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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Unterwasserschiff Neuaufbau

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  • Unterwasserschiff Neuaufbau

    Hallo liebes Antifouling Forum

    Ich habe mich ein bisschen durch dieses Forum gelesen. Nun scheint mir dass ich die falschen Materialien eingekauft habe.
    Ich restauriere das Boot von Grund auf, es hatte einen kleinen Schaden in der Seitenwand und deshalb habe ich mich entschieden wenn schon denn schon, es wird alles restauriert.

    Zu meinem Boot:
    Nordisches GFK-Boot 5x1.9m
    Alter: 30 Jahre
    Unterwasserzustand: keine sichtbaren Schäden, scheint soweit gut Instand zu sein.
    Nutzung: Wasserlieger, wird aber ab und an mit dem Trailer verschoben

    Nun da ich alles auf Vordermann bringen will gehört für mich auch der "unbekannte" Unterwasseraufbau hinzu und deshalb möchte ich dieses komplett neu aufbauen.

    Was ich aufgrund von Empfehlungen eingekauft habe:
    VC-Tar2
    VC-Offshore EU als Antifouling
    Nun habe ich bei meinen Recherchen hier herausgefunden dies kein ausreichender Feuchtigkeitsschutz/-barriere sein soll.
    Was empfiehlt ihr mir? Kann ich die Grundierung und das Antifouling auch mit einem anderen Aufbau / Versieglung einsetzen?
    Ich danke schon von im Voraus für eure Antworten.

    Freundliche Grüsse

  • #2
    AW: Unterwasserschiff Neuaufbau

    Hallo,
    ich nehme an, das Folke-Boot ist kein Dauer - Jahreswasserlieger und kommt im Herbst aus dem Wasser. Wie Du schreibst, haben wir auch keine sichtbaren Unterwasserschäden. Wenn dem so ist, dann müssen wir auch am Unterwasserschiff nichts machen, mit Ausnahme einen Bewuchsschutz wenn der erforderlich ist. Das VC-Tar2 ist eine EP-Grundierung die mit Quarzsand pikmentiert wurde und dient als Haftgrund für VC-Antifoulings. Es gibt also keinen Grund bei dem Boot ein VCTar2 zu streichen, denn Epoxide sind nun mal nicht feuchtedicht, egal welcher Hersteller. Wir verwenden EP-Beschichtungen für Reapraturen aber nicht um Reparaturen - z.B. Osmose zu verhindern, denn das ist physikalisch nicht möglich. Es gibt also keine sogenannte Osmosevorsorge, was die Verkäufer immer empfehlen. Osmotische Schäden können entstehen, müssen aber nicht entstehen. Wenn Schäden wie Blasenpest, dann wird repariert.

    Das Antifouling VC-Offshore ist mehr für schnellere Boote geeignet, weniger für ein nordisches GFK-Boot. Im Grunde spricht nichts gegen das Antifouling im Ostseeraum, nur wenn es die Anforderungen nicht erfüllt, dann lassen sich solche Antifoulings wegen den Teflon mit wirksameren Antifoulings nicht mehr überstreichen.

    Ansonsten, das Unterwasserschiff nur leicht mit der Hand anschleifen, mit Aceton reinigen, darauf nur eine dünne Lage VCTar2, das reicht als Haftvermittler, dann das Offshore nur 1 mal streichen. Wenn das Boot nicht in der Marina Travemünde oder im Skagerak liegt, dann reicht das. Nicht zu viel, um unnötige Schichtstärkenanreicherungen zu vermeiden.

    Nachteil ist aber, Offshore ist nicht mehrjährig, so dass jedes Jahr neue gestrichen werden muss. Ansonsten genügt wenn das Unterwasserschiff sauber ist, 1 Lage Marine 470 PVC-Sealer, darauf 2- Wasserpass 3 Lagen Marine 522 LF, das dürfte dann für die nächsten 3 - 5 Jahre reichen.

    Grüße Friedrich

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    • #3
      AW: Unterwasserschiff Neuaufbau

      Hallo Admin
      Danke für die schnelle Antwort
      Im Moment ist er kein Dauerwasserlieger aufgrund des vorhandenen Platzes. Aber näherer Zukunft wird es vermehrt im Wasser bleiben können. Deshalb war meine Idee das Unterwasserschiff robust aufzubauen. Das Boot wird in einem Fluss in der Schweiz verwendet.

