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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

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  • Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

    Hallo Friedrich,

    mein Boot ist ein Segelkreuzer aus GFK mit ca. 8m/2,5m/1,25m (Länge/Breite/Tiefgang) aus dem Jahr 1984. Mein Fahrtgebiet ist die Weser und Nordsee / Ostsee. Im Winter geht das Boot immer raus aus dem Wasser.
    Ich habe das Boot vor ca. 3 Jahren erworben. Der Verkäufer steht mir nicht mehr zur Verfügung. Von der Vorgeschichte des Bootes ist mir nahezu nichts bekannt.

    Ich habe im letzten Winterlager (2012/2013) unzählige Bläschen am Unterwasserschiff festgestellt. Ich habe eine Stelle im letzten Winter freigelegt (s. beiliegendes Foto, der Ausschnitt mit unterschiedlichen Farben ist etwas 20cm groß). Ich kam dabei auf eine „graue“ Schicht, die sich nur sehr schwer schleifen ließ. Ich gehe davon aus, dass es sich um einen EP-Anstrich handelt

    Ein Osmose-Angebot einer professionellen Werft liegt mir auch vor (die Angebotssumme beläuft sich in etwa auf den Kaufpreis des Bootes). Ich habe daher den Entschluss gefasst, es alleine zu versuchen.

    In ersten Schritt werde ich die Blasen aufbohren (Dremel mit einem entsprechend Fräser liegt schon bereit). Anschließend werde ich das Hartantifouling bis zur „grauen“ Schicht abschleifend.
    Der Rumpf wird über die Wintermonate getrocknet und gespühlt.

    Im nächsten Frühjahr erfolgt der Neuaufbau. Die Löcher werden mit Epoxy-Spachtel gefüllt.
    Und was kommt danach?

    Ein Weg ist bestimmt RELEST® - 470 MARINE –SEALER und anschließend RELEST® MARINE 522 AF – ECOSHIP (1 Schicht). Und dann mal schauen , ob sich in den Folgejahren noch weitere Bläschen zeigen.

    Würde es das Boot noch mehr schützen, wenn ich die Produkte
    • RELEST® Marine 340 EP -Guard HB oder
    • RELEST® MARINE PROTECT 346/347 2K-EP- Multicoat mit Härter
    verwenden würde? Mir ist schon klar, dass man evtl. die Feuchtigkeit einschließt.
    Mein erklärtes Ziel ist es, dass ich die Osmose zumindest verlangsamen würde.

    Vielleicht wärst du so freundlich, mir einen gangbaren Weg zu beschreiben:
    • 1. Schritt: Produkt XYZ
    • 2. Schritt …
    Die Bestellmenge wäre für mich auch hilfreich.

    Vielen Dank für deine Mühen.

    Thomas
    bild 1.jpgbild.jpg

  • #2
    AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

    Hallo Thomas,
    das mit dem ausfräsen der Blasen macht Sinn bei größeren Blasen, ist aber bei den kleinen Blasen vergebliche Liebesmühe. Zuerst einmal sieht das so aus, dass die Blasen in der Grundierung oder zwischen Grundierung und Antifouling entstanden sind. Beim Schleifbild ist erkennbar, dass die Blasen swischen den Gelcoat und der Barriere sind. Auf dem zweiten Bild sind die runden Schattierungen von Blasen sichtbar. Dabei handet es sich um leichte Auswölbungen, die normalerweise nicht als Blasen erkannt werden. Wenn der Gelcoat in die Jahre kommt, verliert er auch seine Elastizität. Er bildet kleine Perforierungen, winzige Haarrisse, so dass ein Druckausgleich unter dem Gelcoat erfolgen kann. Wird eine solche Blase geöffnet, dann riecht da auch nichts säuerlich und im Winter trocknen die Blasen wieder aus.

