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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

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  • Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

    Hallo Zusammen,

    zu Beginn möchten wir den Betreibern ein großes Kompliment in Bezug auf die technisch plausiblen und nachvollziehbaren Antworten ausprechen.

    Trotz mehrstündigem Aufenthalt innerhalb Ihres Forum kommen wir bei unserem Problem nicht weiter und erhoffen Ihre fachkundige Hilfestellung.

    Folgende Gegebenheiten:
    Wir haben uns vor Kurzem ein Segelschiff gekauft.
    Ein Stahlschiff nach einem Böhlingentwurf. Baujahr 1965. 11m lang, ca. 9t schwer mit Langkiel.
    Liegeplatz war bis letztes Jahr Makkum in Holland.
    Aktuell steht das Schiff an Land (nähe Stuttgart).
    Die angewendeten Materialien im Bereich Unter- sowie Überwasserschiff sind nicht nachvollziehbar.
    Ersichtlich ist jedoch das diverse (richtig viele!!!) Schichten verarbeitet wurde.
    Offensichtlich wurden jedoch auch einige, untereinander nicht kompatible Beschichtungen verarbeitet. Es sind über den ganzen Rumpf verteilt Abplatzungen erkennbar. Des Weiteren haben wir ausgeprägte Rißbildungen, vorwieggend im Bereich Wasserpass plus ca. 30cm darunter.
    An einigen, wenigen Bereichen ist mittels Spachtel der Stahlrumpf freilegbar.

    Aus diesm Grund haben wir uns zu einem kompletten Refit des Anstrichs entschlossen. Sowohl Unter- als auch Überwasserbereich.
    Wir planen aktuell den jetzigen Farbaufbau mittels Abbeitzer, Spachtel, Schleifer und unter Zuhilfenahme von Perago und Tercooscheiben komplett zu entfernen und den Korossionsschutz sowie den Farbaufbau komplett und von Grund auf zu erneuern.

    Wir wollen das Boot für eine mehrjährige Langfahrt auf der sogenannten „Barfußroute“ nutzen. Dieser Weg wird uns über Neckar, Rhein, Mosel, Rhône ins Mittelmeer führen. Von dort in Richtung Kanaren, Karibik, Panama, Pazifik...

    Daher stellt sich uns nun die Frage nach dem optimalsten Korossionsschutz/Farb- bzw. Antifoulingaufbau für die genannte Planung.
    Im Detail würde uns Ihre fachliche Meinung bzgl. des Aufbaus, der einzelnen Schichten und der Menge der aufzutragenden Schichten interessieren.

    Für Ihre Hilfestellungen bei unseren Überlegungen sind wir Ihnen sehr dankbar.

    Grüße
    Ursula & Alex

  • #2
    AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

    Hallo,
    schaut Euch am besten unsre Broschüre an unter http://www.basf-coatings.com/global/...F-Yacht_DE.pdf
    Alle Beschichtungen sind aufeinander abgestimmt, auch die Überschichtungsintervalle der Produkte sind angepasst besonders beim Protect 346 Multicoat.
    Im Grunde wird Euer Boot genauso behandelt, wie die großen 50 - 100 m Yachten.
    Wichtig ist zuerst einmal alle Altschichten zu beseitigen. Die Perago-Scheiben haben sich da sehr gut bewährt. Ich nehme an, das Boot soll ab der Deckskante neu beschichtet werden, da müssen wir uns aber überlegen wie wir den Übergang schaffen. Da wäre einige Bilder sehr hilfreich, denn wenn das Deck nicht einbezogen wird, bekommen wir am Übergang Deck eine Schwachstelle, besonders wenn wir nicht wissen mit mit welchen alten Beschichtungen wir es zu tun haben.

    Die Arbeiten mit der Perago-Scheibe werden entsprechend lange dauern und müssen auch sorgfältig ausgeführt werden. In der Zwischenzeit wird sich in einigen Tagen Flugrost bilden, den wir ca. 2-3 Wochen vernachlässigen können, den wir dann später mit der Zinkstaubbeschichtung neutralisieren. Wichtig ist also vie Vorarbeit, denn was da versäumt wird lässt sich nachträglich nicht mehr korrigieren. Es müssen auch alle Schweissarbeiten erledigt sein. Erst wenn dann zuletzt das Boot gründlich mit technischen Aceton gereinigt wird (ist eine Drecksarbeit und unverzichtbar) beginnen wir mit der Ersten Beschichtung RELEST® Marine 377 2K-EP-Primer ZM. Die Zinkstaubbeschichtung ist auch geeignet für Handentrostungen. Da Ihr lange Überarbeitungsintervalle benötigt, ist die Beschichtung für einen Überschichtungsintervall bis zu 90 Tage ausgelegt, Ihr könnt also über einen längeren Zeitraum nacharbeiten, nachbessern und zuletzt dann Überschichten, ohne dass jedes mal die Altschichten neu angeschliffen werden müssen. Auch das 346 EP-Multicoat wurde mit dem gleichen Überschichtungsintervall ausgelegt.

    Vorsicht mit Stahlspachtelungen, wenn der Aufbau so werden soll wie beim Daimler was natürlich ein gewaltiger Aufwand ist, dann müssen wir vorgehen wie in der Broschüre. Wenn wir ohne Stahlspachtelungen auskommen, dann werde ich eine einfachere Lösung vorschlagen.

