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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

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  • Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

    Hallo,
    ich habe mich in diesem Forum angemeldet da ich mir vor 2 Jahren einen 20er Stahljollenkreuzer gekauft habe und einige Probleme mit dem Unterwasserschiff habe und mich entschieden habe das einmal am Anfang richtig zu mache und dann 15 Jahre „Ruhe“ zu haben.….und eigentlich wollte ich das Schiff zum Sandstrahlen bringen, ausbessern lassen und beschichten lassen. Leider war ich beruflich so eingebunden dass ich das am Ende der Saison nicht geschafft habe zu organisieren und hoffte noch eine Saison durchalten zu können. Aber – welche Überraschung – als das Boot aus dem Wasser war strahlte mich an vielen Stellen der Rost an. An einigen Stellen „blüht“ der Rost und an anderen muss man auch was machen. Bevor ich mir mit Flickschusterei die Laune verderben lasse habe ich mich entschieden das Unterwasser jetzt richtig zu machen. Leider komme ich aus der Halle jetzt nicht mehr raus um das Boot zum sandstrahlen zu bringen. Also muss das manuell geschehen. Da ich im dem letzten Jahr schlechte Erfahrungen mit schleifen gemacht habe (falsches Werkzeug) habe ich bei der Suche im Forum den Hinweis auf die Scraper-Scheibe gefunden.

    http://www.toplicht.de/de/shop/werkz...strahlscheiben

    Das klingt ja nach dem idealen Werkzeug um das Projekt voranzubringen. Ich weiß dass als Grundierung und Antifouling Produkte von International verwendet wurden. Da ich ja bis auf den blanken Stahl schleifen muss möchte ich euch fragen ob ihr Erfahrungen mit diesen Scheiben habt und wie man exakt vorgehen muss. Ich habe gelesen, dass man den Stahl direkt nach dem „Schleifen“ bearbeiten muss. Stimmt das – und wenn ja wie soll ich das denn machen – da ich mutmaßlich mehrere Samstage zum Schleifen brauchen muss.

    Ich mutmaße einfach einmal das man damit natürlich nicht die Feinheiten abgetragen bekommt. Hier lohnt sich dann die Topfbürste - oder bringt beizen auch etwas?

    Ferner stellt sich mir die Frage nach dem „generellen“ Aufbau des Unterwasserschiffes. Ich habe leider gerade kein Foto zur Hand und werde hier mal schnell welche nachliefern – aber an einigen Stellen wurden Bleche aufgeschweißt die Lunker aufweisen. (sieht aus wie hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Gussfehler#mediaviewer/File:Gasporosit%C3%t_in_GS-20Mn5.jpg Hier wollte ich einmal nachfragen ob diese bei der Gelegenheit zugespachtelt werden müssen (wäre ja logisch, oder)

    Weiterhin würde ich mich erkundigen wie der Aufbau gestaltet werden soll. Welche Produkte, Lagenstärke und Reihenfolge empfiehlt sich.

    Ich bedanke mich vorab für etwaige Antworten und verbleibe mit den besten Grüßen

  • #2
    AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

    Hallo Xylon,
    bei einen Stahl-Jollenkreizer muss der Einzelfall bbeurteilte werden. Ist es möglich, dass das Boot noch aus den alten Bundesländern stammt. Wenn ja, dann haben wir bei den Blechen eunen alten ST32/II (alte Bezeichnung) wobei wir es mit minderwertigen verunreinigten Blechen zu tun haben. Diese Bleche enthalten Phosphor und Schwefel, dazu noch Feuchte und wir haben eine Korrosion. Da diese Stähle natürlich altern, sind also bereits Grenzen gesetzt.