      Betreffend Unterwasserschiff, wie ich geschrieben habe sind keine Schäden sichtbar und die Beschichtungen halten im heutigen Zustand gut, aber ich weiss auch nicht was der Vorbesitzer genau gebastelt hat (Aufgrund seiner Beschlagmontagen etc. ist daraus zu schliessen das er kein Profi vom Fach war). Sicherlich hat er am Unterwasserschiff anfangs Saison ein neues Antifouling verpasst sowie einen mir unbekannte "Anstrich" aufgezogen. Deshalb bin ich mir nicht sicher ob der dabei die Versieglung beschädigt hat oder wie der Zustand der Versieglung ist.

      Aus deiner Antwort kann ich lesen, dass du nur einen Neuaufbau empfehlt wenn Schäden vorhanden sind?

      Wenn ich es richtig verstehe wäre deine vorgeschlagene Variante:
      470 PVC-Sealer, versiegelt die alten Anstriche und baut eine neue Barriere auf?
      Marine 522 LF als Antifouling

      Wie du erkennst möchte ich eine schöne Grundlage dass ich noch lange an dem Boot Freude haben kann
      Ich danke dir sehr für die fachmännischen Auskünfte

      Kommentar


      • #4
        AW: Unterwasserschiff Neuaufbau

        Hallo,
        meine vorgeschlagene Variante ist zuerst einmal nichts zu machen. Das Boot ist 30 Jahre alt, hat mit Sicherheit bereits eine Gelcoat-Sanierung und der Antifouling-Anstrich ist in Ordnung. So lange wir nicht wissen, ob wir es im Augenblick mit versteckten osmotischen Schäden zu tun haben, so lange müssen wir auch nichts machen. Haben wir solche optisch versteckte osmotische Schäden, dann merken wir das in 1 - 4 Jahren und dann können wir immer noch ohne große Probleme das Unterwasserschiff sanieren. Es repariert auch keiner einen Motor beim Auto, der in Ordnung ist. Das Boot ist auch geringen Bewuchsdrücken ausgesetzt, so dass wir auch am System nichts ändern sollen. Nütze die Zeit mit dem Boot und lasse Dich nicht mit irgend welchen Osmosewahn der zahlreichen Hobbysachverständigen verunsichern und den Spass am Boot verderben. Wenn nichts ist, dan muss auch nichts bis auf den ÁF-Folgeanstrich gemacht werden, wenn Schäden auftreten, dann wird repariert.

        Wir verkaufen wirklich gerne hochwertige Beschichtungssysteme die Sinn machen wenn der Anwendungsfall gegeben ist, nur wir haben bei Boote und Yachten auch einen Bezug zur Realität.

        Grüße Friedrich

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        • #5
          AW: Unterwasserschiff Neuaufbau

          Hallo Friedrich,
          zum Thema Unterwasserschiff neu aufgebaut, hätte ich Dich gerne auch befragt !
          An unserer Rethana24 Bj.1983 wurde im Frühjahr in einer Werft Nähe Landsberg/Ammersee eine Osmosesanierung durchgeführt. Gelcoat runter, Epifanes lösemittelfreier 4 Lagen Epoxi-Primer und 4 Lagen-Coppercoat.
          Nach 4 Monaten ganzer Rumpf wieder voll mit Blasen ! Habe seit Juli getaucht, Zustand ist progressiv -nehme das Boot in zwei Wochen aus dem Wasser und dann muß ich neu aufbauen -die Werft kann ich wohl vergessen -
          hatte den Rumpf vor 3 Jahren schon einmal gemacht- keine Osmosesanierung, aber eben eine Restaurierung sollte es sein, die ein paar Jahre halten sollte, dann eben nach zwei Jahren Osmose und dann innerhalb einer Saison
          direkt wieder Osmose - das reicht
          1. Kennst Du eine Werft, die zuverlässig eine gute Osmosesanierung durchführt - kann auch am Bodensee sein - vielleicht Ott-Yacht, Rettich o.a.
          2. Wie würdest Du den Rumpf aufbauen - welche Barriere auf dem Laminat verwenden ?
          3. Welches Antifouling würdest Du empfehlen ? Saisonlieger Ammersee und 3-4 Wochen Ostsee Urlaub
          4. Was hälst Du von Kammertrocknen - bringt es das - oder ist Freilufttrocknen besser ?
          Danke für Deine Hilfe und Gruß vom Ammersee
          Reinhold

          Rethana 24 SY "Nordlicht" Dießen/Ammersee

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          • #6
            AW: Unterwasserschiff Neuaufbau

            Hallo,
            zuerst einmal, Blasen sind nun mal Blasen und die Ursache können osmotische Prozesse sein, es gibt aber auch viele andere Ursachen.

