muss danach neutralisiert werden da die Beizen basisch sind. Das erfolgt mit Säure, z.B. Zitronensäure, Net-trol von Owatrol - teuer mehr Werbung als Wirkung, oder auch Oxalsäure die sehr preiswert ist. Vorsicht wegen Hautverätzungen, Nitrilhandschuhe Schutzbrille anziehen. Danach wird mit Wasser gründlich gereinigt. Den weiteren Aufbau machen wir nicht mit Protect 346. sondern mit einen Reinepoxidharz siehe http://wp1079960.server-he.de/BASF/P_340.pdf
                        Das Harz ist zäher, schlagfester und es genügen 2 Anstriche. Nachteil bei diesen Harz ist, da wir nicht Airles-Spritzen, die Orangenhaut-Oberfläche die mit der Fellrolle entsteht. Die Beschichtung lassen wir an die 14 Tage härten, damit wir keine weitere Schrumpfung bekommen. Dann wird noch mals mit den Exenterschleifer 120 Körnung ein wenig geglättet, darauf erfolgt dann der Marine 470 und das Antifouling.

                        Wir müssen uns aber auch ehrlich machen, damit haben wir das max. was für einen Privatanwender möglich ist gemacht. Es ist und bleibt ein Boot das in die Jahre gekommen ist und keiner weiß was in 3-4 Jahren ist. Aber auch da können wir dann immer noch mit Vinyl nachbessern, so dass das Boot noch einige Jahre seinen Zweck erfüllt. Z.B. die Firma Wrede Hamburg die strahlt das Unterwasserschiff ab, dann 36 Stunden trocknen bei 60°C, Spachtelung, EP, Primer Antifouling und kalkuliert um die 1200,-€ je laufenden Bootsmeter zzgl. Mwst.19%. Wer also diese Arbeiten weitgehend selbst macht, der weiß auch warum und dass eine Sanierung wie oft für 2-3 Mille angeboten wird, kaum möglich ist.

                        Alles klar, das wird, Grüße Friedrich

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Unterwasserschiff-Neuaufbau Segelyacht

                          Fetisch!!


                          Tag_x.1 am Haken.jpg

                          Ich bin ganz zufrieden und die Familie stolz auf mich.

                          Danke für Deine Beratung, Friedrich.

                          Gespannt bin ich, wie es in diesem und den folgenden Herbsten aussehen wird. (Wäre schön, wenn man jetzt partiell in die Zukunft schauen könnte.)

                          Auf eine schöne Saison und dass wir nicht zu viele Einschränkungen erdulden müssen.

                          LG Herman

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X