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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

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  • Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

    Hallo, habe mich schon ein wenig durch die Foren durchgelesen ... wollte nur sicherstellen, dass ich jetzt korrekt vorgehe:

    Bekomme übermorgen an die Cote d'Azur eine Bavaria Sport 35 HT geliefert. Das Boot habe ich ohne AF-Anstrich bestellt, will das selbst machen. Die Bavaria liegt ganzjährig in der Marina.

    1. Ich werde wohl erst im Frühjahr dazu kommen, die Yacht wieder in die Werft zu holen und den AF Anstrich durchzuführen. D.h. es wird 1/2 Jahr ohne Schutz liegen. Das jetzt noch durchzuführen, ist organisatorisch etwas schwierig, da auch dei Abnahme innerhalb von 1 Tag erfolgen wird, ich müsste wenn dann also erstmal wassern, und dann gleich wieder kranen :-( Sicherlich habe ich da einiges mit dem Hochdruckreiniger wegzubekommen, das sollte aber bei einem nagelneuen Boot kein Problem sein, oder ?

    2. Wie ist die Vorgehensweise dann nach der Reinigung ? PVC-Vinyl RELEST® - 470 MARINE (1 Schicht ? ) dann RELEST® YACHT AF (wieviele Schichten sinnvollerweise ?). Zur Info bzgl. Belastung in den Gewässern: Unser bisheriges Four Winns Vista 238 haben wir jedes Jahr in die Werft geholt und einen Anstrich Micron Extra aufgetragen, was immer ziemlich genau eine Saison gehalten hat (den Vorgang 10 Jahre lang ...). Bei der Bavaria würde ich gerne nur alle 2 Jahre in die Werft, da die doch einiges teurer ist zu kranen ...

    Grüße

    Heiko

  • #2
    AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

    Hallo Heiko,
    zuerst einmal Glückwunsch zum neuen Boot.
    Uns sind die sehr unterschiedlichen Bewuchsdrücke an der Côte d’Azur zu wenig bekannt. Haben wir in diesen Bereichen Seepocken, Miesmuschel, Entenmuscheln, Kalkröhrenwürmer, dann sollte ein Bewuchsschutz sofort aufgebracht werden um den Gelcoat zu schützen. Muscheln kleben sich fest, Seepocken zementieren sich an und eine Beseitigung ist dann ohne den Gelcoat zu beschädigen sehr schwierig.

    Zum Antifouling:
    Zuerst das Boot mehrmals gründlich mit Trychläthylen oder technischen Aceton reinigen. Ich weiß, das ist eine Drecksarbeit, aber anders können wir das Trennwachs und die Paraffine vom Gelcoat nicht beseitigen. Dann nicht mit Schleifpapier, sondern mit einer Edelstahlwolle das Unterwasserschiff abreiben so dass die Oberfläche leicht matt wird. Dann nochmal Aceton reinigen. Diese Galeren-Arbeit ist sehr wichtig, damit uns die Grundierung auch nicht nach 10-20 Jahren abfällt.

    Darauf streichen wir nur 1 Lage Relest® Marine 470, das ist ein Haftsealer aus PVC, der in den nächsten 20 Jahren nur einmal erforderlich ist. PVC ist säure- UV- nitratbestänig und seewasserfest. Haftet auf Glas, Acryl, Keramik, Edelstahl usw. Ist im Grunde nichts anderes wie das PVC, das bei den elektrischen Erdkabeln verwendet wird.

    Darauf dann 3 Lagen Relest® AF-Speed für 15 - 40 Knoten. (Wasserpass eine zusätzliche Lage). Das Antifouling wird für Motoryachten von 10 - 12 m bis zu den Großyachten verwendet, die nicht jedes Jahr in ein Drockendock gehen um den AF-Anstrich zu erneuern. Das müsste dann die nächsten 3 Jahre reichen.