            Wir es mit einen 32 Jahre alten Boot zu tun. Wenn es ein Wasserlieger war, dann hat es auch in 32 Jahren Feuchte aufgenommen. Einen Schutz vor einer Feuchteaufnahme gibt es nicht, alles was da erzählt wird über Osmoseschutz ist eine Erfindung der Werbung. Die Feuchtemoleküle H2O sind nun mal erheblich kleiner als die Riesen-Kettenmoleküle von Polymeren, so das diese Polymere ab Beginn wenn ein Boot im Wasser ist Feuchte aufnimmt, was dann solche osmotische Schäden verursachen kann, aber nicht muss.

            Die Werft hat lt. Beschreibung 4 Lagen Epoxidbeschichtung aufgetragen und dann nochmals 4 Lagen Coppercoat, was auch eine Epoxidbeschichtung mit Kupfer ist. Das sind 8 Lagen einer EP-Beschichtung und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Werft einen solchen Unsinn empfohlen hat.

            Grundsatz,die Standard-EP-Beschichtungen haben alle eine geringe Feuchtedichte, neigen zum kreiden und müssen daher versiegelt werden. Die Versiegelung erfolgt entweder mit PU-Acryl oder mit PVC-Vinyl. Da Coppercoat aufgetragen wurde, wurde der Ep-Grund nochmals angeschliffen was die Oberfläche um den Faktor 3 erhöht, somit auch die Feuchteaufnahme und dann wurde mit einer EP-Kupferbeschichtung, das eine erheblich geringere Feuchtedichte hat, die bereits bestehende EP-Beschichtung überschichtet. Das ist vergleichbar, wenn einer seinen neuen Daimler bekommt dann schleift er den bestehenden Lack an und streicht darauf eine Rostschutzfarbe weil das besser ist.

            Was auch einer wissen sollte, Coppercoat ist ein passiver Bewuchsschutzgegen geringe Bewuchsdrücke. Es wird also nur aktiviert, wenn es angeschliffen wird, damit Kupferpartikel frei gesetzt werden. Da nun mal das Kupfer ionisiert, wird es auch verbraucht und der Bewuchsschutz ist dann nicht mehr wirksam. Erst wenn wieder angeschliffen wird, kann neues Kupfer frei gesetzt werden. Natürlich bekommen wir auf diese Weise einen theoretischen Bewuchsschutz von mehr als 10 Jahren, in Wirklichkeit wäre aber im Vergleich bei einen aktiven Bewuchsschutz der Kupferanteil in 1-2 Jahren verbraucht. Auch da wird von Verkäufern etwas vermittelt, was die selbst nicht verstehen. Diese Kupferbschichtungen die wir unter 20 verschiedenen Namen seit den siebziger Jahren kennen machen nur Sinn wenn der Anwendungsfall auch gegeben ist. Zum Beispiel bei Blauwasserseglerndie alle paar Monate mal in eine Marina einlaufen und vorher dann den Bewuchsschutz durch anschleifen aktivieren. Wen die Unterwegs sind, da brauchen wir in der Regel keinen Bewuchsschutz, da ab 2-3 Knoten kein Bewuchs verfestigen kann. Leider fehlt es da an einer fachgerechten Beratung und eine Werbebeschreibung ist da sehrgroßzügig. Wenn einer solche liest, dann wird er spätesten bei dem Hinweis auf das „nicht elektrisch leitende Kupfer“ erkennen, dass da jemand die Physik neu erfunden hat.

            http://www.antifouling-shop.com/show...-COPPER-CRUISE

            Wie auch immer, das größte Übel ist, dass sich diese Kupferbeschichtungen durch abschleifen kaum noch beseitigen lassen. Ohne vollständige Beseitigung was nur durch Sandstrahlen oder abschälen möglich ist, haftet darauf keine Beschichtung. Solche Sanierungen werden bei der Firma Wrede in Hamburg nicht ohne Grund mit ca. 1000,-€ je laufenden Bootsmeter, Kielsanierung ca. 500,-€ und mehrmaliges Umsetzen mit 250,-€ veranschlagt zzgl. 19% Mwst. Da stellt sich auch die Frage bei einen 32 Jahre alten Boot nach der Verhältnismäßigkeit.

