Lieber Friedrich
Nach vielen gelesenen Beiträgen auf diesem Forum und vielen gelernten Tipps & Tricks möchte ich mich zunächst bei Friedrich und den Usern bedanken, hier ist einiges an Wissen zusammengetragen worden! Gerne würde ich auch unser Projekt vorstellen und den letzten Feinschliff abholen, sodass wir demnächst die Materialien bestellen und loslegen können. Sämtliche Informationen stammen zum grössten Teil hier aus dem Forum.
Ausgangsituation:
Wir haben uns eine Hubkieljolle Marke Eigendesign (Gebaut von einer Bootswerft) gekauft, welche beim vorherigen Besitzer nach 2 Jahren im Einsatz (2-3 Mal gesegelt) abgemeldet und trockengelegt wurde, da kurz nach der Fertigstellung auf Motorboote gewechselt wurde. Die Jolle stand 5 Jahre der Witterung ausgesetzt im Hof auf einem Slipwagen. Der Aufbau des Laminats besteht im Inneren und zur Verstärkung gewisser stellen aus Carbon, aussen sind GFK Schichten verarbeitet. (Zusatzinfo: Die Form ist vorhanden, die Jolle kann also jederzeit nachgebaut werden.)
Die 5 Jahre Regen und Schnee haben an dem Boot seine Spuren hinterlassen. Glücklicherweise ist es trocken, innen wurde es mit Styropor ausgekleidet, dieses ist ebenfalls trocken und noch schneeweis. Es wurde kein Anti-Fouling oder sonstige Schutzschicht aufgetragen.
Folgende Schäden sind ersichtlich:
- Blasen / Beschädigungen Gelcoat am Unterwasserbereich
- Lack-Schäden an Deck (Platzer und Schrammen)
- Hubkiel Lackplatzer und GFK Schaden
Ziel ist, die Jolle mit einem vernünftigen Budget und etwas Schweiss wieder fit zu machen und weitere Schäden für die Zukunft zu begrenzen. Ein Trailer ist vorhanden und die Jolle liegt bei Nichtgebrauch im Trockenen. Gesegelt wird auf dem Bodensee (meist Untersee).
Bilder (für grosse Version klicken):
Jolle:
Unterwasser:
Deck:
Hubkiel:
Der aktuelle Plan sieht folgendermassen aus:
1. Jolle Gesamt:
- Reinigen mit Wasser / Bootsseife
- Feuchtigkeitsprüfung mit GMK 210
- Evtl. Austrocknen, der erste Blick / Gefühl sah aber gut aus
2. Unterwasserschiff / Hubkiel
- Öffnen der Blasen und bei Lochbildung ausfräsen mit Drehmel
- Anschleifen der Blasenumgebung mit 200er Schleifpapier
- Reinigen mit Aceton (2x)
- Kitten der Löcher / Kratzer mit «Watertite»
- Reparatur des Hubkiels mit GFK / 2k Epoxy (kein Foto)
- Planschleifen der Reparaturstellen und anschleifen des Gelcoats im Rumpf mit Schleifpapier (200er, 400er)
- Reinigen mit Aceton (2x)
- Grundieren des Unterwasserschiffbereichs mit «RELEST® Marine 340 EP» 1-2 Lagen mit der Fellrolle
- Lackieren des Unterwasserschiffbereichs mit «RELEST® MARINE PROTECT 346/347 2K-EP- Multicoat mit Härter» 1-2 Lagen mit der Fellrolle
- Schleifen (400er, 800er, 1200er nass, 2000er nass) und Polieren (Wachspolitur und Lammfell?)
3. Deck / Überwasserschiff:
- Anschleifen der Defekten Lackstellen und des Decks mit 200er Schleifpapier
- Lackieren des Decks / Überwasserschiffs mit «RELEST® MARINE PROTECT 346/347 2K-EP- Multicoat mit Härter» 1-2 Lagen mit der Fellrolle
4. Selden Carbon Mast:
- UV – Schutz Carbon Pflege «Yachticon Carbon Pflege mit UV Schutz»
Das wäre das von uns geplante vorgehen. Ich habe ebenfalls gelesen, dass bei Jollen nach dem Kitten der beschädigten Stellen einfach mit PU-PUR-DT-Lack gearbeitet werden kann. Wäre dies eher zu empfehlen? Ich würde gerne mit Rollen arbeiten (kein Spritzwerkzeug vorhanden) und aufpolieren, bzw. das Deck matt belassen. Habt Ihr evtl. noch weitere Tips?
Wenn Interesse besteht, werde ich auch einen Arbeitsbericht anfertigen, vielleicht hilft das zukünftig auch anderen?
Grüessli
Christian
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