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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Antifouling erneuern Stand der Technik 2015 aber wie soll ich vorgehen

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  • Antifouling erneuern Stand der Technik 2015 aber wie soll ich vorgehen

    Hallo,

    ich habe mich heute neu im Forum angemeldet und möchte mich kurz vorstellen. Ich habe mir ein Restaurationsprojekt eine Coronet 21 zugelegt und bin nun wahrscheinlich der 1000ste, der vor dem Problem steht, wie erneuere ich den Unterwasseranstrich - sprich das Antifouling und wie gehe ich am besten vor. Ich hatte bisher 2 Boote jedoch hatten beide nie einen Antifouling Anstrich, da wir im Jahr 3 mal für maximal 3 Wochen am Stück auf dem Wasser sind.

    Da ich keine Chance hatte zu ermitteln (Vorbesitzer verstorben), welches Antifouling dieser seiner Zeit verwendet hatte, habe ich Bilder angefügt, in der Hoffnung hier sachkundige und ehrliche Hilfe zu bekommen. Aktuell habe ich mit einer Abziehklinge begonnen im Unterwasserbereich das blaue Antifouling herunter zu kratzen. Das lässt sich einigermaßen an. Der Bereich über der Wasserlinie lässt sich mit dieser Methode nicht entfernen bzw. nur sehr kraft- und zeitaufwendig. Muss ich denn definitiv das alte Antifouling komplett bis auf den Gelcoat entfernen? Es sind meines Erachtens mindestens 3 Farbanstriche dann zu entfernen (siehe Bild Heck) grau - weiß - blau. Im Bugbereich hat wohl der Vorbesitzer unsachgemäß das Antifouling zu hoch anbringen wohlen. Hier war eine weisse Farbe aufgepinselt, welche sich komplett abziehen ließ. Leider auch eine kleine Fläche des Gelcoats.

    Wie sollte ich dann weiterverfahren und welches System (Produkte) sollte ich dann einsetzen? Sollte ich weiter schleifen müssen, wäre Korn 80 in Ordnung oder zu grob?
    Hat vielleicht jemand schon mal mit Trockeneis strahlen es versucht bzw. Erfahrungen?

    Zu zukünftigen Nutzung des Bootes: 2 mal für 3 Wochen Müritz und 1 mal für 3 Wochen Kroatien - ansonsten in einer trockenen unbeheizten Halle.

    Dank schon mal vorab für die hoffentlich zahlreichen guten Tipps und Empfehlungen.

    Gruß Wolfgang
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  • #2
    AW: Antifouling erneuern Stand der Technik 2015 aber wie soll ich vorgehen

    Hallo Wolfgang,
    Du hast bereits mit der zu erwartenden Galeerenarbeit leider falsch begonnen, den Gelcoat der nun mal der wichtigste osmotische Schutz ist beschädigt, zum Teil bis zum Laminat entfernt, damit auch die Barriere beschädigt. Jetzt muss die Arbeit auch zu Ende geführt werden, aber nicht mit Trockeneisstrahlen, was einen Gelcoat perforieren würde und auch nicht mit der Ziehklinge.
    Die Altschichten, auch am Z-Antrieb werden abgebeizt. Da wir nie wissen wie die Beizen auf die vielen unterschiedlichen Antifoulings reagieren müssen also zuerst ein oder zwei Versuche gemacht werden. Das Problem bei den Beizen ist, dass der Gelcoat so weit wie möglich nicht beschädigt werden darf. Versuche es zuerst einmal mit einen kleinen Gebinde, TOP 155 von uns oder von Prosol. Streiche die Abbeize ca. 2 mm dick, lasse die Beize 4-8 Stunden einwirken, dann müsste sich mit einer Spachtel bis zum Gelcoat die Altschicht beseitigen lassen. Dann wird nochmal etwas dünner nachgebeizt, mit einer groben Edelstahlwolle werden dann die Reste beseitigt und zuletzt mit einer Schmutzfräse abgekärchert. Wen das mit dem TOP 155 funktioniert, dann können wir einen GEL 170 anwenden den es dann auch in größeren Gebinden gibt was die Sache dann etwas billiger macht. Es ist eine gewaltige Drecksarbeit, nur lässt sich die nicht mehr vermeiden.
    Wir haben noch einen Abbeizer - Radikal Plus, den auf keinen Fall verwenden, den der schafft jedes Antifouling, aber er würde auch den Gelcoat den wir so weit wie möglich erhalten wollen auch gleich mit beseitigen.
    Wenn der TOP 155 nicht ausreicht, dann bleibt uns nur noch die Möglichkeit zu YACHT-STRIP oder PEEL-AWAY was die Sache dann erheblich verteuert.
    Wenn diese Arbeiten erledigt sind, erst dann können wir die weitere Vorgehensweise bestimmen. Leider wurde da mit der Ziehklinge bereits zu viel kaputt gemacht und ich kann im Augenblick noch nicht genau sagen was die beste Lösung ist, da wir bei 3 Wochen Wasserliegezeiten normalerweise auch ohne Antifouling - mit ein wenig Wasserpumpenfett auskommen würden. Jetzt haben wir aber eine Situation wo es auch um die Verhältnismäßigkeit geht, deshalb wäre es hiflreich weitere Bilder zu bekommen wenn die Vorarbeiten abgeschlossen sind, da wir es hier nach Deinen Angaben mit einen Trailerboot zu tun haben. Daher ist mir der Gelcoat der auch im wesentlichen die mechanischen Belastungen beim Trailern aushalten muss so wichtig, dass der so weit wie möglich erhalten bleibt. Es wäre auch wichtig zu wissen, wie alt ist das Boot, in welchen Gewässern lag das Boot, war es ein Saisonwasserlieger oder Dauerwasserlieger, wie lange konnte das Boot an Land trocknen, wenn das Boot älter ist und erst im Herbst aus dem Wasser kam, dann sollten auch die Feuchtewerte gemessen werden.