    Wir bieten das Antifouling bei Kleingebinden nur in der Farbe schwarz an. Bei den 20 Liter Standard-Gebinden ist dann ein andere Farbauswahl möglich. Grundsätzlich wäre z.B. auch das Marine 522 Ecoship möglich, das auch für die Gorch Fock der Bundesmarine verwendet wird. Da gäbe es auch die Farben weiß oder Steingrau. Dieses Antifouling ist für Geschwindigkeiten 3-35 Knoten bestimmt, daher etwas weicher und der Antifoulingverbrauch würde sich bei einen schnellen Boot erheblich erhöhen. Ausgleichen können wir das nur durch eine höhere Schichtstärke um 3 Jahre Bewuchsschutz zu erzielen. Da muss der Skipper selbst den Anwendungsfall beurteilen. Es kann durchaus sinnvol sein, wenn ein Boot nur wenig bewegt wird, monatelang in der Marina steht, das ein weicheres Antifouling auch wenn der Verbrauch höher ist vom Vorteil ist. In der Praxis aber hat sich das AF-Speed auch bei den kleineren Yachten bewährt.

    Haben wir eine sehr hohe Auslastung, so dass das AF nach 18 - 24 Monaten verbraucht ist, dann wählen wir beim nächsten Anstrich ein härteres selbstabschleifendes Antifouling. Das wäre das Marine 522 Fastline, das z.B. auch die Bundesmarine für Ihre Fregatten verwendet.

    Meine Sorge ist zuerst einmal ein halbes Jahr, daß der Gelcoat nicht durch Sepocken beschädigt werden kann. Eine Notlösung wäre vor dem zu wasserlassen das Unterwasserschiff mit einen Wasserpumpenfett oder Lagerfett einzuschmieren, denn das reduziert bis zu 3 Monate eine Verfestigung vom tierischen Bewuchs.

    Was die Schraube betrifft, da werden wir immer ein Problem haben. Es gibt dafür ein Produkt wo wir aus Australien und Philippinen sehr positive Nachrichten
    von den Blauwasserskippern erhalten haben. Siehe SCHRAUBE
    Das Zeug ist schon unmoralisch teuer für eine Silikonbeschichtung, wir haben aber noch keine ähnliche Silikonfarbe gefunden die ausreichend haftet. Daher hat sich bis jetzt immer noch der Tauchgang und ein Heisslagerfett das recht zäh ist und auch unterwasser aufgetragen werden kann am besten bewährt.

    Grüße Friedrich

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    • #3
      AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

      Hallo Friedrich,

      vielen Dank für die super-schnelle ausführliche Antwort !

      Ja, wir haben hier an der Cote d'Azur (Frejus) leider ziemlich hartnäckige Seepocken. Da ich bis Dienstag das mit dem AF nicht organisiert bekomme (insbesondere muss die Yacht da erstmal gewassert werden, damit der Händler die Übergabe machen kann) kann ich im Oktober die Yacht auch nochmals in die Werft holen. Der Händler hätte mir das AF schon draufgemacht für 3.200 EUR - allerdings mit spärlicher Info, was die verwenden, daher wollte ich das lieber selbst in die Hand nehmen, da das in Zukunft auch ich ausbessern werde (der Händler ist in Deutschland ...)

      Ich habe hier noch einen Tiegel Yachticon Melkfett "rumliegen", das kann ich dann erstmal auf das Unterwasserschiff draufschmieren, müsste bis Oktober helfen, oder ? (ausserdem bekomme ich das leicht noch hier vor Ort gekauft)

      Die Yacht ist eh neben dem weissen Gelcoat sonst in dunkelgrau/schwarz gehalten, insofern passt das mit schwarzem AF-Speed perfekt.
      Welche Mengen müsste ich vom Marine 470 (1 Lage) und dem AF-Speed (3 Lagen) in etwa rechnen für die Yacht ? (Länge 10,80m, Breite 3,59 m).

      Das mit dem Z-Antrieb war schon beim Vista schon immer ein ziemliches Problem. Ich hatte auch mal Seajet Peller Clean drauf. An sich wirkt das super, weil man einfach nur mit einem Schwamm abwaschen kann ABER das Zeugs hält einfach nicht dauerhaft, viel zu scharfe Kanten überall, dann reisst es von dort weg und man bekommt das auch nicht sinnvoll repariert. Nach 2-3 Jahren kann man das dann vergessen und es ist viel Arbeit das überall wieder wegzubekommen. Also verlasse ich mich hier auch lieber auf Erfahrungen eines Profis, unbeachtet des Preises, denn die Arbeitszeit "kostet" viel mehr ;-)