    Dies Scrapper-Scheiben sind eine gute Lösung, aber eine Gallerenarbeit. Dazu noch ein Flex mit grober Putzscheibe, damit haben wir eine Handentrostung. Es muss wirklich sorgfältig gearbeitet werden, denn was da übersehen wird kann nachträglich nicht mehr ausgebessert werden. Die Vorbereitung entscheidet über den Erfolg. Sollte sich über die Tage nach der Handentrostung ein wenig Flugrost bilden was nicht zu verhindern ist, dann können wir den vernachlässigen, da wir den mit einen ZM-Zinbkbeschichtung dann neutralisieren. Alles weitere ist kein Problem.

    Ich brauche aber Bilder, denn das Problem ist wir müssen im Überwasserbereich anstückeln und dürfen da nicht eine Schwachstelle bilden. Da muss dann eine genaue Vorgehensweise eingehalten werden. Ich brauche also auch den Beschichtungsaufbau im Überwasserbereich. Da sollten wir aber dann telefonieren.

    Die Beschichtung wäre ein Zink - Eisenglimmer - Stetecol - Vinyl und dann Antifouling. So wie auch die Handelsschiffe aufgebaut werden. Nur bei Stahl können wir nicht einfach ein wenig flicken, denn est geht da nicht um Rostschutz, das kann jede Farbe aus dem Baumarkt auch, da geht es um Korrosionsschutz.

    Das System ist dann bei uns BASF oder Hempel - Jotun - Nippon usw. immer identisch, wichtig ist besonders bei Stahl dass immer alle Komponenten von einen Hersteller sind, da diese aufeinander abgestimmt werden.

    Wei gesagt, alles vorbereiten, dann am besten telefonieren. Ich brauche aber Bilder wegen dem anstückeln.

    Beschichten wir gleich bis zur Deckskante, dann haben wir eine andere Vorgehensweise und beschichten dann nicht mit Stetecol, sondern mit Multicoat da wir den Überwasserbereich mit PU-Acryl lackieren müssen. Da haben wir dann eine andere arbeitsweise da wir immer von oben nach unten arbeiten.

    Auch Spachtelungen bei Stahl sind ein Problem, da muss ich mehr wissen. Lunker können wir Spachteln, größere Beulen nicht.

    Grüße Friedrich

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    • #3
      AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

      Hallo Friedrich,

      vielen Dank für deine Antwort.

      Es handelt sich um ein Ernstriss 1979 DDR. Ich fahre hoffentlich Sonntag/Montag zum Boot und werde Bilder machen.

      Darf ich an der Stelle noch einige Fragen stellen

      - Was bedeutet denn anstückeln?
      - Was meinst du mit Putzscheibe?
      - Was meinst du mit Überwasserbereich genau? Die weiße Fläche zwischen Unterwasserschiff und Deck? Diese sind durch eine - zum Teil hervorstehende Kante - getrennt. Den oberen Bereich habe ich letztes Jahr grob angeschliffen, fein geschliffen und neu lackiert. Da sah alles gut aus - kein Rost.

      Wenn ich die Fotos mache - auf was soll ich besonders achten?

      Gruß Dirk

      Foto.jpg

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      • #4
        AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

        Hallo Dirk,
        der Unterwasserbereich geht bis zur Wasserlinie, auf dem Foto vermutlioch der Übergang farbe schwarz zu weiß.
        Der Überwasserbereich wurde wie Du schreibst neu lackiert, da muss ich wissen ob das mit einen 1 Komp. Lack oder 2 Komp. Lack geschehen ist.
        Wenn wir das Unterwasserschiff neu beschichten, dann brauchen wir einen Übergang zum weissen Anstrich, denn haben wir weiß mit 1 Komp. Lack gestrichen, dann gibt es ein Problem, da der Unterwasserbereich immer mit 2 Komp. Beschichtungen aufgebaut wird. Überlappen wir mit 2 K. einen 1 K. Lack, dann besteht das Risiko dass sich die Weisse Farbe vom Untergrund löst.
        Sage mir noch welchen Lack Farbe weiß Du gestrichen hast,l bzw. welcher Sytemaufbau im Überwasserbereich erfolgt ist.

