wir hätten auch mal ein paar Fragen zur Beschichtung bei einer Alu-Segelyacht:
Zur Situation:
Alu-Segelyacht, 31 Fuß, AlMg4,5, Baujahr 1980 in Nordfrankreich, 2015 in Holland gekauft; dort wahrscheinlich die letzten 10 Jahre als Dauerwasserlieger; Vom Voreigner (bei hohem Bewuchsdruck in Holland) wohl jährlich die letzte Antifoulingschicht erneuert, zuletzt wohl immer mit Trilux 33; Unklar, was ursprünglich als Primer verwendet wurde, die unterste Schicht ist rotbräunlich, darüber folgt eine weisse Schicht und dann das (graue) Antifouling. Der Grundaufbau (rotbrauner Primer) ist höchstwahrscheinlich 37 Jahre alt. Wir haben das Schiff nach Hamburg überführt und liegen hier jetzt seit 2015 auf der Elbe, segeln mehrere Wochen im Jahr auf der Ostsee/Nordsee und haben die letzten 2 Winter einen Hallenplatz gehabt. Trotz Süßwasser die Zinkanoden belassen. Wir haben letzten Winter nur an einigen bis aufs Alu abgeblätterten Stellen ein Touch-up gemacht mit 2K- EP-Primer Seatec (Hausmarke SVB), darüber Trilux 33.
Diesen Winter fällt jetzt auf, dass das Antifouling stark rissig ist und teilweise abplatzt und sich der weisse und rotbraune Primer darunter in kleinen Blasen von ca 1-2 mm Durchmesser abhebt. Das Alu darunter sieht gut und glänzend aus, also keine Macken oder Bläschen im Aluminium selbst. Wir haben zwar auch an der Elektrik Sachen erneuert, aber unserer Meinung nach eher verbessert und Kriechströme konnten wir bisher nicht nachweisen. Die Stellen, die wir letzten Winter neu aufgebaut haben, sehen intakt aus und weisen diese Veränderungen bisher nicht auf.
Fragen:
1. Woran könnten diese evtl. neu aufgetretenen Abplatzungen/Blasenbildungen liegen? Am uralten Grundanstrich? Am Wechsel ins Süßwasserrevier? An den im Vergleich zu vorher langen Trockenliegezeiten? Oder sind das doch erste Anzeichen von Elektrolyse, obwohl das Alu darunter so gut ausieht?
2. Wir würden am liebsten diesen Winter den alten Anstrich komplett abschleifen und ab dem blanken Alu neu aufbauchen. Geplant hatten wir bisher: Seajet 017 (Aluhaftprimer) 1x, dann Seajet 117 ( 2K-EP-Primer) 3x , dann Seajet Emporer 034 2x. Wir sind anderen Produkten gegenüber nicht abgeneigt, z.B. Relest Protect 324 und Relest Marine 470 Sealer etc..
Allerdings wollen wir aufgrund einer geplanten Segelreise nach Norwegen (April bis Oktober 2017) Ende März im Wasser sein. Leider können wir in Hamburg nicht erwarten, dass die Temperaturen im März noch mal dauerhaft über 15°C klettern. Die Halle hat aktuell ca 8°C Lufttemperatur. Wir hatten als Kompromiss überlegt, eine Planen/Deckenkonstruktion zu bauen, und darunter zu heizen. Wir würden darunter höchstwahrscheinlich auf > 10°C kommen, > 15°C ist eher fraglich. Zumal es trotz der Decken nachts evtl wieder abfallen könnte.
Meinen Sie, dass dies realistisch ist, um den Primer aufzutragen? Würde es sehr schaden, wenn wir die Temperatur nicht 24h/Tag lang bei> 10°C halten können, sondern nur z.B. 14 h??
In der Fachinfo des Seajet 007 und 017 stehen 5°c als Mindestverarbeitungstemperatur. Kann man dem Glauben schenken?
3. Hätten Sie eine Idee für eine Notlösung für diesen Sommer (geplante Reise)?? z.B. Altes Antifouling anschleifen, Haftprimer, neues Antifouling? Dann würden wir den Komplettaufbau mal in den warmen Sommer verschieben...
Vielen Dank schonmal im Vorraus und liebe Grüße
Kommentar