      Grüße

      Heiko

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      • #4
        AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

        Das mit dem Melkfett passt und reduziert die Verfestigung für einig Wochen, so dass es bis Oktober wenig Probleme geben dürfte.
        Das Unterwasserschiff hat 36 qm, das wären 6 Liter Marine 470 Sealer, 3 x 2 Liter. Wenn ein Gebinde zu viel sein sollte, dann nehmen wir das zurück. Beim Antifouling sind bei der Erstanwendung 10 Liter erforderlich. Was zu viel sein sollte kommt dann zusätzlich auf den Gleitbereich wo wir den größten AF-Verbrauch haben. Das Antifouling kann also auch im Oktober gestrichen werden auch wenn das Boot erst im April des nächsten Jahr in`s Wasser kommt. Bis 6 Monate Unterbrechung der Wasserliegedauer hatten wir bisher noch keine Probleme.

        Beim Z-Antrieb auch einmal mit dem Marine 470 Sealer dünn streichen, vorher mit Aceton gründlich reinigen. Darauf dann 3 x ein Marine 522 Fastline, Farbe schwarz.
        Das Fastline haben wir auch in 3/4 ltr. Gebinden abgefüllt, da es zunehmend von den kleinen Gleitern mit 4-6 m verwendet wird.
        Das müsste dann für die nächsten 3 Jahre genügen, wobei natürlich mit zunehmender Auslastung und Geschwindigkeit sich der Antifoulingverbrauch erhöht. Wenn dann wieder gestrichen werden muss, genügt die Reinigung, ein anschleifen von Altanstrichen ist nicht erforderlich. Auch die trimmklappen können damit gestrichen werden, wobei da natürlich der AF-Verbrauch erheblich ist.

        Mir ist immer wichtig, dass nicht zu früh überstrichen wird, um unötige Schichtstärkenanreicherungen zu vermeiden. In den meisten Fällen genügt es nach 2-3 Jahren einmal das Unterwasserschiff zu reinigen und dann reicht es noch ein weiteres Jahr.

        Was die Seepocken betrifft, da gibt es im Grunde keinen Schutz mehr, denn Toxide sind nicht erlaubt. Da hilft nur eine unangenehme Oberfläche die gemieden wird. Seepocken werden vorwiegend durch direkten Kontakt übertragen, wie zum Beispiel alte Heckfender, Muringleinen in der Marina. Seepocken sind kleine Rankenfußkrebse die sich bei Kontakt anzementieren und daher keinen Kontakt zum Antifouling haben. Da würde nicht ein mal ein Zyanid oder Bleioxid schützen können. Der Bewuchs und die Verfestigung wird aber durch das AF reduziert. In den Silhäfen von Großstädten ist inzwischenkaum noch ein Schutz möglich.

        Grüße Friedrich.

        Kommentar


        • #5
          AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

          Hallo Friedrich,

          das Boot ist ganzjährig in der Marina - es gibt hier kein vernünftiges bezahlbares Trockendock ... d.h. es kommt im Oktober wieder ins Wasser. Wie genau sollte man die Angabe für das AF-Speed bezüglich Wassern einhalten ? Wirklich ca. 12 Stunden warten ? Wäre wichtig zu wissen wegen der Planung für das Kranen ...

          Grüße

          Heiko

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          • #6
            AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

            Noch zwei Fragen:

            1. Sollte evtl. der Primer in grau gewählt werden, wenn das AF in schwarz aufgetragen wird, damit man auch sieht, wenn das AF abgerieben ist ?

            2. für die 36 qm UW - wieviel Aceton ist da in etwa erfahrungsgemäß zur Reinigung erforderlich ? Reichen 2 Liter oder müsste es mehr sein ?

            Grüße

            Heiko

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            • #7
              AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

              HalloHeiko,
              beimAceton reichen 2-3 Liter, mit einfachen Baumwolle-Lappen mehrmalsabwischen. Da aber Aceton, so wie der Primer oder das Antifoulingimmer gebraucht wird, auch unbefristet aufgehoben werden kann,sollten 4 Liter gekauft werden. Das Aceton kann auch Vorort oder imBaumarkt gekauft werden. Wichtig ist aber, dass es technisches Acetonist, das keine zusätzlichen Öle für eine Rückfettung hat.Besonders gründlich sollte da der Wasserpass auf ca. 20 - 30 cmBreite gereinigt werden.