        Viele Skipper sin d oft der Meinung, wen kein Rost zu sehen ist, dann haben wir auch keinen Rost bzw. keine Korrosion. Die Korrosion erfolgt unter dem Farbanstrich, ist da der Lack noch weitgehnd neu, dann bricht die Korrosion noch nicht durch. Bei dem Boot haben wir einen ST32/II (alte Bez.), im Grunde stark verunreinigte Bleche die korrodieren. Daher brauchen wir aucch den Zink und den Eisenglimmer.
        Du musst also damit rechnen, wenn der Überwasserbereich nicht ausreichend geschützt ist, dass uns da die Korrosion durchbricht. Haben wir jetzt den Unterwasserbereich entsprechend geschützt,. dann müssen wir irgend wann den Überwasserbereich wieder anstückeln.

        Also zuerswt mal muss ich wissen wie ist der Überwasserbereich aufgebaut.

        Grüße Friedrich

        Anmerkung: Ich pendle im Augenblick zwischen Australien, Blue Mountens und Sidney hin und her, daher etwas Geduld wenn ich nicht sofort antworte.

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        • #5
          AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

          Hallo Friedrich,

          erstmal vielen Dank für deine E-Mail. Ich freue mich sehr über die Unterstützung!!

          Ich habe das Boot vor einem Jahr gekauft und habe das Unterwasserschiff letztes Jahr "bearbeitet". Vom Vorbesitzer habe ich die Information bekommen, dass das Unterwasserschiff mit VC Offshore verwendet wurde und der 1 Komponenten Lack. Als wir das Boot nach der Saison aus dem Wasser zogen konnte man einige kleinere Roststellen sehen und ich beschloss diese bis auf den Stahl zu schleifen und dann ordentlich aufzubauen. Nur nachdem das Antifouling nass und fein abgeschliffen wurde und auf die Seite gedreht wurde konnte man viele für den Laien "merkwürdige" Stellen sehen. Da das Boot neu war und ich wenig über den Zustand des Unterwasserschiffs wusste habe ich mich entschieden weiter zu schleifen und mir das großflächig anzusehen. Das Ergebnis sieht man hier:

          UW_1.jpgUW_2.jpgUW_3.jpg


          Durch das Schleifen sah man natürlich erstmals genauer hin und die Fläche wurde größer und größer. Und irgendwann habe ich beschlossen, dass das ganze zeitnah komplett neu gemacht werden muss. Ich habe die Stellen bei denen ich auf den Stahl gegangen gereinigt, getrocknet, grundiert und mit Antifoulding versehen (Ebenfalls VC offshore) Und dieses Jahr findet man die richtig rostigen Stellen genau dort ich auf den Stahl geschliffen habe (also wohl sehr viel falsch gemacht habe) und ich möchte nun das ganze UW schiff blank machen und richtig aufbauen so dass ich die nächsten 20 Jahre "ruhe" habe :-)

          IMG_2534.jpgIMG_2535.jpgIMG_2536.jpgIMG_2537.jpgIMG_2538.jpgIMG_2539.jpgIMG_2540.jpgIMG_2541.jpgIMG_2542.jpgIMG_2543.jpgIMG_2544.jpgIMG_2545.jpgIMG_2546.jpgIMG_2547.jpg

          Ich habe mir jetzt die Perago Scheibe bestellt und mit meiner Frau entschieden, dass wir das selbst über den Winter machen wollen und ggf. erst im Spätsommer 2015 ins Wasser gehen. Hauptsache es wird gut! Ich würde jetzt nächstes Wochenende mit der Scheibe anfangen und achtern die ersten Versuche unternehmen und mit Scheibe sowie Winkelschleifer mit Topfbürste loslege.