    Wir haben bei dem Boot Baujahr 65 mit großer Wahrscheinblichkeit noch einen Stahl St 32-oder 37 Güteklasse II (alte Bezeichnung) was eine erhebliche Verunreinigung des Stahls mit Phosphor und Schwefel vermuten lässt. Da kann es erforderlich werden, dass wir noch eine Zwischenbeschichtung mit Eisenglimmer zwischen Zink und Multicoat benötigen. Das sehe ich aber erst wie das Boot nach ca. 10 Tagen Entrostung aussieht, dazu brauche ich Bilder.

    Ich kann Euch das optimalste Korrosionsschutz- System natürlich anbieten das auch die Großschifffahrt verwendet, es hat eine Standzeit von 15 Jahren und wird in der Praxis innerhalb eines Zeitrahmens von 30 Jahren nicht mehr erneuert, es wird aber ein erheblicher Arbeitsaufwand werden und dabei ist entscheidend die Vorarbeit. Bei einer Stahl-Yacht haben wir es immer mit Korrosion zu tun und normalerweise wird auch der Innenraum mit einbezogen, da wir es dort immer mit Kondensfeuchte zu tun haben, die mehr schadet als Seewasser.
    Ihr müsst Euch klar werden, was gemacht werden muss, denn die Korrosion ist bei einen Boot nach ca. 50 Jahren sehr oft durchgängig so dass meiner Meinung ein beschallen der Bleche unverzichtbar ist. Viele solcher Stahl-Yachten verschwinden jedes Jahr, weil die Bleche zu brechen beginnen. Wenn die Korrosion durch das Blech geht, auch wenn das Blech noch 4-5 mm Dick ist, dann müssen die Bleche ausgetauscht werden, da geht es um die Sicherheit.

    Wie auch immer, das ist ein gewaltiges Vorhaben, wir haben ein 50 Jahre altes Boot und das Boot soll auf eine mehrjährige Langfahrt. Lasst mal die ersten Bilder hier einfließen, so dass ich mich auch ein wenig mit dem Boot idendifizieren kann.
    Grüße Friedrich

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    • #3
      AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

      Hallo Friedrich,

      und vielen Dank erst mal für Deine überaus schnelle und vor allem auch ausführlich Antwort.

      Dass das Refit der Unterwasserschiffs eine lange und aufwendige Tortur werden wird haben wir uns schon gedacht. Wir sind uns jedoch darüber einig dass
      wir diesen Weg gehen wollen. Es wäre ein leichtes eine Firma mit einer Sand- oder Wasserstrahlung zu beauftragen oder das Unterwasserschiff in einer Werft
      überholen zu lassen, wir wollen jedoch genau diese Arbeit selbst machen. Auf unserem Weg werden wir ohnehin das ein oder andere mal raus müssen und wir
      denken dass der Lernfaktor, jetzt an Land wo wir quasi alle Zeit der Welt haben, durch nichts zu ersetzten ist.

      Deine Annahme dass wir das Boot ab Deckskante streichen wollen ist richtig.
      Zum aktuellen Zustand kann ich noch folgendes anmerken. Die Voreigner des Bootes haben dies nie wirklich zum Segeln benutzt, es war eher so eine Art
      schwimmender Wohnwagen. Dadurch hatten die Voreigner jede Menge Zeit das Boot in einem einwandfreien Zustand zu erhalten. Dies war im Endeffekt auch
      mit einer der Hauptgründe warum wir uns für dieses Boot entschieden haben. Unsere Bilge ist lupenrein, da könnte man problemlos daraus essen. Da das Boot
      nach Erwerb noch einige Zeit im Wasser lag und nun seit fast einem Jahr an Land steht wage ich auch zu behaupen dass hier nichts beschönigt wurde.
      Für das Alter befindet sich das Boot in einem ungewöhnlich überdurchschnittlichen Zustand. Jedoch haben wir eben gewissen Baustellen. Energiemanagement,
      Neuverlegung der Elektrik, neues Motormanagementsystem... um nur ein paar zu nennen - und natürlich den Aussenrumpf.
      Das hat man halt davon wenn man ein Boot für solch eine Planung umbauen will.

      Die von Dir angesprochene Kondesnwasserbildung wird es zweifelsohne geben. Unsere aktuele Planung um dies soweit wie möglich zu verhindern sind gegenläufig
      öffnende Luken sowie die Einbau zusätzlicher Luken um sowohl eine Quer- als auch Längslüftung zu gewährleisten. Dennoch wird das dennoch sicherlich ein ständig
      vorhandenes Problem werden.

      Da bei uns der Nutzen vor der Optik kommt werden wir auf Spachtelungen verzichten.

      Eine Schallmessung werden wir nach dem Entfernen der ganzen alten Schichten definitiv vornehmen lassen, ich erwarte zwar nicht hier unangenehm überrascht zu
      werden dennoch wollen wir dass tun um unser Gewissen zu beruhigen.

      Anbei einige Fotos dass das "identifizieren" einfacher gestalten sollen.

      Diverse weitere Fotos, sowie einige Videos sind auch auf unserer Homepage einzusehen: www.sail-around-the-world.com

      Auf Deine weitere Einschätzung sowie Anregungen sind wir sehr gespannt.