            Dableibt nur noch, alles runter, Feuchtewerte bestimmen, trocknen bei 60°C ein paar Tage, 2 Lagen 0,2 mm Laminat, Spachteln, 2 Lagen Marine 340-EP-Guard, 1 Lage Marine 470 PCV-Vinyl und zuletzt ein selbst abschleifendes Antifouling.

            ..oder

            nichts mehr machen, einfach segeln denn das Boot geht dabei noch lange nicht unter.

            Grüße Friedrich

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            • #7
              AW: Unterwasserschiff Neuaufbau

              Hallo Friedrich,
              das mit dem Coppercoat ist mir alles bekannt... stehen ja 1000 Seiten davon im Forum
              Was die Werft genau für Vesiegelung vorgenommen hat, ist mir nocht genau bekannt, ich weiß nur von Epifanes Epoxi in mehreren Schichten... aber jedenfalls war da Hauptproblem, dass der Rumpf nicht genügend trocken war.
              Ich habe von der OTT-Werft in Meersburg ein Angebot über Osmosesanierung mit Entfernung der alten Schichten bis auf Laminat -
              Danach erfolgt eine Hochdruck-Auswaschung mit heißem Wasser des offenen Laminats um Rückstände wie Säuren/Harzreste auszuwaschen. Erscheint mir sinnvoll, da Basen/Säuren/Salze immer Wasser(Ionen) binden.
              Dann eine Trocknung u.a. auch in der Trockenkammer - da eben meine Frage, ob das ausreicht, bzw. ob man auch tiefere Schichten damit in ein paar Tagen trocken bekommt - (wird man ja messen können)
              Nun wird das Laminat nach einem Zwischenschliff mit purem Expoxy-Harz versiegelt.
              Danach erfolgt der Auftrag einer Epoxy-Schicht mit Aluminium-Plättchen, die den Rumpf wasserdicht machen soll.
              Wörtlich: "ES sollte auf jeden Fall auf Epoxy-Basis sein, denn nur Epoxy ist unseres Erachtens absolut wasserdicht." Du schreibts oben ja genau das Gegenteil ???
              Als weiteren Aufbau will die Ott-Werft dann VCTar2 und als AF dann VC17m aufbringen.
              Dann geben die eine Garantie von 6 Jahren gegen erneute Osmose auf das Boot - schriftlich !
              Aber, Teflon kommt mir nicht wieder ans Boot !
              WAS soll ich nun machen ???

              Wenn ich Dich verstanden habe, soll ich die Finger vom Epoxy lassen und mit dem Marine 340 EP-Guard versiegeln und anschließend PVC-Vinyl als Primer verwenden !
              Was geht dann sinnvoll für ein AF - vielleicht zwei Lagen Relest Marine 522 von BASF ?
              Dann muß ich die Werft davon überzeugen...
              Bin gespannt auf Deine Antwort !
              Danke und netten Gruß
              info@familiequast.eu
              Reinhold
              Nordlicht Rethana 24 - August 2012 (10).jpgNordlicht Rethana 24 - August 2012 (11).jpg

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              • #8
                AW: Unterwasserschiff Neuaufbau

                Hallo Friedrich,
                eine Frage ist bereits beantwortet, habe im Forum Deine Artikel durchgelesen:
                Epoxy und PVC sind beide wasserdicht, aber nicht feuchtedicht.
                Wie macht man denn eine sinnvolle Diffusions-Sperre - gibt´s überhaupt eine Möglichkeit im GFk-Bereich ?
                Da ist also das Epoxy-Aluminum-Gemisch sicher nicht verkehrt, was die Ott-Werft verwendet.
                Die machen eine weitere Schicht mit einem Teer-haltigen Epoxy.
                1. reines Epoxy-Harz aufs Laminat
                2. Epoxy-Aluminium
                2. Teer-Epoxy (wie das alte VCTar1)

                Dafür habe ich mit Epoxy noch einen relativ harten Untergrund, Vinyl ist da weicher, da ich kein Gelcoat mehr habe, ist Epoxid-Harz zu verwenden vielleicht nicht so verkehrt, oder was meinst Du hierzu ?n

                Was soll ich für einen weiteren Aufbau machen ? Kann ich auf Epoxy-Grund statt VCTar dann das Marine Guard nehmen und als Af RelestMarine522 ? Oder benötige ich dazu einen Vinyl-Untergrund ?