          Ich werde mindesten 8 Wochen für das Schleifen brauchen da ich beruflich stark eingebunden bin und nur 1x Woche für max. 6h zum Boot komme. Dass das ungünstig ist, ist mir klar aber ich kann es nicht ändern. Aber wie du auch geschrieben hast kann man ja Flugrost entfernen und es wird schon irgendein Reinigungsmittel geben.

          Zum Überwasserschiff: Vom Vorbesitzer habe ich erfahren können dass er einen 1k Lack genommen hat ich habe daraufhin habe ich mit International Toplack zum überstreichen verwendet. Selbstverständlich würde ich mich freuen wenn ich das nicht wieder abtragen müsste - aber wenn es so ist, dann ist es halt so! Beim Schleifen habe ich damals keine Roststelle gesehen aber du hast ja geschrieben dass das kein wirklich guter Indikator ist.

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          • #6
            AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

            Hallo ixylon,
            ja, da wurde eine Menge bereits vom Vorgänger falsch gemacht. Bei einer Stahlyacht werden nur 2 Komp. Systeme verarbeitet. 1 Komp. werden nur verwendet um kleine Schadstellen auszubessern.
            Da der Vorgänger keinen Korrosionsschutz aufgetragen hat, korrodiert der Stahl unter dem Anstrich. Das funktioniert für einige Zeit für die Optik, da aber die Korrosion unter dem Anstrich weiter geht, bricht die dann irgendwann nach 1-2 Jahren durch und wird sichtbar. Besonders beim Verkauf werden solche Anwendungen vorgenommen wegen der Optik. Das hätte sich z.B. leicht überprüfen lassen mit einer Klangprobe. Mit leichtem klopfen z.B. mit einen Schraubenziehergriff ist das zu hören wenn die Beschichtung sich vom Untergrund trennt. Auch die Anwendung von einen VC-Antifouling bei einer Stahl-Yacht lässt erkennen, dass der Voreigner keine Ahnung hatte was er da für einen Unsinn macht.

            Wir haben ein Problem jetzt mit dem Überwasserbereich der mit 1 Komp. Farbe beschichtet ist. Wen wir da anstückeln dann wird uns der Bereich im Wasserpass wieder korrodieren. Das ist etwa vergleichbar, wenn wir einen alten verrosteten Kotflügel zur Hälfte mit einer Kunstharzfarbe gestrichen haben und die andere Hälfte bekommt einen Korrosionsschutz der angestückelt wird, das funktioniert nicht, zumindest nicht lange.
            Ich möchte noch auf die Topfbürste hinweisen, die bringt nichts mit Ausnahme dass die Beschichtung zu schmieren anfängt. Vorsicht auch mit einer Kniebürste wo vieles versprochen wird. Wir haben die auch ausprobiert und mit Auisnahme einiger Verletzungen an den Händen hat die auch nichts gebracht. Am besten sind da noch die Scrapper, was aber eine Galeerenarbeit ist und lange dauert. Da stellt sich die Frage, ob einmal Sandstrahlen mit Hochofenschlacke nicht einfacher wäre, denn solche mobile Sandstrahlanlagen kann einer sich ausleihen. Es gibt auch mobile Sandstrahlgeräte mit einen Absaug-Bürstenkopf, so dass die Staubentwicklung nicht groß ist. Nur der Strahlbereich hat dann ca. 10-15 mm Breite und das dauert dann entsprechen lange, da geht dann der Scrapper schneller.

            Wenn das Boot trailerbar ist, dann lässt es sich auch mal schnell in eine Sandstrahlerrei fahren. Ich sehe bei solchen Arbeiten auch immer die Verhätnismäßigkeit, denn je nach Größe des Bootes ist das zwischen 2000 - 3000,-€ erledigt. Mit der 2-fachen Scrapperscheibe, einer Flex mit einer Putzscheibe ist das in 3-4 Tagen für das Unterwasserschiff aber zu schaffen. In der Regel werden aber solche Arbeiten von 2 Personen durchgeführt.