      Grüße Ursula & Alex
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      • #4
        AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

        Hallo Ihr Beiden,
        eine Stahl-Yacht nach 50 Jahren in einen solchen Zustand ist auch für mich eine Überraschung. Auf dem Boot ein paar Abplatzungen am Unterwasserschiff wo deutlich eine Zinkbeschichtung zu sehen ist, mit kaum merkliche Korrosionsschäden. Würdet Ihr nicht auf Langfahrt gehen, dann würde ich bei diesen Zustand noch ein paar Jahre ausbessern. Auf dem Foto zeigt auch das Überwasserschiff keine Korrosionsschäden und da stellt sich für mich auch die Frage der Verhältnismäßigkeit. Der Voreigner hat sich was die Wartung betrifft wirklich Gedanken gemacht und ich vermute einmal dass der Beschichtungsaufbau um die 15 -18 Jahre alt ist, was in etwa auch den Verschleiß entspricht. Wenn der Überwasserbereich keine Korrosionsschäden hat, dann sollte da auch nicht gemacht werden, höchstens optisch den vermutlich 2 K.PU Lack in der Farbe Kobaldblau ein wenig aufzufrischen.

        Da stelle ich zuerst einmal die Frage, ist eine Neubeschichtung des Überwasserbereich erforderlich. Wenn nein, dann ist das Unterwasserschiff kein Problem und der Arbeitsaufwand würde sich erheblich reduzieren.

        Überprüft mal mit Aceton oder Nagellackreiniger ob der Voreigner 2 K.PU oder einen 1 K. Top verwendet hat. Ich schätze es müsste ein PU-Acryl sein und der Beschichtungsaufbau mit dem Zinkstaub und sehr wahrscheinlich Multicolor lässt auch die Handschrift von Relius erkennen. Das würde auch den guten Zustand erklären.
        Die Zinkstaubbeschichtung könnte aber bei einer Neubeschichtung zum Problem werden, da diese Zinkbeschichtungen mit einer Perago nicht so einfach beseitigen lassen. Wir brauchen da dann eine grüne ZM Zinkbeschichtung die mit der alten Zinkbeschichtung vernetzen kann. Das sehen wir aber erst wenn es so weit. Überlegt zuerst einmal, ob es ausreicht nur das Unterwasserschiff zu machen, den Übergang am Wasserpass den bringen wir hin so dass wir da nur eine geringe Schwachstelle haben.

        Wie gesagt, ich kann im Augenblick nur nach den Bildern gehen und wenn die Beschallung nichts negatives ergibt, kann der Aufwand in Grenzen gehalten werden, was auch die Kosten um 2/3 reduzieren würde.

        Was mich etwas genauer interessieren würde ist das Bild 2. Der Bereich zeigt ein Verfärbung wie wenn der Beschichtungsaufbau durchnässt ist. Solche Verfärbungen treten auf, wenn wir darunter eine Flächen- Muldenkorrosion haben. Da also kräftig mit der Peragao um zu sehen wie tief das geht. Noch ein kleiner Hinweis, vergesst alles was mit Rostumwandler zu tun hat, das funktioniert im maritimen Bereich nicht, im Gegenteil solche Passivierungen schaden mehr als dass die nützen. Haben wir kleine Stellen dann lässt sich das mit ein wenig Agesso Zink darüber ein 2 K. Multicoat das auch für Balastwassertank verwendet wird ausbessern.

        Grüße Friedrich

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        • #5
          AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

          Hallo Friedrich,

          entsprechend Deiner Anregung haben wir am Wochenende Nagellackentferner eingepackt und am Antifouling angewendet.
          Ausser dass das Antifouling seifig wird und auf den Lappen einfärbt, sich aber ansonsten kein nennenswerter Abtrag fest stellen
          lässt, haben wir keine Veränderung fest gestellt (siehe Bild).
          Wir haben mittels mechanischen Mitteln (Spachtel, Abbeizer - vorerst ohne Perago) versucht einige Bereiche freizulegen um eine
          bessere Sicht auf den Schichtaufbau zu gewährleisten. Dies hat mehr oder minder gut funktioniert (Fotos anbei).
          Da wir die geöffneten Bereiche nicht der Witterung überlassen wollen haben wir diese mittels Abziehlack wieder versiegelt, dies
          erklärt die Läufer auf den Fotos.
          Wir sind sehr gespannt auf Deine Einschätzung der neuen Fotos.

          Die dunkleren Flecken auf den ursprünglich geposteten Fotos haben uns selbst kurzfristig verwirrt, bis uns eingefallen ist dass diese
          während der Besichtigung des Unterwasserschiffes entstanden sind. Wir haben im Zuge der Kaufverhandlungen vereinbart dass eine
          Inspektionn des Unterwasserschiffes vorgenommen wird. An einem Termin waren wir mittels einer Slipanlage draussen, der Mitarbeiter
          der Werft hat das Unterwasserschiff mittels Hochruckstrahler gereinigt. Daraufhin haben wir die Fotos gemacht. Einige der Stellen waren
          zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgetrocknet, bzw. im Bereich der Ruderanlage und der Aufhängung hat sich Fett mit Wasser
          verbunden und somit die Austrocknungszeit an diesen Stellen verlängert.
          Inwzischen sind die betreffenden Stellen komplett abgetrocknet.

          Im kompletten Bereich des Überwasserschiffs haben wir gar keine Rostansätze sowie keinerlei Beschädigungen im Farbaufbau.
          Aufgrund dieses Zustandes wäre es in der Tat zu Überlegen ob wir hier den existierenden Zustand nicht belassen (never change a running system)
          Andererseits muss der Überwasserbereich eine andere, hellere Farbe erhalten. Da wir überwiegend in wärmeren Klimazonen unterwegs sein
          werden ist eine dunkle Farbe, zwecks Erhitzung, nicht sinnvoll.
          Kennst Du hier eine gute helle Farbe die das vorhandene blau gut abdecken würde?

