ich erhalte immer Anfragen über die Beschichtungs-Temperaturen. Viele wollen Ihr Boot über die Osterfeiertage fertig beschichten und zu Wasser lassen.
Die mindest Temperatur zum beschichten beträgt 5°C. Dabei handelt es sich um eine technische Angabe zu den physikalischen Eigenschaften.
Grundsätzlich sollten es min. 16°C - max. 23°C sein, da die Beschichtungen homogen sind und sich die Viskosität verändern sowie ein optimales Ergebnis zu erhalten. Wenn es also kalt ist, werden alle Beschichtungen zähflüssig und lassen sich dann schwer mit der Rolle verarbeiten, wenn es sehr warm ist, werden die Beschichtungen dünnflüssig, was kein Problem ist, aber entsprechend dünn wird auch die Schichtstärke beim auftragen, so dass sich die Ergiebigkeit verdoppelt.Zsätzlich reagieren 1 Komp. mit der Luft sehr schnell, wass die Verarbeitung erschweren kann. Daher sind Angaben zur Ergiebigkeit von Produkten der Händler reiner Unsinn, da keine Bezugsgröße angegeben wird. Lassen Sie sich von Angaben z.B. sehr ergiebig, 1 Liter für 15 qm nicht täuschen. Solche Angaben ohne Temperaturangaben sind nur werbewirksam und für den Anwender irreführend. Aber das gilt auch bei den anderen Angaben wie geheime Formeln, mit denen Sie noch lange keinen Schutz gegen sessile Organismen bekommen.
Die Bedarfsmenge wird daher immer nach Fläche und Schichtstärke berechnet. Die Angabe von 9 qm z.B. beim Primer ist eine Konstante bezogen auf die Schichtstärke. Je nach Temperatur kann sich die Ergiebigkeit in qm verdoppeln, zu lasten der Schichtstärke oder entsprechend verringern.
Was viele in den Ostertagen beim beschichten nicht berücksichtigen, auch wenn die Umgebungstemperatur ca. 10°C beträgt, dann hat die Oberfläche vom Boot meistens nur 3-4°C. Das ist zu wenig, da die Beschichtungen sofort auf der Oberfläche Fäden ziehen wenn mehrmals darüber gerollt wird. Erschwerend ist dabei noch, dass sich auf Grund der niedrigeren Temperaturur auf dem Bootskörper Feuchte bildet,die dann eingeschlosse wird.
Es nützt nichts, auch wenn`s noch so "juckt" endlich anzufangen, es hat keinen Sinn. Gegen das Wetter sind wir machtlos. Es ist einfach zu kalt.
Wenn es unbedingt sein muss, dann die Beschichtungen auf ca. 25-30°C im Wasserbad erwärmen, große Rolle verwenden. Auch geringe Zugaben von Aceton beim Primer sind eine Notlösung, aber nicht zu empfehlen.
Auch die Verfestigung die ja belastbar sein muss wegen der Krangurte verlängert sich entsprechend. Wenn die Oberfläche beim Boot nur 2-3°C hat, dann dauert das verfestigen unter Umständen mehrere Tage.
Also wartet, bis es wärmer wird, es nützt nichst. Grunsätzlich sollten die Temperaturen bei allen Beschichtungen 16 - 23°C betragen. Auch das Boot sollte eine Eigentemperatur von min. 16°C haben. Wenn mit Airles gespritzt wird, dann ist das Medium tempariert und wird aufgeschossen. Mit der Rolle ohne Temparierung auf kalten Untergrund funktioniert bei keiner Beschichtung. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass chemische Härtungen auch von der Temperatur beeinflusst werden um eine Molekulare Vernetzung zu bilden.
Achten Sie immer auf den Taupunkt, der eine wichtige Bezugsgrösse ist.
Taupunkttabelle: http://www.antifouling-shop.com/shop/index