            Jetzt haben wir aber das Problem mit dem 1 Komp. Toplack von International. Da haben wir eine Kunstharzfarbe - Acryl die von einer 2 Komp. Beschichtung, wie z.B. Stetecol auflöst wird. Wirkönnen darauf auch nicht mit Zink oder Eisenglimmer überlappen. Die einzige Chance sehe ich da mit einer Marine Protect 346 EP-MC Beschichtung, mit der auch ausgehärtete 1 Komp. Beschichtungen überschichtet werden können. Bei der Beschichtung handelt es sich um eine Korrosionsschutzfarbe, die auch für die Balastwassertanks der Schifffahrt verwendet wird. Das Problem ist aber, keiner kann sagen ob das funktioniert, denn wenn es nicht funktioniert dann muss der ges. Anstrich bis zu Deckskante beseitigrt werden. Datenblatt siehe http://wp1079960.server-he.de/BASF/346Multicoad.pdf
            Damit stellt sich die Frage, ob es nicht rentabler wäre das Schiff gleich bis zu Deckskante zu strahlen. Im Augenblick muss ich mir eingestehen, dass mir keine Einfachere Lösung einfällt. Wir haben da noch die VC-Offshore Beschichtung mit Teflon von International, die 100% beseitigt werden muss, denn auf Teflon haftet nichts. Auch wenn wir mit dem Scrapper arbeiten, reiben wir das Teflon in das Stahlgefüge, was nachträglich zur Ablösung fürhren kann.

            Ich seh schon, so einfach wird das nicht, das war auch sicherlich der Grund dass der Voreigner einfach alles zugekleistert hat und als das Boot zur Dauerbaustelle wurde hatte er verkauft.

            Am besten telefonieren wir da, Tel. 0841-9985822 am besten Vormittag um ca. 11:00 Uhr, ich bin ab dem 13.12. wieder von NSW zurück.

            Grüße Friedrich

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            • #7
              AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

              Hallo Friedrich,

              vielen Dank für die Antworten!

              Da das Boot in der Halle steht und ich es nicht vor April herausbekomme ist wegrbingen zum Sandstrahlen keine Option. Auch in der Halle kann nicht gestrahlt werden - es muss also irgendwie durch mich geleistet werden. Was ich aber auch nicht schlimm finde - solange es irgendwie umsetzbar ist- und wenn ich dann auch noch die Seiten machen muss, ja dann halt gut.
              Schade...es sah doch schon so gut aus :-(
              IMG-20141207-WA0000.jpg

              Kann man denn das VC offshore vor oder nach dem Bearbeiten auch abbaizen? Das muss doch irgendwie wegzukriegen sein - auch wenn es aufwendig ist.

              Alles klar, also keine Topfbürste nutzen - aber was ist denn eine Putzscheibe? http://www.amazon.de/Putzscheibe-ver.../dp/B00EVOFONO

              Danke und Gruß Dirk

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              • #8
                AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

                Hallo Dirk,
                das Problem bei einer Beseitigung sind immer die 1 Komp. Beschichtungen. Denen fehlt die Härte, daher schmieren dann die Schleifscheiben zu. Optimal sind die Putzscheiben für Winkelschleifer, kosten um die 5 Euro. Nur die machen auch dicht wenn wir noch das Offshore auf dem Schiff haben. Wir wissen auch nicht was der Vorgänger unter dem Offshore gestrichen hat.

                Mein Vorschlag:
                Mache zuerst einmal das Unterwasserschiff mit der Scrapperscheibe, dann mit der Putzscheibe und einer Flex nachschleifen. Das mit dem Teflon wird einige runden mit Acetonreinigung erfordern.
                Die Frage ist, wird bis zur Deckskante neu aufgebaut, oder ist der Überwasserbereich soweit i.O. dass wir anstückeln. Ich kann also den Zustand des Überwasserbereich nicht beurteilen da er frisch gestrichen wurde. Was für eine Beseitigung der Anstriche spricht, ist dass kein Korrosionsschutz vorhanden ist, unter der Farbe die Korrosion weiter geht und wir nicht wissen wie lange das funktioniert. Wenn die Korrosion dann im Überwasserbereich durchbricht, dann beginnt das gleiche nochmal und jetzt müssen wir von oben nach unten anstückeln, was ein noch größeres Problem ist.