          An Deck haben wir sehr vereinzelt leichte Anrostungen die wir bereits geschliffen und mit Zinga behandelt haben.
          Die Anrostungen treten in Bereichen auf in denen die bereits mutmaßlich gestrichene Zinkfarbe beschädigt und der Zink sich aufgrund
          Opferung erschöpft hat.
          Über die Instandsetzung dieser Bereiche sind wir uns relativ klar. Frei legen, schleifen, reinigen, Zinga, Farbaufbau und dazwischen immer
          schön schleifen ;-)

          Wenn wir Dich richtig verstanden haben hattest Du Zinga auch für den Bereich des Unterwasserschiffes enpfohlen. Ist Zinga als Grundlage
          eines neuen Aufbaus empfehlenswert? Die Infos die wir dazu bislang online finden konnten sind diesbezüglich sehr spärlich. Wir haben
          keine Informationen finden können wie sich Zinga mit anderen Schichten verhält bzw. ob dies möglich ist. Hast Du hierzu Erfahrungswerte?

          Wir danken Dir herzlich für Deine Bemühungen, die kompetente Beratung und Deine ausführlichen Antworten.
          (Da wird demnächst mal eine Kiste Schwabengold fällig ;-))

          Grüße Ursula & Alex
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          • #6
            AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

            Hallo Ihr Beiden,
            wenn sich der Überwasserbereich mit Aceton oder den Nagellackreiniger nicht auflösen lässt, dann ist es ein 2 K. Beschichtung, sehr Wahrscheinlich eine PU-Beschichtung. Es ist also kein Problem PU zu überschichten, also anschleifen 1 mal eine PU Grundierung dann 2 mal weiß lackieren.
            Das Zinga hat sich für Reparaturen bewährt, damit lassen sich kleine Korrosionsschäden sehr gut ausbessern und obwohl es eine 1 K. Beschichtung ist, darf Zinga mit 2 K. überschichtet werden. Vorsicht aber bei Zink, denn viele Beschichtungen haften auf Zink nicht. Da rate ich die Empfehlungen von Zinga welche Beschichtung darauf verwendet werden soll zu beachten. An Deck lässt sich dann einfach mit einen Alcydlack das abdecken der auch auf der langen Reise zum nachbessern verwendet werden kann.

            Ich sehe bei dem Boot die Verhältnismäßigkeit, wollen wir 100% dann müssen wir das Boot vom Deck bis Kiel strahlen, denn das lässt sich kaum mit der Perago bewerkstelligen. Die Überlegung ist, kleine Korrosionsschäden mit Zinga ausbesern und überschichten und nur das Unterwaserschiff zu machen. Da nehmen wir wenn mit der Perago alles runter, darauf eine Zink ZN Beschichtung, die wird auch für die Hochspannungsmasten alle 30 Jahre verwendet. Hat genauso viel Zink wie Zinga und ist die erheblich preiswerter, weil wir die in 8 Liter Gebinden haben, das sind ca. 30 kg Zink. Das ZN neutralisiert dann auch den Flugrost der sich nach bearbeitung mit der Perago bilden wird. Das Zink ist dann kompatibel mit einer Eisenglimmerbeschichtung (Schuppenpanzerbeschichtung) die auch dann die Haftgrundlage für eine EP-Multicoatbschichtung bildet.

            Wie gesagt, haben wir an Deck kleine Rostschäden, dann lassen sich die wie beschrieben ausbessern. Ist der Überwasserbereich i.O., dann können wir den mit PU Farbe weiß lackieren und müssen nur das Unterwasserschiff machen. Da muss bis zum Wasserpass mit der Perago sehr sorgfältig bis zum bestehenden Wasserpass gearbeitet werden. Dann setzen wir den Wasserpass um ein paar cm höher und schleifen den Bereich bis zu der rotbraunen oder schwarzen Grundierung, nicht durchschleifen denn darunter ist eine Zink-Shopprimerbeschichtung. Dann streichen wir mit geringer Überlappung zu der schwarzen Grundierun paar mm das Zink, darüber dann bis zum neuen Wasserpass eine Eisenglimmerbeschichtung, darüber dann 3 mal Marine 346 EP-Multicoat. Das Multicoat können wir dann mit dem PU von oben nach unten wieder Überlappen uns setzen den Wasserpass zurück. Dann wieder von unten nach oben PVC-Vinyl wieder ca. 1 cm über den Wasserpass und dann das Antifouling. So kriegen wir dann die Schwachstelle wenn wir anstückeln weitgehend in Griff. Ihr müsst also entscheiden, was nur gemacht werden soll.
            Grüße Friedrich

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            • #7
              AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

              Guten Morgen Friedrich,

              und abermals vielen Dank für Deine zügige Antwort.

              Nach aktuellem Kenntnisstand würde ich das wie folgt zusammenfassen:

              An Deck:
              Schadstellen freilegen, so gut als möglich blank machen, Zinga drauf, leicht anschleifen, Alkydharzlack drauf. .....richtig

              Überwasserbereich:
              Vorhandenes Kobaltblau anschleifen, 1x PU-Grundierung, leicht anschleifen, 2 -3 weiß .....richtig

              Unterwasserschiff:
              Vorhandenen Aufbau mittels Perago komplett entfernen, Zinkstaubbeschichtung, Eisenglimmerbeschichtung, 3x Marine Protect 346 EP-Multicoat, Antifouling.....richtig

              Entspricht diese Auflistung dem von Dir vorgschlagenen System?
              Auch dazu bitte einige Fragen:

              Überwasserbereich: Hast Du uns Materialempfehlungen aus der Praxis für die Pu-Grundierung sowie einem guten deckenden Weißlack?
              Sollte auf den Weißlack Deiner Meinung nach noch eine Art Klarlack?

