Was ist passiert....?
Alle ein oder zwei Komponenten bilden eine Vernetzung der Moleküle, das als Riesenmolekül bezeichnet wird. Für diesen Vorgang ist die Temperatur und der Taupunkt eine Entscheidungsgröße.
Beispiel:
Gestern war es 10°C, seit Tagen trocken, die Beschichtung ist nach 10 Stunden ausgehärtet.
Heute sind es 18°C, in der Nacht hatte es stark geregnet, die Beschichtung ist nach 24 Stunden immer noch nicht ausgehärtet und klebt.
Ursache, durch den Regen in der Nacht und der höheren Temperatur werden in der Luft erhebliche Mengen an Feuchtigkeit aufgenommen.
Mancher Skipper wundert sich oft über seinen Hygrometer im Boot, der eine Luftfeuchtigkeit von 92% anzeigt, und es ist brütend warm. Bei 8% mehr im Boot würde es regnen. Ist kein Witz, sondern Realität. Obwohl eine höhere Temperatur vorliegt, kann sich bei sehr hoher Feuchtigkeit der Reaktionsprozess verlangsamen oder er kommt zum Stillstand. Wenn also z.B. einer sein Boot mit VC Tar oder einen 2 K. Lack beschichtet, das Boot steht sogar in der Halle, aber es hat einige Tage geregnet, den kann es passieren dass er eine Woche warten muss bis der Reaktionsprozess abgeschlossen ist.
Beispiel: Bei den Antifoulings werden die Bereiche der Lagerbockstützen am Kran nachbeschichtet. Die Zeitdauer beträgt für die drei Lagen meist nur eine Stunde. Die Oberfläche hat abgebunden, die Beschichtung ist weich. Auch im Wasser bei 100% Feuchtigkeit erfolgt die Aushärtung, nur es dauert mehrere Tage bis eine solche Beschichtung belastbar ist.
Eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 92% im Frühjahr wenn die meisten beschichten ist nicht ungewöhnlich, somit ist Geduld angesagt und es bleibt nur die Möglichkeit zu warten bis sich der Zustand ändert. Erstaunlicherweise im Herbst, wo diese Luftfeuchtigkeit erheblich geringer ist beschichtet kaum einer.
Ich denke dass mit dieser einfachen Schilderung erklärt ist warum sich Reaktionsprozesse so unterschiedlich verhalten, was sogar bis zum scheitern führen kann. Es liegt nicht am Produkt, sondern an der Feuchtigkeit.
In der Industrie z.B. im Flugzeugbau wo viele Beschichtungen ausgeführt werden, wird klimatiesiert auf 22°C und die Luftfeuchtigkeit auf 12-18% reduziert.
Viele Skipper können es meistens nicht mehr erwarten, und beschichten Ihre Boote im April, der Monat der die höchste Luftfeuchtigkeit auf Grund der wechselnden Temperaturen, Regen und Sonne hat. Da Boot ist in den Nachtstunden durchgekühlt, der Boden ist mit Wasser gesättigt, am Tage scheint die Sonne und es hat 20°C. Wenn es dann "schief" geht, der muss sich nicht wundern. Wir können die Physik nicht ändern, nur darauf hinweisen, aber den richtigen Zeitpunkt der Beschichtung den betimmt jeder selbst.
Grüße Admin
ANTWORT NIXBART
Hallo Admin !
Wie in Deinem obigen Beitrag beschrieben möchte auch ich im April mit meinem Beschichtungsaufbau (6-8xTeerepoxy/1xPrimer/3-4xAntifeoling) anfangen. Für mich ist aber die dann warscheinlich höhere Temperatur der Grund für die Entscheidung das Ganze im April zu machen. Wenn ich dann aber wegen der Luftfeuchtigkeit große Probleme bekomme muß ich umdenken. Eine unbeheizte Halle kann ich für ein langes Wochenende benutzen ob im Januar oder im April, das ist egal. Nur dann ist die Temperatur warscheinlich nicht so hoch das ich beschichten kann. Soll /muß ich jetz bis zum Hochsommer warten wenn eine lange trockene Periode die Luftfeuchtigkeit herabgesetzt hat oder gibt es alternative Ideen ?
Die Überlegung dahinter ist: Einen trockener Wintermonat nutzen aber die niedrige Temperatur vernichtet diese Idee dann wieder.
Habe mal gelesen das Produkte die dem Industriestandart entsprechen ab +5°C. verarbeitet werden können.
Viele Grüße
Wolfgang
Das mit den +5°C ist richtig, aber nicht zu empfehlen für den Privatanwender. In der Industrie wird Airles gespritzt, und je nach Temperatur ein Aktivator zugefügt.
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