                Wenn alles beseitigt wird bis zur Deckskante, dann streichen wir 1 x Zink - 1 x Eisenglimmer - 3 x Multicoat, Überwasser können wir dann mit einen 3-4 x PU-Lack lackieren, Unterwasser erfolgt dann eine Lage PVC-Vinyl und dann 2 x Antifouling. Der Beschichtungsaufbau hat eine Standzeit von 15 Jahren, hält aber in der Regel länger. Wir müssen aber auch im Deckskantenbereich anstückeln, da brauche ich dann noch Bilder und hoffentlich wurde das Deck nicht mit 1 K. gestrichen.

                Wenn wir anstückeln, dann auch Zink Eisenglimmer bis zum Lack, Multicoat ca. 2 cm Überlappen, darüber den Primer und Antifouling bis zum Multicoat. Haben wir unter dem Lack eine EP-Beschichtung, dann würden wir den Eisenglimmer noch überlappen.

                Trotz dem Aufwand kann uns der einfache Sahl mit der Verunreinigung einen Strich durch die Rechnung machen. Nur was den Korrosionsschutz betrifft, da geht nicht mehr und das entspricht auch den Industriestandard.

                Also einfach mal anfangen, den das Schleifen ist die Hauptarbeit, gestrichen ist dann schnell. Den Flugrost der sich dann in den nächsten paar Monaten bilden wird, können wir zuerst einmal vernachlässigen, denn der lässt sich dann schnell mit einer Topfbürste, oder Putzscheibe beseitigen, die Reste werden dann mit dem Zink neutralisiert.

                Wenn wir streichen, telefonieren wir am besten, wegen der Vorgehensweise, denn wir arbeiten dann immer von oben nach unten und erst wenn der Primer kommt von unten nach oben. Das besprechen wir dann noch. Du musst mich aber dann in ein paar Monaten wenn es so weit ist wieder erinnern, denn in der Zwischenzeit kommen weitere anfragen da ich den Sachverhalt nicht mehr zuordnen kann.
                Mache Dir auch Gedanken, wie das Boot aufgepallt wird, sonst müssten wir bei jeden Anstrich das Boot 1 x versetzen und dann 2 Tage warten. Das Boot ist nicht besonders schwer, prüfe mal ob sich das Boot auf dem Kiel oder Schwert stellen lässt und seitlich mit Gurten abspannen. Siehe http://www.antifouling-shop.com/show...-ABZUST%DCTZEN

                Grüße Friedrich

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                • #9
                  AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

                  Hallo Friedrich,

                  vielen Dank für die Infos! Ich leg dann mal mit dem Schleifen los und melde mich dann zeitnah. Ich werde den Fortschritt mal dokumentieren und "alles was mir ins Auge springt" notieren. Bleche die geschweißt wurden etc.

                  Selbstverständlich wurde auch das Deck mit 1k lack bestrichen. Wir haben letztes Jahr als Versuch das International interdeck aufgetragen weil wir vom Vorbesitzer wussten dass die auch einen 1k Lack verwendet haben und wir das einmal testen wollten. Also ich traue mir zeitlich auch zu, dass Überwasserschiff "blank zu machen" (ich fange auch hier mal an und schicke Bilder) aber das Deck dürfte ich zeitlich nicht hinkriegen - das muss dann ein anderes Jahr gemacht werden!