    Zur Verhälnismässigkeit:
    Wir haben ein ca. 30 Jahre altes Boot, osmosegeschädigt, das aber durchaus noch einige Jahre seinen Zweck erfüllen wird. Wenn wir fachgerecht sanieren wollen, dann müsste der Gelcoat abgestrahlt oder abgehobelt werden, darauf dann 2 Lagen West - Wela oder Baculaminat, spachteln, 2 Lagen 470 Stetecol, 1 Lage 470 Sealer dann Antifouling. Damit wären wir bei einer Werft bei ca. 800,-€ je laufenden Bootsmeter, zzgl. Sandstrahlen, mehrmaliges umsetzen, Kielanierung und Mwst.19%. Die Kosten erklären sich auf Grund des Arbeitsaufwandes.

    Das kann auch einer selbst machen, aber auch da erscheint mir der Arbeitsaufwand zum Wert eines solchen Bootes weit übertrieben. Solche Boote werden in der Regel wie die Neptum mit Trailer zwischen 4 - 6000,-€ angeboten, was aber im Grunde weit - weit überteuert ist.

    Mein Vorschlag wäre daher, das Boot jetzt im Herbst gründlich abzuschleifen, so dass der Gelcoat weitgehend mit entfernt wird. Dabei Schutzmaske, Staubmaske genügt nicht. Mehrmals Gründlich mit Spülilauge waschen. Über den Winter dann trocknen, ausfrieren lassen. Im Frühjahr nochmals waschen, wen möglich mit verdünnter Oxalsäure und dann mit klaren Wasser abkärchern. Nochmals 14 Tage bis 3 Wochen trocknen lassen. Wenn Spachtelung erforderlich ist, dann werden die Blasenlöcher mit einer 2 Komp. EP-Feinspachtel verfüllt. Darauf dann 2 Lagen Stetecol, eine Lage 470 Sealer dann AF, mehr ist nicht erforderlich. Unsere Erfahrungen sind sehr unterschiedlich. Bei manchen ist die Feuchte nach 4 Jahren wieder durchgebrochen, weil zu viel an Feuchte im Laminat ist, wir haben aber auch zahlreiche Kunde, bei denen funktioniert das seit mehr als 8 Jahren. Es gibt also keine gültige Regel, wobei fachgerecht natürlich lamieren wäre. Ein Multicoat-Anstrich ist in diesen Fall nicht erforderlich, denn wir erreichen bereits mit einer Lage Stetecol die max. Feuchtedichte, die nun mal auch mit noch so vielen Lagen nicht erhöht werden kann. 2 Lagen werden aber wegen der Tragfähigkeit gestrichen. Wenn das Stetecol gestrichen wurde, dann haben wir je nach Temperatur noch einige Wochen eine leichte Schrumpfung, so dass zuletzt das Antifouling gestrichen wird, um Haarrisse im Antifouling auf Grund der Schrumpfung zu vermeiden. Wäre aber nicht weiter schlimm, da beim nächsten AF-Anstrich das AF weitgehend sich selbst abgeschliffen hat und beim überstreichen nichts mehr sichbar ist. Der 470 Sealer muss dabei nicht mehr angeschliffen werden, wenn das Af z.B. 14 Tage später gestrichen wird.

    Bedarf bei dem Boot:

    1 x 12 Liter Stetcol,
    1 x 2 Liter 470 PVC-Sealer, dünn streichen,
    1 x 2 Liter 522 Ecoship.

    Grüße Frtiedrich

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    • #3
      AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

      Hallo Friedrich,

      vielen Dank für deine Antwort.

      Das Farbbild zeigt die folgenden Farben (von außen nach innen):
      1. Rot (leicht zu schleifen, AF)
      2. Schwarz (leicht zu schleifen, vermutlich AF)
      3. Rot (leicht zu schleifen, vermutlich AF)
      4. Dunkelgrau (leicht zu schleifen, vermutlich Primer)

      5. Hellgrau (schwer zu schleifen)

      Genügt es nicht auch bis auf die „hellgraue“ Farbe abzuschleifen?