    Ich bin ab Mittwoch für einige Zeit in Asien, dann in Australien, Neuseeland, so dass ich bis Mitte Dez. nur wenn ich ein Netzt habe antworten kann. Also zuerst in Ruhe alles vorbereiten und im Frühjahr machen wir dann das Boot fertig.

    Grüße Friedrich

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    • #3
      AW: Antifouling erneuern Stand der Technik 2015 aber wie soll ich vorgehen

      Guten Morgen Friedrich,

      vorab Dank für Deine erste Einschätzung und Kontaktaufnahme.

      Das mit der Beschädigung ist definitiv nur im den beiden Bereichen des Buges wie auf den Bildern zu sehen. Die beiden Bereich ließen sich sehr einfach freilegen. Hier müsste dann neu aufgebaut werden und lackiert werden. Der Rest vom Unterwasserschiff ist noch mit dem alten AF versehen. Hier habe ich nur mit einer Ziehklinge die oberste Schicht des blauen AF versuchsweise abgezogen. An dem Heck mal mit schleifen versucht. Hier sieht man recht gut den Schichtaufbau. Anstrich grau - Anstrich weiss und Anstrich blau. Ich schicke heute noch weitere aktuelle Bilder.

      Nun kurz zum Boot: Es handelt sich um eine dänische Coronet 21 DC, gebaut in den 70-iger Jahren. Also vom Alter her gut und gerne 30 bis 40 Jahre alt. Der letzte Vorbesitzer hatte das Boot seit 1999 und nutzte es überwiegend auf dem Rhein. Das Boot stand seit 2012 im freien und wurde seit dem nicht mehr gewässert. Der Rumpf wurde meines Erachtens lackiert im Überwasser-bereich. Ich habe das Boot dann vor 3 Monaten von der Erbin gekauft, die jedoch zu dem Boot und der Vorgeschichte keine Informationen geben konnte. Wir selber wollen das Boot als Trailerboot nutzen. Im Jahr kommen vielleicht 3 mal 2-3 Wochen Wasserliegezeiten zusammen. Davon 3 Wochen in der Adria in Kroatien.

      Nun noch eine Verständnisfrage: Klar ist, dass der ursprüngliche Gelcoat nicht beschädigt werden darf. Wenn ich alles bis zum ursprünglichen Gelcoat herunterholen muss, dann gehe ich mal davon aus, dass damals vor dem Aufbringen des AF, der Gelcoat angeschliffen wurde. Somit wurde der Gelcoat doch auch schon "beschägt". Aus Deiner Nachricht entnehme ich, dass ich auch das alte AF auf dem Rumpf belassen könnte oder liege ich hier falsch? Wenn ja, was wäre dann die weitere Vorgehensweise? Greifen die Abbeizer TOP155 oder GEL170 nicht auch den Gelcoat an? Ich kann mir vorstellen, dass bei jedem AF Anstrich unterschiedliche Schichtstärken auf dem Rumpf anzutreffen sind? Somit kann doch beim Abbeizen auch der Gelcoat an der ein oder anderen Stelle durch den Abbeizer beschädigt werden?