              Unterwasserbereich: Hast Du uns Materialempfehungen für Zinkstaubbeschichtung, Eisenglimmer sowie Antifouling?
              Wieviel Schichten je System würdest Du uns empfehlen?
              Welche Applikation würdest Du uns empfehlen? Rolle, Pinsel, sprühen?
              Da wir, wie gesagt, in wärmeren Gefilden mit voraussichtlich hohem Bewuchsdruck unterwegs sein werden würde
              uns Deine Meinung zum Antifouling interessieren. Das einzigste dass wir bisher finden konnten dass so cirka die
              nötigen Anforderungen erfüllt ist das Seajet Platinum 039 - Deine Einschätzung zu diesem Produkt.

              Deine Erläuterung im Bezug auf das vorgehen der Beschichtung im Bereich des Wasserpasses haben wir leider nicht verstanden, könntest
              Du uns dies bitte nochmals genauer erläutern?

              Auch aufgrund Deiner Empfehlung seht inzwischen ein grober Plan der weiteren Vorgehensweise.
              An Deck machen wir weiter wie geplant und besprochen.
              Das Überwasserschiff werden wir in seinem jetzigen Aufbau belassen und "nur" die Farbgebung ändern.
              Das Unterwasserschiff sowie der Wasserpass wird eine komplette Bearbeitung bekommen.

              Sobald wir einen genauen Plan über die zu verarbeitenden Produkte sowie deren Schichtmengen haben können wir uns an die Berechnungen
              der benötigen Mengen/Gebinden machen.

              Können wir benötigtes Material direkt über Dich bestellen?

              Vielen Dank für Deine Hilfe.

              Gruß Ursula & Alex

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              • #8
                AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

                Hallo Ihr Beiden,
                das Forum gehört zu unseren Beratungsservice und wir vertreten die Produkte von BASF siehe http://www.basf-coatings.com/global/...nsschutz/index für den Bereich der Sportbootschifffahrt.

                Unter http://www.shop-af.de/index.html haben wir unseren Warenkorb, Preise, Gebindegrößen, da kann sich auch jeder die erforderlichen Produktdatenblätter ausdrucken. Wichtig ist, dass immer ein System angewendet wird das aufeinander abgestimmt ist. Die einzigen Hersteller im maritimen Bereich die ein kompletes System aus eigener Herstellung anbieten können sind BASF - Hempel/Hempadur - Nippon - Jotun - Kroonint - Sigma - KCC- Chokwang. Wenn wir also ein System zusammenstellen, dann ist alles vom Hersteller BASF, das geht bis zu Antifouling das hohe Zinkoxidanteile erfordert bei Stahlschiffen, es muss mehrjährig sein, min. 3 Jahre Bewuchsschutz und auch für tropische Gewässer ausgelegt sein. Das AF muss ein SPC-AF sein, denn wenn ein Blauwassersegler in Neuseeland streicht, dann muss dord ein kompatibles AF vorhanden sein damit es nicht abfällt. Beim PU raten wir nicht zu PU-PUR sondern zu 2 K. PU-Acryl. Diese Lacke sind schlagfester, mechanisch belastbarwer und UV-Beständig, die passende Grundierung haben wir. Klarlacke werden nur in den Edelschmieden verwendet, denn im Falle einer Reparatur ist es wie beim Auto das eine Metalliclackierung hat. Da lässt sich zum Beispiel ein Lackschaden am Kotflügel nur sehr schwer reparieren, da ist es billiger den ges. Kotflügel neu zu lackieren. Haben wir einen größeren Schaden im Überwasserbereich weil mal der Fender verutscht oder vergessen wurde, dann müssen wir das reparieren können, ohne den ges. Überwasserbereich neu zu lackieren. Wir müssen in einen solchen Fall auch eine Notreparatur einkalkulieren mit einer Alcydharzfarbe die für das Deck verwendet wird und die muss auf PU-oder PU-Acryl haften.

                Wenn Euer Plan steht, die Vorarbeiten so weit wie möglich abgeschlossen sind, dann brauche ich die ca. qm, dann bestimme ich die erforderlichen Schichtstärken und entsprechend die Produktmenge. Da wir das nie 100% genau bestimmen können und manchmal auch nicht angebrochene Gebinde übrig bleiben, nehmen wir solche Gebinde auch zurück und machen dann eine Gutschrift.

                Also keinen Stress, bereitet alles in Ruhe vor, wir haben alle Produkte und liefern innerhalb einer Woche und wenn es sein muss innerhalb 2 Tage.

                Grüße Friedrich


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                • #9
                  AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

                  Guten Morgen Friedrich,

                  inwzischen sind wir mit unseren Umbauten vorangekommen und würden uns gern demnächst an die geänderte Farbgebung für den Überwasserbereich machen.
                  Hierfür würden wir nun natürlich Material benötigen.
                  Wie bereits geklärt werden wir den Überwasserbereich schleifen (Empfehlungen für die Körnung?) eine Schicht PU-Grundierung auftragen und, je nach Deckkraft,
                  2-3 Schichten weiß lackieren.
                  Als weiß hatten wir uns einen nicht allzu glänzenden weißen Cremeton vorgestellt. Nach Möglichkeit kein Reinweiß, das würde mutmaßlich nicht zu der alten Lady passen.
                  Unsere Wasserlinie runden wir auf 9m auf.
                  Wir sind am überlgen wie wir diese Farbe auftragen können, Pinsel, Mohairrolle, Wagner Sprühsystem. Hast Du hierzu Erfahrungswerte?
                  Kannst Du uns die entsprechenden Mengen berechnen und können wir diese direkt über Dich bestellen?