      Stetcol sollte man ja nicht auf 1k aufbringen. Aber das „hellgraue“ lässt sich schwer schleifen. Ich schätze, dass das „2k irgendwas zum Dicht machen“ handelt.

      Hast du eine Ahnung um welche „hellgraue“ Farbe es sich handelt?
      Am Ende handelt es schon um das Gelcoat - dann würde es aber leichter zu schleifen gehen?

      Lässt sich das testen ob Stetcol sich mit der „hellgrauen“ Farbe verträgt?

      Vielen Dank!

      Thomas

      Kommentar


      • #4
        AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

        Wenn die graue Farbe eine 2 K. Beschichtung ist, dann haben wir mit Stetecol kein Problem. Ob jetzt die graue Farbe Highprotect oder ein Gelshield 200 ist, ist im Grunde egal. Da die Blasen unterhalb des Gelcoat sind, müssen die Beschichtungen beseitigt werden. Auch der Gelcoat sollte da weitgehend mit beseitigt werden. Hohe EP-Schichten gehen zu Lasten der Elastizität und wirken sich nachteilig aus. Werfen die Altbeschichtungen nicht beseitigt, dann bleibt nur der 470 Sealer, darauf dann das Antifouling. Grüße Friedrich

        Kommentar


        • #5
          AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

          Hallo Friedrich,

          vielen Dank für deine Antwort.

          Das Boot ist jetzt eine Woche an Land. Ich habe gestern die Feuchtigkeit gemessen:

          Überwasser: 1,7 – 1,8
          Oberhalb des Wasserpasses: 1,9 – 2,4
          Unterhalb des Wasserpasses: 2,6 – 7,0 (im Schnitt etwa 5,0)
          Unterwasserschiff: 4,5 – 8,0 (im Schnitt etwa 7,0)
          Kiel (GFK): 5,0 – 9,9 (im Schnitt etwa 7,5)
          Ruder: 6,1 – 9,9 (im Schnitt etwa 8,5)

          AF war bei der Messung noch drauf.

          Ich habe heute die Bläschen aufgebohrt. Bei einigen kam Wasser/Säure heraus, die überwiegende Anzahl erschien trocken zu sein.

          Angesicht der Bohrung scheint es auch so zu sein, dass die „hellgraue“ Farbe tatsächlich der Gelcoat ist.

          In der nächsten Woche werde ich AF und Primer runter schleifen.

          Fragen:
          1. Stetecol = RELEST® Marine 340 EP -Guard HB mit Härter?
          (Du hast mich mit deiner Aussage “… spachteln, 2 Lagen 470 Stetecol, 1 Lage 470 Sealer dann Antifouling …“ verwirrt )

          2. Kann man auch Stetecol direkt auf das Gelcoat streichen (der Gelcoat würde nicht „geopfert“ werden)?

          3. Ab welchen Feuchtewerten im Frühjahr kann man es mit Stetecol versuchen?

          4. Bedenklich stimmt mich immer noch, dass ich im Sommer ein Leck am Unterwasserpass festgestellt habe. Das Leck ging direkt durch das Laminat.
          Ich habe gesehen, dass der Voreigner von Innen ein Stück darüber weg laminiert hat. Ich habe ganz explizit die Stelle gemessen – die Feuchte hält
          sich in dem oben gemessenen Rahmen.
          Ich stelle mir natürlich die Frage, ob es nicht an anderem Stellen zu einem Leck kommen kann (hinter den Einbauten etc.)?

          Vielen Dank!
          Thomas

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          • #6
            AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

            Hallo Thomas,
            die Standard-Sanierung wie immer in den Foren beschrieben ist die Lunker ausfräsen, reinigen, Altanstriche vollständig beseitigen, Lunker spachteln, 5-6 Lagen Gelshield, dann Antifouling.
            Ob wir jetzt ein Gelshield oder ein Stetecol verwenden, wir würden immer die Feuchte weitgehend einschliessen mit der Folge einer Delamminierung. Damit stellt sich die Frage, die Lunker nur zuspachteln, Primer und Antifouling mit ständiger Nachbesserung, oder eine zunehmende Delamminierung, mit der Folge das Boot wird immer weicher.
            Bei Feuchtewerten von 5-7% sind nicht die Bläschen das Übel, sondern dass sich das Laminat vom ISO-Harz bereits trennt, was bei einen Boot, Dauerwasserlieger je nach Wartung nach 30 Jahren nicht ungewöhnlich ist.