              Wirversuchen jedes anschleifen des Gelcoats was die Feuchteaufnahme aufGrund Oberflächenvergrößerung erhöhen würde, zu vermeiden. Wirsind der Meinung, auch wenn mal der Primer am Wasserpass oderUnterwasserschiff mal ein wenig abplatzen sollte, was leicht zubeheben ist mit einer Edelstahlwolle zu glätten, Primer darüber,dann Antifouling, vertretbarer ist, als den Gelcoat bei einenDauerwasserlieger durch schleifen zu schwächen, was unweigerlich dieFeuchteaufnahme erhöht. Es ist auch so, dass der Primer auch bei dengrößeren Yachten die sogar über 50 m lang sind verwendet wird. Daschleift auch keiner das Unterwasserschiff an. Da wird nur mit fett-lösenden Reinigern gekärchert.

              Wasden Primer betrifft, passt grau oder auch rotbraun (ziegelrot).Einmal weil wir beim streichen eine Anstreichkontrolle haben, desweiteren weil wir durch den Abrieb von Antifouling sehen, wenn das AFverbraucht ist. Das AF wird nicht ausgelaugt, sondern die Biozidewerden durch das abschleifen frei gesetzt. Es ist also eineAuslastung erforderlich. Für sogenannte Wohnboote die kaum bewegtwerden, kann es also auf Dauer nicht funktionieren. DerUnterschiedliche Abrieb ermöglicht dann später auch an denbesonders belasteten Stellen die Schichtstärke etwas mehr zu erhöhenund anzupassen. Das müssen dann die Skipper selbst beurteilen.Wichtig ist, werden SPC- Antifoulings verwendet, dann sollten immernur SPC- Antifoulings weiter verwendet werden. Im Ausland - nicht inDeutschland bekommt einer auch von Hempel - International - Sigma -Nippon - Jotun ein kompatibles SPC- Antifouling. Vorsicht aber mitunbekannten Antifoulings die zunehmend als selbst abschleifendeAntifoulings angeboten werden. Wir haben auch immer wieder Händlerdie irgend ein Noname - AF als Antifouling für die Berufsschifffahrtanbieten. Wenn mal Zweifel bestehen sollten, dann immer vor dem Kaufdie Spezifikationen und besonders die Sicherheitsdaten anfordern.Steht da im Hinweis z.B. Bisphenol A, Epichlorhedrin, dann haben wirein einfaches Epoxid- Antifouling. Also besser, auch wenn es zuerstteurer ist, bei einen bekannten Hersteller bleiben, sonst wird eshinterher teuer.
              Kompatibelsind Oceanic 8590k Hempel, Takatta Classic oder Seequantum LL vonJotun, Intermooth von International, Shogun von Nippon usw. Damithaben wir weltweit ein kompatibles Antifouling das kompatibelist.

              DieNoname- AF verwenden in der Regel alle eine Epoxid-Trägerkomponente,die sich kaum noch abschleifen lässt, aber ausgelaugt wird. Eswerden auch ähnliche Namen verwendet, wie z.B. Oceanic was mit demOceanic von Hempel nichts gemeinsam hat. BASF schützt inzwischenjeden Namen mit dem Zusatz RELEST®. Die Noname-AF haben wir auchkeine Standzeitenangaben wie bei den SPC von bis zu 60 Monaten, dieAF müssen auch jährlich erneuert werden, was unweigerlich zu einerSchichtstärkenanreicherung - Abplatzungen nach ein paar Jahrenführt. Dies Antifoulings lassen sich auch nicht ohne den Gelcoat zubeschädigen später einmal abbeizen. Die müssen dann entwederabgeschliffen oder gestrahlt werden, was ohne starker Beschädigungdes Gelcoat nicht möglich ist. Dann beginnen jedes mal die berühmtenBeschichtungen mit angeblichen Osmoseschutz, weil der Gelcoat zustark dabei geschwächt wurde.
              Lieferungeninnerhalb der EU sind kein Problem und erfolgen je nach Standort mitDHL - UPS oder bei größeren Abnahmen mit Spedition. Außerhalb derEU sollte dann einer auf die genannten Hersteller zurückgreifen.Dabei nicht in irgend einen Laden, sondern zu einer Schiffswerft wosich mancher gerne ein paar Euro verdienen möchte.