                  Zum Unterwasserschiff gibt es auch weitere Überlegungen. Inzwischen haben sowohl unser Werkschef als auch einige Seglerkollegen mit jahrelanger Erfarhung unser
                  Unterwasserschiff besichtigt und die haben alle das gleiche gesagt was Du auch ursprünglich gemeint hast - Der Aufbau des Unterwasserschiffes ist soweit gut, wir sollen
                  den Grundaufbau im Großen und Ganzen belassen, vernünftig ausbessern, einige Schichten neues Antifouling und so lossegeln. Anschliessend das ganze Unterwasserschiff
                  im Indonesischen Bereich überholen lassen (scheinbar ist das dort unten recht günstig und wir gut ausgeführt, wir haben schon einige Adressen die uns empfohlen wurden)
                  In Anbetracht dessen dass dies auch Deine erste Einschätzung war und nun eben erfahrene Segler dasselbe vor Ort gesagt haben denken wir darüber nach dies auch so zu
                  tun.
                  Mittlerweile wurden auch einige kleine Umbauarbeiten am Unterwasserschiff durchgeführt die Schweißungen erfordert haben, hierzu musste natürlich das bestehende System
                  bis zum Stahl abgeschliffen werden. Nach der Schweißung haben wir die betreffenden Bereiche gesäubert und mit Zinga geschützt.
                  Uns stellt sich nun die Frage wie wir an diesen Stellen vorgehen da der bestehende Schichtaufbau ca. 2-3mm dick ist haben wir nun starke Unebenheiten.
                  Wir dachten daran diese mittels großflächigem Schleifen zu egalisieren und dann den Schichtaufbau, entsprechend Deiner Einschätzung und Empfehlung, von innen nach aussen
                  wieder herzustellen und zeitgleich zu nivellieren. (Bilder eines betreffenden Bereiches reiche ich in Kürze nach)
                  Was sind Deine Einschätzung hierzu?

                  Also um es zusammenzufassen:
                  1. Gerne würden wir das benötigte Material für den Überwasserbereich bei Dir erstehen.
                  2. Deine Einschätzung zu der geänderten Planung mit Ausbessern und das komplette Unterwasserrefit nach 3 Jahren in Indonesien machen zu lassen (by the way - liefert ihr weltweit?)

                  Abermals herzlichen Dank für Deine kompetente Beratung und Deine ausführlichen Antworten.

                  Grüße
                  Ursula & Alex

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

                    Als weiß hatten wir uns einen nicht allzu glänzenden weißen Cremeton vorgestellt. Nach Möglichkeit kein Reinweiß, das würde mutmaßlich nicht zu der alten Lady passen.
                    Unsere Wasserlinie runden wir auf 9m auf.

                    Wenn so weit alles vorbereitet ist, zinga wo wir starke Korrosion haben, 1-2 x grundieren mit Protect 346EP Multicoat siehe Datenblatt

                    Wir sind am überlegen wie wir diese Farbe auftragen können, Pinsel, Mohairrolle, Wagner Sprühsystem. Hast Du hierzu Erfahrungswerte?
                    Kannst Du uns die entsprechenden Mengen berechnen und können wir diese direkt über Dich bestellen?

                    Das Multicoat ist sehr Viskos und wird mit der Rolle aufgetragen. Die Oberfläche wird dabei glänzend und vor dem Lackieren erfolgt noch der feinschliff.
                    Darauf dann 2-3 Lagen Protect 311 PU-Acryl-Lack, siehe Datenblatt der Lack kann oder sollte gespritzt werden. Das geht mit Luft oder mit der Wagner Airlespistole.
                    Dabei die Farbe weiß verwenden, denn weiß bleibt weiß und kann nachgebessert werden.


                    Zum Unterwasserschiff gibt es auch weitere Überlegungen. Inzwischen haben sowohl unser Werkschef als auch einige Seglerkollegen mit jahrelanger Erfarhung unser
                    Unterwasserschiff besichtigt und die haben alle das gleiche gesagt was Du auch ursprünglich gemeint hast - Der Aufbau des Unterwasserschiffes ist soweit gut, wir sollen
                    den Grundaufbau im Großen und Ganzen belassen, vernünftig ausbessern, einige Schichten neues Antifouling und so lossegeln. Anschliessend das ganze Unterwasserschiff
                    im Indonesischen Bereich überholen lassen (scheinbar ist das dort unten recht günstig und wir gut ausgeführt, wir haben schon einige Adressen die uns empfohlen wurden)
                    In Anbetracht dessen dass dies auch Deine erste Einschätzung war und nun eben erfahrene Segler dasselbe vor Ort gesagt haben denken wir darüber nach dies auch so zu
                    tun.