      Ich werde heute Vormittag zum Boot fahren und weitere aktuelle Bilder machen.

      Mit freundlichem Gruß

      Wolfgang Hoven

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      • #4
        AW: Antifouling erneuern Stand der Technik 2015 aber wie soll ich vorgehen

        Hallo Wolfgang,
        wegen der Feuchte brauchen wir uns zuerst einmal keine Gedanken machen. Wenn das Boot an die 40 Jahre alt ist, dann haben wir bei dem Boot sicherlich bereits einige Sanierungen am Unterwasserschiff. Genaueres sehen wir aber erst, wenn die Altschichten beseitigt sind, daher der Hinweis alles so weit wie möglich vorbereiten und dann bestimmen wir die weitere Vorgehensweise. Das Boot ist ein Gleiter und ein Trailerboot und ist daher auch über die Jahre mechanisch stark belastet worden. Wir müssen auch davon ausgehen, dass das Unterwasserschiff ein wenig "weich" geworden ist. Tragen wir da jetzt z.B. 6 Lagen Gelschield auf ,wie es von vielen Skippern und Händlern empfohlen wird, dann werden diese Beschichtungen unweigerlich reissen weil die Elastizität fehlt.
        Mein Gedanke ist zuerst einmal, abbeizen und wenn der Gelcoat noch i.O. ist, mit 1-2 Lagen 346 Multicot streichen, darauf dann 2-3 mal PU-Acryl lackieren. Damit bekommen wir nicht mehr als 3 zehntel mm Schichtstärke und vermeiden so weit wie möglich das Risiko dass uns die Beschichtung an den Kielauflagen reisst. Wobei auch das bereits bei einen weichen Boot zu viel sein kann.

        Da das Boot nur kurze Auslastungen hat, können wir eine Sanierung über Stetecol, PVC-Vinyl, Fastline nicht vornehmen, da wegen den langen Landliegezeiten solche Beschichtungen zum reissen neigen. Was noch überprüft werden sollte, ist die Lackierung im Überwasserbereich ob die 1 oder 2 K. ist. Das lässt sich am einfachsten mit einen Nagellackentferner überprüfen, der jede 1 K. Beschichtung auflöst.

        Die Abbeizer sollen nicht länger als 8-10 Stunden angewendet werden, denn irgend wann beginnt auch der Gelcoat zu quellen. Daher wenn es sein muss 2 oder auch 3 Durchgänge. Vorsicht mit Abbeizen aus Baumärkten, auch mit dem Hinweis dass die dichlormethanfrei sind. Natürlich könnten wir bei den Boot alles runterschleifen, oder strahlen, dann wird komplett neu aufgebaut. Das bedeudet dann. 2 Lagen mit 0,2 mm Laminat lamieren, Spachteln, schleifen, spachteln schleifen, 3-4 Lagen Ep-Beschichtung, wieder schleifen, 3-4 Lagen PU-Acryl. Das wäre z.B. die vorgehensweise bei einer guten Werft wie die Firma Wrede oder auch Rambeck usw., was aber je laufenden Bootsmeter ca. 1000,-€ kostet. Dazu kommt mehrmaliges umsetzen und die Mwst. so dass bei einen 6,5 m langen Boot schnell an die 10 Mille Kosten entstehen. Da fehlt aber in der Regel bei einen 40 Jahre alten Boot die Verhältnismässigkeit, nur mit ein bisschen Farbe oder Antifouling geht das auch nicht.

        Nach den Abbeizen muss gründlich gereinigt werden. Da die Abbeizen alle basisch sind, müssen wir das Boot mit verdünnter Oxalsäure mehrmals reinigen, da Säure die Base neutralisiert. Was das blau Antifouling betrifft, wenn es nicht kreidet-abfärbt, dass wir es mit einer VC-Beschichtung zu tun haben die Teflon enthält. VC-AF werden in der Regel für Trailerbotte verwendet, dafür sind die auch ausgelegt. Nur genaues weiß keiner, ist es VC dann können wir nur mit dem gleichen VC weiter machen. Da aber bereits der Gelcoat frei gelegt wurde, bräuchten wir zuerst 2 K. VCTar2, nur das geht nicht auf dem VC-Antifouling da das 1 K. ist.