                Reinhold

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                • #9
                  AW: Unterwasserschiff Neuaufbau

                  HalloReinhold,
                  die Epoxid-Beschichtung mit den Aluminium-Plättchen gehört zur Gruppe der Schuppenpanzerbeschichtungen - Eisenglimmer. Und nennt sich Protect 325 EP Tiecoat EG und wird von BASF hergestellt. Die Beschichtung ist erforderlich wenn Stahl-Yachten mit EP-Zinkstaub beschichtet werden. Da Zink bei Kontakt mit Seewasser zur Zinkspaltung neigt, sowie auch noch Antihafteigenschaften hat, bedarfes einen besonderen Haftgrund und Sperrgrund.
                  Diese Beschichtungen sind wie Polyäthylen weitgehend feuchtedicht. Was also im Stahlbau zwingend erforderlich ist, ist im GFK-Yachtbereich eher ein Nachteil als ein Vorteil. Du hast sicherlich bemerkt, dass z.B. im Innenbereich mit Ausnahme der Bilge das Boot nicht mit einenTopcoat versiegelt wurde. Der Grund ist, so wie eine Yacht Feuchte aufnimmt, so gibt eine Yacht auch Feuchte ab. Eine 100% Versiegelung ist also nicht gewünscht. Haben wir Feuchtewerte im Laminat im Bereich bis 2,5-2,8% so sind das optimale Werte. Würden wir jetzt z.B. mit einer Schuppenpanzerbeschichtung die Feuchte die immer aufgenommen wird auch über den Innenraum dauerhaft einsperren, dann besteht das Risiko dass sich das Laminat vom ISO Harz trennt.

                  Ich vermute, dass es sich bei der Beschichtung der Werft nicht um eine Schuppenpanzerbeschichtung handelt, sondern um eine mit Aluminium-Oxid pikmentierte Ep-Beschichtung Protect 346 EP MC (Multicoat) handelt. Diese Beschichtung ist auch für Polyester geeignet und hat auch die gewünschte Feuchtedichte. Diese Beschichtung kann auch nachträglich mit PU – PUR – PU Acryl oder PVC versiegelt werden. Diese Anwendung ist auch Standard bei zahlreichen Werften und hat sich auch bewährt.

                  Wenn darauf dann ein VC17m als Antifouling gestrichen werden sollte, dann bedarf es 1 Anstrich VCTar2 – eine mit Quarz pikmentierte EP-Beschichtung. Diese Beschichtung hat aber nicht das geringste mit einer Teerepoxid-Beschichtung gemeinsam. Benzo(a)pyrenfreie TE-Beschichtungen werden nicht mehr hergestellt, wir waren auch der einzige Lieferant für die Sportbootschifffahrt und die TE-Beschichtungen aus Steinkohleteer die toxisch sind, für Dalben,Spundwände, Kellerfundamente und Bojen verwendet werden, gehören auf kein GFK-Boot. Was teerhaltige Epoxide betrifft, die sollte einer besser zum hofteeren verwenden, aber der Hinweis ist sicherlich ein Übertragungsfehler, denn solche Epoxide hat es noch nie gegeben.
                  Warum eine Werft auf einer Segel-Yacht ein VC17m empfiehlt ist für mich beim besten Willen nicht zu verstehen und ist nur zu Erklären mit der Bodenseezulassung. Ansonsten ist VC17m ein Hartantifouling mit Kupfer und Teflon für Trailerboote ab 20 Knoten, für geringe Bewuchsdrücke und Wasserliegezeiten.

                  Wenn die Altbeschichtungen vollständig beseitigt werden, das Boot in einer Trockenkammer entfeuchtet und dann mit einer Rein EP-Beschichtung versiegelt wird, dann sind 6 Jahre Gewährleistung kein Problem, nur Gewährleistung nicht mit Garantie verwechseln.

                  Da mir aber die Aplikationsprobleme besonders mit Coppercoat zu sehr bekannt sind, möchte ich mich bei dem Boot mit Empfehlungen doch ein wenig bedeckt halten ohne etwas mehr vorher zu sehen. Dazu bedarf es ein paar Bilder über die osmotischen Schäden. Haben wir es nur mit ein paar Blasen zu tun die wir ausspachteln können, dann lässt sich das einfach mit einer EP-Feinspachtel und Coppercoat darüber leicht beheben. Ist aber das ges. Unterwasserschiff betroffen, dann wird es sehr aufwendig und dann muss alles runter und entfeuchtet werden. Der weitere Beschichtungsaufbau mit einen Reinepoxid oder Multicoat ist dann kein Problem.
                  Leider lässt sich aufgrund des Kupferanstriches auch nicht mehr die Feuchtegenau bestimmen, was sehr wichtig wäre.
                  Grüße Friedrich