                  Das Boot hat eine "Drehvorrichtung" mit der mann nur noch eine kleine Auflagefläche auf Höhe des Mastfusses hat. Drehvorrichtung.jpg Eine kleine Auflagerfläche wird also bestehen bleiben. Hier muss man sich dann noch einmal Gedanken machen.

                  Vielen Dank für deine Hilfe und beste Grüße

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                  • #10
                    AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

                    Hallo Friedrich,

                    in BRB bekomme ich das Angebot Sandstrahlen und beschichten für ca. 800€. Das strahlen wird ca. 300€ kosten und das beschichten 42€/m². Ich gehe jetzt von 12m² Fläche für das Unterwasserschiff aus. Ggf. kann ich mir das Überwasserschiff ja mitstrahlen lassen.

                    Die Beschichtung wäre zu unterst eine Zinkschicht (wenn ich das richtig verstanden habe EP Zinkstaub) und darüber kommt basierend auf Epoxydharz ein Schicht. Das ist die selbe Schicht die verwendet wird um die Schleuesen zu beschichten.

                    Es gibt eine 20 jährige Garantie für diese Beschichtung. Darf ich dich hier kurz nach deiner Meinung fragen?

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                    • #11
                      AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

                      Das wäre natürlich ein Super Angebot. Ich müsste wissen welche Beschichtungen das sind, Hersteller und Produktname. Normalerweise gibt es da nicht so viele Hersteller und ich schau mir dann die Produktdatenblätter mal an. Das mit dem Zink würde passen, das mit dem Epoxid das zum System gehört auch. Wir müssen aber den überwasserbereich lackieren, da muss ich dann wissen welches Epoxid das ist, denn da haftet nicht jeder PU-Lack. Der Hersteller gibt aber da immer Empfehlungen, in der Regel sind das dann 2 Kom p. PU-Acryllacke. Was besseres gibt es nicht.

                      Wenn das so günstig ist, stellt sich natürlich gleich die Frage auch das Deck gleich mit zu machen. Eine solche Gelegenheit gibt es nicht alle Tage.
                      Wichtig ist, dass nach dem Strahlen eine Acetonreinigung erfolgt, sollte 2-3 mal durchgeführt werden. Dann den Zink darauf, alles weitere hat dann Zeit.

                      Grüße Friedrich

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

                        Hallo Friedrich,

                        habe gerade mit meiner Frau auch besprochen, dass wir dann alles sandstrahlen lassen. Das strahlen kostet 85€/h und ein Arbeiter schafft wohl zwischen 3 und 5 m² pro Stunde. Wären also nochmal 300€ mehr für das Überwasserschiff und beim Deck weiß ich nicht wie das mit der Holzkajüte dann funzt - aber sicherlich auch empfehlenswert.

                        Die Zusammenstellung erfrage ich dann genauer und ich muss erstmal noch schauen ob ich aus der Halle komme da :-)

                        Vielen Dank für deine Unterstützung und Hilfe!!

                        Dirk

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                        • #13
                          AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

                          Hallo Friedrich,

                          so, nun sind alle Boote aus der Halle raus und ich kann am kommenden Freitag (15.5.) das Boot zum Sandstrahlen bringen.
                          • Ich werde also nun nachfragen wie die Beschichtung erfolgt und welche Produkte für die Beschichtung des Unterwasserschiffes genau verwendet werden.
                          • Da ich den Überwasserbereich mitsandstrahlen lasse (das Deck nicht) erfrage ich auch welches Produkt direkt nach dem Sanstrahlen verwendet wird um "zu schützen"


                          Mehr muss ich ja an der Stelle noch nicht wissen, oder? Ich melde mich dann bei dir wenn ich die Informationen habe und wir schauen können welche Produkte dann da rauf können. Das ist ja alles auch eine wahnsinnige Arbeit und man hofft, dass man das jetzt richtig macht und dann die nächsten Jahre Ruhe hat :-)

                          Beste Grüße Dirk

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                          • #14
                            AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