              Grüße Friedrich

              Nachtrag:

              Die Zeitangabe ist nur ein allgemeiner Hinweis wegen der Trocknungszeiten. Es ist immer ein Problem wegen Zeitdruck, dass die Boote zu früh am Kran in die Gurte kommen was unweigerlich die Beschichtung beschädigt. Daher lieber länger warten, Kanten Schützen, oder im Zweifelsfall ein Kuchenbackpapier aus dem Haushalt zwischen die Gurte legen. Das hat Antihafteigenschaften und verhindert ein Kleben oder den Abrieb der beschichtung duzrch die Gurte. Bei schweren Booten sollte daher besser etwas länger gewartet werden. Am besten hat sich da immer die Fingernagelprobe für eine Beurtilung bewährt. Es ist aber auch kein Problem das Boot an Land bis zu 6 Monate dann stehen zu lassen. Das Antifouling wird also erst im Wasser aktiviert.

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              • #8
                AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

                Ich bestelle das AF sowieso immer in Deutschland und nehme das dann nach Frankreich mit, insofern also kein Problem, da immer dasselbe zu verwenden ...

                Boot ist vor einer Stunde in der Werft angekommen, morgen wird gewassert. Ich schmier wie besprochen noch Marine-Fett drauf, um es bis Oktober etwas zu schützen.

                Als Primer-Farbe werde ich dann wohl das rotbraun nehmen.

                Noch eine Frage, ist allerdings off-Topic, also evtl. in anderer Rubrik neu stellen ?: Habt ihr irgendeinen Tip, wie man das Überwasser-Gelcoat am sinnvollsten (ausser natürlich durch die Persenning) gegen UV-Strahlung schützen kann ? Die Nachteile der Poliererei sind mir bekannt, will ich bei dem neuen Boot vermeiden. Eine Persenning komplett über eine Bavaria Sport 35 HT zu bekommen ist aber auch schwierig, daher wäre es super, wenn es da doch irgendein Produkt gibt, das ganz gut als "Sonnencreme" für das Gelcoat dient. Die Sonne hier an der Cote d'Azur ist schon mörderisch für alles hier ...


                Grüße

                Heiko

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                • #9
                  AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

                  Grundsätzlich hat jeder Gelcoat bereits UV-Stabilsatoren, so dass ein UV-Schutz besteht. Auf Dauer aber, besonders in südlichen Breiten genügt der UV-Schutz nicht. Im Grunde kann nur ein wirkungsvoller UV-Schutz mit Zinkoxiden im Nanobereich erzielt werden. Was z.B. mit dem UV-Schutz für ein Teakdeck mit Olassy UV-Schutz bestens funktioniert und ein Teak dauerhaft schützt, funktioniert nicht beim Gelcoat. Es gibt aber Nanopolituren mit Zinkoxiden die einen UV-Schutz ermöglich. Die Zinkpartikel in Nanogröße verhalten sich wie Flüssigkeiten und können daher mit den Riesen-Kettenmolekülen von Polymeren vernetzen. Um eine Vernetzung zu ermöglichen, muss das noch vorhandene Trennwachs, auch das Parffin in der obersten Gelcoatschicht mit einen Spezialreiniger weitgehend entfernt werden, damit es dann durch die Nanos ersetzt wird. Damit lassen sich auch dann Oberflächen auch härten, optimal polieren und vor leichten Verunreinigungen auch schützen.

                  Der Nachteil aber ist, dass sich die Silane der Trägerkomponenten leicht verfärben, der Gelcoat wird gelb, genauso wie bei den Nanolacken die einer im Booteforum verkauft hat, kaum einen Bewuchschutz ermöglichten und kaum noch zu beseitigen sind. Ein weiterer großer Nachteil ist, muss mal etwas repariert werden, dann muss der Gelcoat weitgehend beseitigt werden weil keine Haftung von Polymeren mehr möglich ist. Der Verkäufer im Booteforum, sowie die Website ist inzwischen nicht mehr auffindbar, nachdem die Reklamationen bereit nach einen halben Jahr erfolgten.