        Was mich doch ein wenig überrascht, dass sich im Bugbereich das Laminat so einfach frei legen lies, denn das ist schon sehr ungewöhnlich. Das könnte begründet werden, dass wir da bereits eine Sanierung mit VCTar2 hatten. Dann wäre aber sehr wahrscheinlich das ges. Unterwasserschiff betroffen. Da der Bootskörper im Überwasserbereich bereits saniert wurde, dann wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Unterwasserschiff mit saniert, denn sonst müsste am Wasserpass angestückelt werden und da hätten wir schon längst Abplatzungen. Im Augenblick können wir nur spekulieren, daher alles runter und dann sehen wir weiter.

        Grüße Friedrich

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        • #5
          AW: Antifouling erneuern Stand der Technik 2015 aber wie soll ich vorgehen

          Guten Abend Friedrich,

          ich habe es leider heute nicht geschafft die aktuellen Bilder vom Boot / Rumpf zu machen. Dies werde ich morgen früh machen. Hierbei werde ich auch den Test mit dem Nagellackentferner bei der Überwasserlackierung durchführen. Auch hierzu werde ich dann berichten.

          Ich werde dann dem Rat folgen und mit dem kompletten Entfernern der Antifoulingschichten mittels Abbeizer beginnen. Zum Test werde ich TOP155 sowie Yacht-Strip jeweils ein kleines Gebinde verwenden. Bin sehr gespannt was mich erwartet und wie die beiden Produkte sich bewähren. Hierzu werde ich aber erst Anfang bis Mitte November kommen

          Werde weiter berichten und wünsche einen schönen Aufenthalt sowie Urlaub.

          Gruß Wolfgang

          Hallo Friedrich,

          habe heute es geschafft aktuelle Bilder zu machen, die ich gern zur Verfügung stelle. Der Überwasserbereich wurde nur auf den senkrechten Rumpfflächen erneuert. Der Test mit Nagellackentferner ergab keine Lackanlösung oder Lackentfernung. Somit dürfte es sich um eine 2K Lackierung handeln.

          Der Bugbereich welcher beschädigt ist, habe ich mal vorsichtig mit 180-er Körnung geschliffen. Das Ergebnis siehe hierzu Bild - und Deine Einschätzung.

          Ich möchte kurz nochmals hinterfragen, warum der gesamte AF Anstrich entfernt werden muss. Der blaue Anstrich lässt sich eigentlich bis auf die zweite weiße Grundierung recht gut entfernen. Wenn man dann mit der Hand über die Oberfläche fährt, ist diese "speckig" wie "Speckstein" bzw. wie Parafin. Würde den die Entfernung nicht ausreichen, dann anschleifen und neues AF aufbringen?

          Gruß Wolfgang
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          • #6
            AW: Antifouling erneuern Stand der Technik 2015 aber wie soll ich vorgehen

            Hallo Friedrich,

            ich hoffe der Urlaubsbeginn ist gut angelaufen.

            Leider schaut es bei meinem Projekt "Restauration Coronet" nicht wirklich gut aus. Ich habe am Heckbereich heute mal die AF Schichten vorsichtig mit einem Fein Multimaster heruntergeschliffen und was dann zum Vorschein kam .... siehe selbst anbei die Bilder.

            Der Gelcoat im Unterwasserbereich ist für mein Verständnis gerissen und somit "Osmose" vorzufinden.

            Kann man hier überhaupt noch was "retten"? Ich hoffe Du kannst mir Hoffnung machen, dass mein Projekt überhaupt noch Sinn macht - auch im Hinblick auf einen überschaubaren finanziellen Rahmen und Wirtschaftlichkeit.

            Ich für meinen Teil habe die Arbeiten einstweilen nach diesem Ergebnis unterbrochen.

            Wünsche einen schönen Urlaub und verbleibe

            mit freundlichem Gruß

            Wolfgang Hoven

            PS: Vielleicht sollte ich die weitere Bearbeitung in die Hände eines Fachmann geben. Über Vorschläge und Empfehlungen wäre ich sehr dankbar.
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            • #7
              AW: Antifouling erneuern Stand der Technik 2015 aber wie soll ich vorgehen