                            Hallo Dirk,die erste Beschichtung ist der 377 EP-Primer ZM siehe http://shop-af.de/contents/de/d117.html Datenblatt http://techinfo.relest.basf-coatings...7-0866-2071Die Besonderheit des Primers ist der Überschichtungsintervall von bis zu 90 Tagen (kein anschleifen), so das wir dann genügend Zeit haben die weitere Vorgehensweise zu bestimmen. Sollte sich dabei auf der gerstrahlten Oberfläche ein wenig Flugrost nach dem strahlen bilden, so können wir den vernachlässigen. Den Primer einmal satt mit der Fellrolle, kalkuliere etwa 5-6 qm je Liter. Mit dem Rührstab - Bohrmaschine lange aufrühren und dann in eine Farbmischwanne umtopfen. Nicht aus der Dose streichen, da auch mit dem Rührstab der Härter an der Dosenwand und am Dosenboden sich nur schwer verbindet. Es macht also Sinn ein paar Farbmischwannen bei uns oder im Baumarkt zu kaufen, die kosten nicht viel. Bei den Fellrollen, Nylonrollen - Langhaar verwenden, die haben sich am besten bewährt, keine Schaumgummirollen. Wenn die Rollen nach einer halben Stunde schwammig werden, dann austauschen. Lösungsmittelfeste Rollen sind sehr teuer und halten im Grunde nur ein wenig länger.Die Problemzone ist der Übergang Überwasserbereich zum Deck, da sollten wir ca. 1-2 cm in den Decksbereich rein strahlen. Der Übergang mus beim strahlen abgeklebt werden und das geht nicht mit irgend welchen Klebebändern. Das funktioniert nur mit einen selbstklebenden Gummiband siehe Ebay http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=...nd&_sacat=0Wir bekommen da unweigerlich eine Schwachstelle, weil wir im Decksbereich anstückeln müssen. Oft wurde bei solchen Booten mit Kunstharzlacken gearbeitet und da bekommen wir ein Problem. Wir können an 2 Kop. PU-Lacken, oder auch an ältere 1 K. Alxydlacken mit Protect 346 2K - EP Multicoat anstückeln, an einen Kunstahrzlack wird das nicht funktionieren, denn der steht uns auf. Auch die Scheuerleiste muss vor dem strahlen beseitigt werden, aussen herum zu streichen macht keinen Sinn.Die Überlegung ist, wenn bis zur Deckskante bereits gestrahlt wird, ob das Deck nicht gleich mitgestrahlt werden soll, dann sparen wir uns das anstückeln.Grüße Friedrich

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                            • #15
                              AW: Fragen zum Schleifen und Wiederaufbau des Unterwasserschiffes bei einem 20er Jollenkreuzer

                              Hallo Friedrich,

                              das Deck hätte ich gerne mitgestrahlt klappt aber leider nicht weil ich die Kajüte nicht richtig "dicht" bekomme. Die Firma die das Boot sandstrahlt geht wohl recht grob dabei vor(daher auch der schmale Preis) und bei einem Bekannten der dort auch das Deck strahlen ließ war danach einfach zuviel Sand in der Kajüte und die Elektrik zum Teil hinüber. Da ich nicht alles entfernen und "verbarridaieren" konnte - geht jetzt halt nur Unterwasserschiff und Überwasserschiff.

                              Die Firma strahlt und beschichtet das Unterwasserschiff zuerst mit einer Zinkschicht und darüber wird dann eine Epoxydharzschicht aufgetragen. Hier benötigen wir ja die genaue Bezeichnung um danach die passende Grundierung und Antifouling zu bestimmen, oder?

                              Wie die Seiten beschichtet werden erfahre ich hoffentlich bis Dienstag. Ich werde den dann mit auf dem Weg geben, dass 1-2cm vom deck mitgestrahlt werden können. Vielleicht klappt das ja ganz gut und wir hätten eine "Baustelle" weniger

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