                  Der einfachste Schutz ist im Grunde wie beim Auto ein einfaches Paraffinwachs, mit leichter Politur um die Kreidungen jedes Jahr abzutragen, da eine glatte Oberfläche weniger empfindlich als eine raue Oberfläche, anonsten nur wachsen. Kein Teflon, kein Silikon, keine Nanos, wenn der Anwendungsfall es nicht erfordert. Ein einfaches Autowachs genügt.
                  Grüße Friedrich

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                  • #10
                    AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

                    Bitte um Entschuldigung, wenn ich hier so reinplatze.

                    Bin neu hier und irgendwie hab ich es nicht nicht geschafft, in der richtigen Rubrik zu posten, bin ich schon zu alt?

                    ich lese seit einigen Tagen sehr interessiert die Beiträge und staune, wie konträr doch die Meinungen sind, einschließlich der Meinungen unserer Bootsbauer hier vor Ort was AF und Osmoseschutz betrifft.

                    Was mich aber schon wundert, ist, dass eine Werft wie Faurby, die für qualitativ hochwertige Boote bekannt ist, dann aber trotzdem Gelshield auf ihre Neuboote spritzt. Die sind doch auch nicht von gestern, oder?

                    Gruß
                    Nietzsche

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

                      Hallo Nietzsche,
                      wenn das Faurby macht, dann ist das für mich beim besten Willen nicht zu verstehen, mit Ausnahme es würden Herstellungsschäden am Gelcoat versteckt.
                      Der hochwertigste Schutz ist nun mal der Gelcoat bei einer GFK- Yacht. Gäbe es einen besseren, dann würden die Yacht-Hersteller den auch verwenden. Wenn wir ein Gelshield auf einen Gelcoat streichen, dann muss der Gelcoat angeschliffen werden. Wird der angeschliffen, dann wird durch die Rauigkeit die Oberfläche um den ca. 3-fachen Wert vergrößert, was damit auch die Haftung verbessert, aber auch die Feuchteaufnahme um den 3-fachen Wert erhöht. Es besteht wohl auch kein Zweifel, dass die H2O-Moleküle von Wasser nun mal um ein vielfaches kleiner sind als die Riesen-Kettenmoleküle bei einen Polyester. Damit durchdringen die Feuchtemoleküle auch jedes Polyester. Je nach Materialdichte - nicht zu verwechseln mit Materialdicke haben wir bei den Polymeren unterschiedliche Durchdringungswerte die den Herstellern auch bekannt sind.

                      Darauf streichen die dann ein Gelshield, mit geringerer Feuchtedichte als ein Gelcoat und das nennt sich dann Osmoseschutz. Es konnte mir noch keiner erklären, wie ein Material hoher Feuchtedichte mit einen Material geringererer Feuchtedichte geschütz werden soll.

                      Lies den Beitrag unter OSMOSE
                      da ist das meiste gesagt und auch begründet. Das ist übrigens nicht meine Erfindung, sondern sind wissenschaftliche Untersuchungen die im Forschungzentrum Braunschweig vor mehr als 25 Jahren für den Schwimmbadbau gemacht wurden.

                      Die Fertigschwimmbecken für Freiland z.B. siehe SCHWIMMBECKEN werden alle aus Polyester - GFK gefertigt. Diese Becken werden je nach Desinfektion mit Chlor, Salzsäure, PH-Reiniger, usw. ständig belastet. Das Wasser bleibt ganzjährig im Becken und wird nur einmal im Jahr gewechselt, wenn dann mit alkalischen Reinigern das Becken saubergemacht wird. Dazu haben wir in südlichen Breiten wo solche Becken Standard sind auch noch die starke UV-Belastung. Die Becken werden wie eine GFK-Yacht gefertigt, das Laminat wird mit ISO-Harz getränkt, dann kommt eine 1 mm Barriere aus reinen Polyester auf das Laminat, zuletzt dann ca. 0,6-0,8 mm Gelcoat ein Isoharz mit Neophentyl. Also identisch mit der Yachtbauweise.

