wir haben vor einigen Jahren ein älteres gebrauchtes GFK-Kielboot (Victoire 22) gekauft, das nach einigen Saisons vereinzelte Osmosebläschen auf einer Fläche von einigen qm entwickelte. Da es ein ziemlich altes Boot ist, das wir für kleines Geld gekauft haben, kommt eine professionelle Osmosesanierung o.ä. aus Kostengründen nicht in Frage. Wir möchten das Boot gerne längerfristig in gebrauchsfähigem Zustand erhalten, dafür aber keine Summen ausgeben, die in einem Unverhältnis zum Bootswert stehen.
Was da an Schichten alles drauf ist, weiß ich leider nicht, das Boot ist insgesamt aber durchaus verbastelt. Soweit ich weiß, ist in den letzten Jahren VCtar und VC17 aufgetragen worden. Der Ratschlag meiner Vereinskollegen lautete, AF und Gelcoat an den betroffenen Stellen per Ziehklinge zu entfernen, das Boot über Winter ausfrieren zu lassen und anschließend Dampfsperre und Unterwasseranstrich wieder aufzubauen. Dabei mußte ich leider folgendes feststellen:
- die Farbschichten mit der bekannten gelben Ziehklinge und Staubsauger abzutragen ist eine Sch***ßarbeit und dauert bei dem Zeitansatz, den ich gegenwärtig in das Boot stecken kann, eine Ewigkeit
- das darunterliegende Gelcoat damit zu entfernen ist ein Ding der Unmöglichkeit
Ich habe eine kleine Fläche unter erheblichem Zeitaufwand im Schweiße meines Angesichts bis aufs Laminat freigelegt und dabei festgestellt, daß das Originalgelcoat dort an einer kleinen Stelle gar nicht mehr vorhanden ist. Ich vermute, daß einer der Voreigner es durchgeschliffen und anschließend einfach übergepinselt hat. Nach substantiellen Schäden im GFK sah das für mein Laienauge trotzdem nicht aus, allerdings muß ich hinzufügen, daß ich aufgrund diverser Umstände erst etwa ein Dreivierteljahr nach der letzten Auswasserung dazu gekommen bin, mich der Sache anzunehmen. Auch die Osmoseblasen waren zu dem Zeitpunkt natürlich schon wieder verschwunden.
Weiterhin fand ich an einer anderen Stelle, an der ich zumindest die Farbschichten bis aufs Gelcoat entfernt hatte, einen weißen Materialauftrag auf dem Gelcoat, der sich nicht entfernen ließ und für mich wie eine Reparatur eines Schadens am UW-Schiff aussieht. Interessanterweise war das der Bereich, in dem die Bläschen die größte Anzahl und Dichte aufwiesen.
Da meine Frau mich nun sozusagen ultimativ aufgefordert hat, entweder einen zeitlich und finanziell überschaubaren Sanierungsplan vorzulegen oder das olle Groschengrab auf den Schrott zu werfen (was ich ungern täte, weil an dem Boot auch einige Erinnerungen hängen), bin ich nun am Rätselraten, wie ich die Kuh am besten vom Eis kriege. Abbeizen, das GFK wegschleifen, trocknen lassen und alles neu aufbauen? Ganz oder nur partiell? Kann man sowas überhaupt in Eigenarbeit hinkriegen, ohne daß der Aufwand ausartet? Ich wäre für ein bißchen Rat und Hilfe wirklich dankbar.
Grüße,
ein ratloser Oldieskipper
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