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                  • #10
                    AW: Unterwasserschiff Neuaufbau

                    Hallo Friedrich,
                    die Ott-Werft in Meersburg am, Bodensee, die Werft produziert u.a: die Dynamic und 806 www.ott-yacht.de
                    und machen auch professionelle Osmose-Sanierungen. Auf deren Internetseite werden die "Verfahren" beschrieben. U.a. steht dort wörtlich:
                    "..in fünf Schichten erfolgt das Auftragen eines speziellen, wasserdichten Teer-Epoxy-Primers als Wassersperre und Schutzschicht.."
                    In einem Telefonat mit Herrn Ott hat mir dieser dies noch einmal so bestätigt. Ich meine das vor ca. 15 Jahren das alte VCTar auch Teerähnliche Bestandteile beigemsicht hatte.
                    Dies war eine ziemlich zähe, fast schwarze Masse. Dann wurde die Rezeptur dahingehend geändert, dass diese Bestandteile herausgenommen wurden und der Name des neues Produktes wurde auf VCTar2 geändert.

                    Meine Frage wäre hier eben, ob man auf diesem Teer-Epoxy als Haftgrund das Marine Guard nehmen und als Af das Ecoship522 aufbringen kann.

                    Danke und Gruß Reinhold

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Unterwasserschiff Neuaufbau

                      Die Ott-Werft ist sicherlich oualifiziert um ein osmotisch geschädigtes Boot zu reparieren. Aber auch Herr Ott ist nicht in der Lage, nur auf Grund von ein paar Informationen am Telefon einen Einzelfall zu beurteilen. Wir haben z.B mehr als 70 verschiedene Epoxide die in der Industrie im System angewendet werden. Ohne nähere Angaben kann auch zu einen speziellen wasserdichten Teer- Epoxid-Primer was immer das sein sollte nichts gesagt werden. Grundsätzlich haben wir es bei den Epoxiden mit Bisphenol A und Epichlorhedrin zu tun und nur weil das Ausgangsprodukt zur Herstellung Kohle- Erdöl - oder Erdgas ist, ist noch lange kein Teer im Epoxid. Bei Aspirin ist das Ausgangsprodukt für die Herstellung Steinkohle und ich bin überzeugt dass in einer Kopfschmerztablette keine Steinkohle enthalten ist.
                      Wie Du beschrieben hast, wurden inges. mit dem Coppercoat 8 Lagen gestrichen, das entspricht einer Schichtstärke von ca. 1,0 mm. Dazu kommen noch 0,6-0,8 mm Gelcoat und 1 mm Barriere zwischen ISO-Harz und Gelcoat. Es ist zuerst einmal schwer vorstellbar, dass wir es hier mit einer typischen osmotischen Blasenpest zu tun haben, die in der Regel zwischen Barriere und Gelcoat entsteht. Es können auch solche Blasen zwischen Coppercoat und der Ep-Grundierung entstehen, sogar zwischen den verschiedenen Grundierungen, so dass sich auch der Sanierungsfall ändert.

                      Wenn wir unseren Gästen hier im Forum helfen, dann bedarf es nun mal genaue Angaben, Bilder um den Einzelfall so weit wie möglich zu beurteilen. Erst dann machen wir einen Vorschlag wie der Beschichtungsaufbau der immer ein aufeinander abgestimmtes System ist, erfolgen sollte. Wir versuchen auch die Verhältnismäßigkeit zu einen Boot zu beurteilen, besonders wenn wir es mit einen 32 Jahre alten Boot zu tun haben. Da orientieren wir uns am Stand der Technik von BASF und nicht was da mal vor 20 Jahren Stand der Technik war. Das Problem bleibt nun mal Coppercoat, wenn das vollständig entfernt wurde können auch die Feuchtewerte und die weitere Vorgehensweise bestimmt werden.

                      Ohne genaue Angaben wie die Differenz-Feuchtewerte und ohne Bildern der osmotischen Schäden zu einen optisch aufbereiteten Boot kann da sehr wenig gesagt werden. Ein Teerepoxid wird immer versiegelt mit PVC-Vinyl-Teer. Nur PVC-Vinyl-Teer wird auch schon seit einigen Jahren nicht mehr hergestellt. Vor ein paar Monaten waren noch ein paar Dosen 10 Jahre alter Restbstände im Internet erhältlich, nur das ist vorbei. Auch ein SPC-Antifouling wird niemals auf eine Epoxidgrundierung gestrichen, sondern immer auf PVC-Vinyl.
                      Grüße Friedrich

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