                    Wenn Ihr das Deck bis zum Wasserpass macht, und dann in Indonesien das Unterwasserschiff machen wollt, dann müsst Ihr anstückeln. Da muss einmal überlappt werden einmal von oben nach unten, dann von unten nach oben und die Produkte müssen passen sonst wird das nichts. Ansonsten bekommt Ihr in diesen Bereich ein Korrosionsproblem das nicht auszubessern ist. Ein weiteres Problem in Indonesien ist, dass viele Produkte die theoretisch kompatibel wären andere Namen haben und daher nicht zugeordnet werden können. Nach unseren Erfahrungen von Berichten der Blauwassersegler ist es in Indonesien nicht unbedingt preiswerter. Denn da fallen dann wieder extra Liegeplatzgebühren, Krangebühren, Lagerbockkosten und das eine oder andere Bakschisch an, so dass es nicht billiger wird und besonders auch nicht besser wird.

                    Mittlerweile wurden auch einige kleine Umbauarbeiten am Unterwasserschiff durchgeführt die Schweißungen erfordert haben, hierzu musste natürlich das bestehende System
                    bis zum Stahl abgeschliffen werden. Nach der Schweißung haben wir die betreffenden Bereiche gesäubert und mit Zinga geschützt.
                    Uns stellt sich nun die Frage wie wir an diesen Stellen vorgehen da der bestehende Schichtaufbau ca. 2-3mm dick ist haben wir nun starke Unebenheiten.
                    Wir dachten daran diese mittels großflächigem Schleifen zu egalisieren und dann den Schichtaufbau, entsprechend Deiner Einschätzung und Empfehlung, von innen nach aussen
                    wieder herzustellen und zeitgleich zu nivellieren. (Bilder eines betreffenden Bereiches reiche ich in Kürze nach)
                    Was sind Deine Einschätzung hierzu?

                    Wir können mit dem Protect 346 viel ausgleichen da es eine Dickbeschichtung ist. Die Beschichtung wird auch für Balastwassertanks als Korrosionsschutz verwendet. Diese Beschichtung kann auch über alte 2 K PU und 1 K Alcydbeschichtungen beschichtet werden. Dieses Produkt ist im Grunde das Standard-Produkt im Stahlbau bei den Werften für Reparaturen. Grundsätzlich können aber die Unebenheiten nicht ausgeglichen werden, denn da müsste alles runter. Auch Spachtelungen bei Stal haben sich nicht bewährt.


                    Also um es zusammenzufassen:
                    1. Gerne würden wir das benötigte Material für den Überwasserbereich bei Dir erstehen.
                    2. Deine Einschätzung zu der geänderten Planung mit Ausbessern und das komplette Unterwasserrefit nach 3 Jahren in Indonesien machen zu lassen (by the way - liefert ihr weltweit?)

                    Wenn Ihr schon auf eine solche Reise geht, dann sollte meiner Meinung das Schiff vorher vollständig saniert werden. Das was Ihr im Augenblick macht ist im Grunde nichts anderes als einen alten 50 Jahre alten Autoreifen zu flicken, der zur Dauerbaustelle werden wird. Grundsätzlich wäre es sinnvoll von Deck bis Kiel zu strahlen, darauf Zinkstaub, Eisenglimmer, Multicoat, über Wasser 311, unter Wasser Marine 470 und Marine 522 Ecoship. Damit hat die Beschichtung eine Standzeit von 15-20 Jahren und reicht dann mehrmals um die Welt. Vergesst nicht, Ihr befindet euch auf dem Weg nach Indonesien und Ihr befindet Euch in tropischen Seegewässern mit hohe Belastungen an UV-Strahlungen, Wassertemperaturen bis zu 27°C, je nach Standort hohe Schwefelkonzentrationen im Wasser und bis Ihr dann dort seit, habt Ihr eine Rostlaube. Was in der Nord-Ostsee für einige Zeit machbar ist, ist für tropische Gewässer nicht einfach übertragbar.


                    Grüße Friedrich

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                    • #11
                      AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

                      Guten Morgen Friedrich,

                      danke für Deine schnelle Antwort.
                      Wir haben, aufgrund Deiner Anregungen, gestern mal unsere Peragoscheibe ausgepackt und im Unterwasserbereich getestet wie es läuft und ich muss sagen das war wirklich tiefenentspannt.
                      1m² bekomme ich in ca. 30min hin und zusätzlich macht das mit der Scheibe echt Spaß.
                      Somit steht einem abschleifen und Neuaufbau nichts mehr im Weg.
                      Gerne würden wir soviel als möglich dieses Jahr machen. Das sollte Überwasser kein Problem sein da wir diesen Anstrich fertig machen können.
                      Doch wie sieht das im Unterwasserbereich aus? Kann ich das dieses Jahr schon abschleifen, grundieren und die Grundierung dann über den Winter lassen?
                      Bzw. ist irgendeine Schicht des Aufbaus so standfest das man sie über den Winter belassen kann?
                      Wir hätten gern im kommenden Jahr so wenig wie möglich Restarbeiten am Rumpf wenn das möglich ist.