              Wenn ich mir die Bilder mit der Rissbildung ansehe wo sicherlich das ges. Boot - Unterwasserschiff betroffen ist, dann reden wir hier was das GFK betrifft über einen Totalschaden. Diese Rissbildung entsteht, wenn wir im Laminat Schrumpfungs - und Quellprozesse haben. Das bedeutet, das Poxid als Kontaktmittel von Laminat und ISO-Harz hat sich aufgelöst, zieht das Boot Feuchte dann quillt das Laminat, wird es trocken dann schrumpft das Laminat. Damit reist die Barriere und der Gelcoat, das Boot ist weich, hat seine statische Festigkeit verloren. Egal was wir machen, wir können die Risse verstecken, ändert aber dann nur optisch etwas und das nur von kurzer Dauer. Im Grude sind bei diesen Zustand wenn auch das weitere Unterwasserschiff ähnlich aussieht, die Entsorgungskosten 3-4 mal so hoch zum tatsächlichen Wert des Bootes aber nur, wenn noch der Motor zu gebrauchen ist. Ich habe gesagt, alles runter, dann sehen wir was darunter ist und da haben wir Schrott. Tut mir leid, mit EP, Vinyl können wir die Optik so weit hinbringen, dass es als Angelboot noch zu verwenden ist. Wenn ich das Boot 3 Wochen im Wasser liegen habe, dann hat das Boot locker mehr als 10° Feuchte aufgenommen.
              Optisch können wir was machen, für die Technik auch Sicherheit an einen Gleiter ist es vergebliche Liebesmühe. Da sind auch die Stringer hinüber oder verrottet. Ehrlich, ich kann da im Grunde nichts empfehlen was ich vertreten kann und zu den ich auch stehe. Da lasse ich immer die Spezialisten ran, die wir im Boote - oder Yachtforum haben, denn die sind dann für solche Wunder besser spezialisiert.

              Grüße Friedrich

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              • #8
                AW: Antifouling erneuern Stand der Technik 2015 aber wie soll ich vorgehen

                Guten Abend Friedrich,
                Deine letzte Nachricht ist ja schon sehr niederschmetternd. Ich habe anbei Bilder vom Innenraum gemacht. Dort ist alles absolut trocken. Die Stringer und den Heckspiegel habe ich getestet auf Feuchte. Die sind trocken und fest. Beim Anbohren für Halter absolut fest im Kern. Auch das freigelegte Laminat ist aus meiner Sicht trocken. Klar die Coronet ist vor ca. 40 Jahren gebaut worden - aber ist Sie dann wirklich nur noch Schrott ...

                Wen kannst Du mir als "Wunderheiler" Spezialist empfehlen.

                Gruß Wolfgang
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                • #9
                  AW: Antifouling erneuern Stand der Technik 2015 aber wie soll ich vorgehen

                  Nein, auch wenn wir solche Yachten als Schrott bezeichnen, kann einer ein Solches Boot sicherlich noch einige Jahre nutzen und Spass haben. Ich sehe ein solches Boot natürlich mit anderen Augen, als der Privatanwender was mir mancher verübelt.
                  Ich bin auch der Meinung, wenn wir mit einen Profi-Excenterschleifer alle Altschichten einschl. den Gelcoat weitgehend runter schleifen, das wir mit ein paar Lagen Stetecol einige Jahre gewinnen werden. Wie lange kann natürlich keiner genau sagen, wir sagen in der Regel bis zu 3-4 Jahre. Wir haben aber viele Kunden, bei denen es schon länger als 8 Jahre funktioniert. Würde das Boot vollständig neu mit 2 Lagen laminiert, dann geben Firmen wie Wrede bis zu 7 Jahre Gewährleistung auf Nachbesserung. Ein solcher Vorschlag, der viel Arbeit bedeutet kann einer selbst machen. Wie gut das zuletzt funktioniert, wird aber durch die Feuchtigkeit im Laminat bestimmt. Hat das Boot lange entfeuchten können, dann haben wir gute Chancen einige Jahre an Zeit zu gewinnen, so dass einer noch seinen Spass an einen solchen Boot hat.
                  Ich würde aber gerne vorher noch einige Aufnahmen gerne sehen, wenn die Vorarbeit mit dem abschleifen weitgehend erledigt ist. Tiefliegende Schäden werden wir mit einer EP-Feinspachtel ausbessern. Wass mich besonders interessiert ist das Schleifbild, ob das eine marmorierte Oberfläche anzeigt, denn das wäre ein Merkmal ob das Laminat zu quellen angefangen hat. Das geht dann zu Lasten der statischen Festigkeit. Es muss aber das Boot nicht mit Vollgas durch die Welle geprügelt werden und bei einer vernünftigen Fahrweise gewinnen wir noch Jahre an Zeit für das Boot.
                  Grüße Friedrich

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