            Da aber die Messungen mit dem Antifouling erfolgten, sollten die Messungen nochmals durchgeführt werden, wenn die Altschichten beseitigt wurde. Da hilft nur schleifen und da darf der Gelcoat ruhig etwas dünner werden um eine Trocknung zu beschleunigen. Bei den Werten würden wir im Augenblick wenn wir dicht machen dem Boot mehr schaden als nützen. Diese Arbeiten sollten jetzt noch im Herbst erfolgen, dann nochmals messen und haben wir Werte über 3% dann muss getrocknet werden. Wichtig ist, das Boot entfeuchtet auch Innen, daher gut lüften. Auch ein Baustellentrockner im Innenbereich der das Boot auf 50-60° aufheizt würde die Sache beschleunigen.

            Wenn die Messungen durchgeführt werden, dann wird jeder Messpunkt 5 mal bestimmt und der Durchschnitt berechnet, da Luftschwankungen, Anlegfehler usw. nicht zu vermeiden sind. Der Wert im Überwasserbereich von 1,7-1,8% zeigt dass das Messgerät richtig kalibriert ist, so dass die Ergebnisse sicherlich durch das Af verfälscht wurden. Wenn es sich bei dem Boot um einen Halb-Jahreswasserlieger handelt, dann wären die Messwerte unverhältnismäßig hoch.

            Eine fachgerechte Sanierung wäre, das Unterwasserschiff 2 mm abzuhobeln, trocknen, 2 Lagen West, Wela oder Bacu, spachteln, Stetecol, Primer und dann Antifouling. Da gibt die Firma Wrede 7 Jahre Gewährleistung und kostet je nach Aufwand 800-1000,-€ zzgl. Mwst. je laufenden Bootsmeter. Alles andere ist im Grunde nur ein Notbehelf und da stellt sich die Frage mit welchen Notbehelf gewinnen wir am meisten Zeit. Zu berückichtigen ist auch die Verhältnismäßigkeit bei einen 30 Jahre alten Boot, denn es wird auch ohne Sanierung, mit ein bisschen Spachtel und Primer noch lange nicht untergehen. Eine feuchte Hauswand fällt auch nicht um. Nur, Die Feuchte wird sich zunehmend im Innenbereich auswirken, was am modrigen Geruch (Schimmel) zu erkennen ist.

            Was das Leck betrifft da ist die Frage nicht unberechtigt. Bei hohen Feuchtewerten haben wir eine Delaminierung wo sich das Harz vom Laminat trennt. Wird das Laminat dann stark belastet, dann bricht das Glaslaminat und im Harz können sich natürlich Risse bilden und das Boot wird dann "leck". Die Frage ist immer, was einer noch erwartet. Zum freizeitsegeln genügt eine einfache Reparatur, spachtel, Primer Antifouling was noch die nächsten Jahre funktionieren wird. Mit abschleifen, spachteln Stetecol gewinnen wir 3-6 Jahre, mit einer vollständigen Sanierung wie bei Wrede Hamburg gewinnen wir mehr als 7 Jahre

            Grüße Friedrich

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            • #7
              AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

              Hallo Friedrich,

              vielen Dank für deine Antwort.

              Das AF und den Primer habe ich jetzt abgeschliffen. Das hatte keine Auswirkungen auf die Feuchte.

              Nur nochmal zur Klarstellung:

              Der Gelcoat ist angeschliffen (aber zu 2/3 noch vorhanden) und wird nicht weiter abgeschliffen. Kann ich das Stetecol (RELEST® Marine 340) - wenn die Feuchte passt - direkt auf das Gelcoat streichen oder ist da noch eine Zwischenschicht (Primer etc.) erforderlich?