                      Grundsätzlich ist auch ein Süßwasser, oder so ein Schwimmbeckenwasser erheblich aggressiever als Seewasser, was vielen nicht bekannt ist. Dann werden die Becken im Erdreich noch versenkt das basisch ist und auch noch bewittert wird so dass wir es da mit ständiger Feuchte und Trocknung zu tun haben. Solche Becken werden bei weitem mehr belastet als z.B. eine Segelyacht, auch wenn die ganzjährig im Wasser bleibt.

                      Die Hersteller geben auf solche Becken Gewährleistungen bis zu 20 Jahre und da kommt keiner auf die Idee ein Gelshield zu streichen damit das Becken keine Osmose bekommt. Die Vorgaben sind aber, das bei der Reinigung der Becken beim kärchern, der Druck auf 60 Bar reduziert werden muss, nur mit einer Schmutzfräse gearbeitet wird und keinesfalls z.B. mit Trockeneisstrahlen das Becken gereinigt wird. Diese Becken werden nach der Reinigung nur mit einfachen Paraffinwachs wieder eingelassen.

                      Ich habe das mal vor Jahren einen der größten Yachtvertreter in Europa gesagt, weil die haben auch Ihren Kunden einen sogenannten Osmoseschutz verkauft. Mit den Hinweis auf Braunschweig und dass bei dem angeblichen Osmoseschutz der Verdacht besteht, dass es sich um eine Transportschutzbeschichtung handelt, damit der Gelcoat beim Transport - Überführung nicht beschädigt wird, oder dass mit einen solchen Schutz, Gelcoatschäden die bei der Herstellung immer wieder erfolgen können, unter dem Gelshield versteckt werden.
                      Der Hersteller hat sofort reagiert und keinen Osmoseschutz warum auch immer seinen Kunden mehr empfohlen.
                      Grüße Friedrich

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                      • #12
                        AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

                        Hallo Friedrich,
                        danke für die ausführliche Antwort.
                        Ich habe die letzten Tage so ziemlich alle deiner Beiträge gelesen (fast). Sehr interessant, stehen sie doch im Widerspruch zu althergebrachten Meinungen. Ich bin da sehr offen, wenn es für mich logisch ist.
                        Macht es eigentlich einen Unterschied, ob Gelshield gespritzt oder gerollt wird? Faurby spritzt Gelshield auf ihre Rümpfe, muss dann vielleicht nicht geschliffen werden?

                        Grüße
                        Nietzsche

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                        • #13
                          AW: Erstbehandlung / AF Neuboot an Cote d'Azur

                          Es lassen sich alle Polymere auch Antifoulings mit Airles spritzen, Drücke von 220 - 500 Bar. Vorteil beim spritzen ist eine bessere Haftung - Vernetzung, eine größere Toleranz bei Umgebungstemperatur zur Objekttemperatur beim Taupunkt und gleichmässigere Schichtstärken und Oberflächen.

                          Es gibt Beschichtungen - auch EP-Beschichtungen für die Industrie, wo auf ein anschleifen verzichtet werden kann. Keiner schleift z.B. das Unterwasserschiff von so einen 340 m langen Containerfrachter. Es gibt viele Arten von EP-Beschichtungen die auch entsprechend den Anforderungen verwendet werden. Geht es um Feuchtedichte, dann ist jedes Reinepoxid feuchtedichter als ein pigmentiertes Epoxid. Geht es um Schlagfestigkeit, dann ist ein pigmentiertes Epoxid vom Vorteil, z.B. ein Gelshield für trockenfallen in der Nordsee ist bestens geeignet, ein Reinepoxid ist da weniger geeignet. Brauchen wir ein weitgehend 100% Feuchtedichte, dann eignet sich dafür Hämatit-Eisenglimmer, oder aber wir wollen Aluminium - Bronce - oder Edelstahl beschichten, dann bedarf es einer besonderen EP-Beschichtung. Haben wir größere Yachten, dann müssen die Überschichtungsintevalle bis zu 30 Tagen angepasst werden oder wir haben Minustemperaturen am Objekt, dann muss das EP bis -5°C angepasst werden, z.B. bei den Windrädern, da muss die Beschichtung einen Wassertropfen oder ein Hagelkorn bis 500 Stundenkilometer aushalten. Die Beispiele lassen sich beliebig erweitern.

                          Das Thema Beschichtungen ist eine egene Wissenschaft.

                          Grüße Friedrich

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