                      Dementsprechend würden wir das nun aktuell benötigte Material für den Unterwasserbereich ebenfalls gerne bestellen.
                      Kannst Du uns mit den Mengen helfen? LüA 10,65, LWL 9m, Tiefgang 1,65, Langkiel

                      Vielen Dank
                      Ursula & Alex

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

                        Ich schätze das ist die richtige Entscheidung für das was Ihr vor habt. Bereitet zuerst einmal alles in Ruhe vor, sollte sich Flugrost während der Arbeiten auf der Stahoberfläche bilden, so können wir den zuerst einmal vernachlässigen. Wenn mit der Paragon-Scheibe gearbeitet wird, dann gehen wir beim beschichten zum Zinkstaub und Eisenglimmer, das ist die gleiche Beschichtung mit der die Hochspannungsmasten alle 30-40 Jahre gestrichen werden. Ich würde aber gerne optische die Vorbereitungen sehen um die weitere Vorgehensweise zu bestimmen. Die Bedarfsmengen lassen sich im Augenblick noch nicht so genau bestimmen. So weit ich jetzt verstanden habe, sollte zuerst der Überwasserbereich komplett beschichtet werden und der Unterwasserbereich so weit vorbereitet werden, dass nur noch im Frühjahr nächstes Jahr der Haftgrund und das Antifouling gestrichen wird. Das ist dann kein Problem, so können wir auch einen Übergang zwischen überwasser und unterwasser ohne Schwachstelle beschichten.
                        Grüße Friedrich

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

                          Hallo Friedrich,

                          das ist so richtig. Wobei es uns egal ist ob wir mit dem Überwasser- oder dem Unterwasserschiff beginnen.
                          Wir möchten nur dieses Jahr noch so viel wie möglich machen dass wir kommendes Jahr, soweit als möglich, "Reststreicharbeiten" haben und zeitnah ins Wasser können.
                          Da stellt sich natürlich die Frage bis zu welcher Schicht das machbar ist bzw. welche Schicht einen Winter an Land verträgt.

                          Bei unserem Peragotest haben wir einige Fotos gemacht (leider ziemlich schlecht da Handykamera). Die Struktur die nach Bearbeitung mit der Peragoscheibe zurückbleibt ist
                          das reine Metall mit einer gewissen Rauheit. Diese schätze ich, zwecks Haftung, allerdings als nützlich ein.
                          Jetzt großflächig mit der Perago an den Rumpf gehen möchte ich nicht, zumindest nicht solange ich nichts habe womit ich die tagsüber freigelegten Flächen wieder versiegeln kann.
                          Da wir direkt am Neckar liegen ist die Luftfeuchtigkeit abends, über nachts und morgens nicht zu unterschätzen.
                          Aus diesem Grunde möchte ich die Zinkstaubbeschichtung, den Eisenglimmer, die PU-Grundierung und die Überwasserfarbe direkt zu bestellen.

                          Grüße Alex & Ursula20150622_181956 (Medium).jpg20150622_182005 (Medium).jpg20150622_182020 (Medium).jpg20150622_182024 (Medium).jpg
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                          • #14
                            AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

                            Guten Morgen Friedrich,

                            aufgrund Deiner Beratung habe ich mir mal eine EInkaufsliste zusammengestellt zu der ich gern Deine Einschätzung hätte.
                            Basis der Berechnungen sind aufgerundet 35qm Unterwasserschiff und 25qm Überwasser.

                            Unterwasser:
                            1 Schicht - 377 Protect EP Zinkstaub
                            2 Schicht - 325 Protect EP Eisenglimmer
                            3-5 Schicht - 346 Protect EP Multicoat
                            5-10 Schicht - 522 Marine AF Ecoship (hohe Auslastung)

                            Ich denke bei de, 346 & 522 ist es sinnvoll verschiedene Farben zu nehmen um schnell zu sehen wo man bereits war bzw. noch drüber muss.
                            Ist es möglich das 346er Multicoat über Winter auf dem Rumpf zu lassen und im Frühjahr das AF zu streichen?


                            Überwasser:
                            1 Schicht - 346 Protect EP Multicoat
                            2-3 Schicht - 311 Protect 2K PUR Topcoat weiß


                            Ich denke das passt soweit mit dem zusammen was Du uns empfohlen hast.
                            Es stellt sich mir lediglich die Frage nach den Mengen die wir benötigen.
                            Optimalerweise würde ich über Dich gern ein "Sorglospaket" erstehen das auch entsprechende Rollen, Pinsel und das alles beinhaltet falls dies möglich ist.

                            Könntest Du unseren Plan einschätzen, gegebenenfalls korrigieren und die erforderlichen Mengen berechnen?

                            Vielen lieben Dank

                            Grüße
                            Ursula & Alex

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                            • #15
                              AW: Stahlyacht Langkiel - komplettes Refit für Langfahrt

                              So weit alles richtig,
                              wird der Überwasserbereich auch mit dem Skrapper bearbeitet, dann ist der Überwasserbereich wie der Unterwasserbereich mit Zink - Eisenglimmer - Multicoat und dann die PU-Farbe zu streichen. Bleibt aber im Überwasserbereich die blaue Farbe oder Grundierung zum großen Teil erhalten trotz schleifen, dann gehen wir da nur mit Multicoat und den PU-Lack darüber. Ich kann schlecht an Hand der Bilder die Bedarfsmengen schätzen, das könnt Ihr besser. Druckt Euch die Produktdatenbblätter auf der Wesite aus, da haben wir immer die empfohlene Schichtstärke und Bedarfsmenge angegeben. Da bei solchen Sanierungen nie die Bedarfsmenge genau kalkuliert werden kann, nehmen wir nicht angebrochene Gebinde - Härter wieder zurück und machen eine Gutschrift.

                              Bereitet in Ruhe alles vor, zeigt mir die Bilder die sich auch besser unter info@antifouling-shop.com schicken lassen. Wenn Fragen sind, geht auch telefonieren unter 0841-9985822. Ich bin aber jetzt im Sommer und Herbst Zeitweise unterwegs so dass das Gespräch an die Verwalrung weiter geleitet wird und die kann dann sagen wann ich zurück bin.
                              Grüße Friedrich

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