              Viele Grüße
              Thomas

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              • #8
                AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

                Hallo Thomas,
                das Stetecol wird dann direkt auf dem Gelcoat gestrichen. Wichtig ist, dass es nicht zu kalt ist, denn Stetecol ist eine Dickbeschichtung so dass es nicht zu zäh beim streichen ist. Wir wollen auch nicht verdünnen, denn das Stetecol soll nur chemisch härten und da haben Lösungsmittel nichts verloren. Beim ersten Anstrich mit der Fellrolle über kreuz rollen, den zweiten Anstrich satt auftragen. Das Stetecol wird dann einige Zeit nachhärten. Eine Temperung oder Wärmebehandlung ist nicht erforderlich. Wichtig ist, wenn ein Antifouling gestrichen wird, dass vorher ein Sealer - Haftvermittler - Versiegelungsgrund aufgetragen wird, da Stetecol so wie alle Epoxide geringe Antihafteigenschaften hat.

                Grüße Friedrich

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                • #9
                  AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

                  Hallo Friedrich,

                  jetzt nehmen wir einmal an das Boot hätte als Restfeuchte 5% wenn wir es im Frühjahr 2014 mittels Stetcol beschichten würden.

                  Du sprichst immer davon, dass die Restfeuchte in dem Fall „eingeschlossen“ wird.
                  Was bedeutet das konkret?

                  Ist es nicht valide trotzdem eine Diffusionssperre aufzubringen? Mein Ziel ist immer noch, die „Osmose“ zu verlangsamen. Die durch das Laminat aufgenommene Menge an Wasser sollte sich dadurch signifikant reduzieren lassen?

                  Ein zweiter Gedanke kommt mir:
                  „Eingeschlossen“ trifft es ja nicht. Zum einen erwarte ich, dass mit einer zweiten Diffusionssperre viel weniger Druck entsteht. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass das Boot selbst noch Feuchtigkeit verliert wenn es wieder im Wasser ist (über die Innenseite des Laminats).

                  Ich stehe da irgendwie auf dem Schlauch ...

                  Gruß und schönen Sonntag noch,
                  Thomas

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                  • #10
                    AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

                    Hallo Thomas,
                    ab dem Zeitpunkt wo ein Boot in das Wasser kommt, beginnt der osmotische Prozess bei GFK. Dieser physikalische oder auch chemische Prozess kann osmotische Schäden verursachen, muss aber keine osmotischen Schäden verursachen. Haben wir hohe Feuchte zwischen Gelcoat und Barriere, dann können Blasen im Gelcoat entstehen, es müssen aber keine Blasen entstehen. Blasen sind auch keine Osmose, sondern Blasen die durch osmotische Prozese verursacht werden können. Siehe Beitrag unter http://www.antifouling-shop.com/show...ASENENTSTEHUNG

                    Haben wir aber bereits hohe Feuchteanteile im Laminat, dann reagiert das Poxid das als Bindmittell für die Verbindung von Laminat und ISO-Harz verwendet wird. Das Poxid wird dabei umgewandelt in ein Diol. Damit haben wir dann hohe Feuchtekonzentrationen zwischen dan Lamint und dem Harz was die Delamminierung verursacht. Um diesen Prozess zu verlangsamen, muss die Feuchte im Laminat reduziert werden auf unter 2,5%. Das geschieht in der Regel bei der Firma Wrede, dass der Gelcoat vollständig entfernt wird und das Boot wird mehrere Tage bei 50-60°C getrocknet. Erst dann beginnt die Epoxiversiegelung mit einen EP-Laminat und einer EP-Beschichtung. Wir hatten vor ein paar Jahren eine Swan in Venezuela betreut, bei der schwere osmotische Schäden auf Grund eines Coppershield-Antifouling verurasacht wurden. Coppershield wirbt immer mit einen Antifouling für mehr als 10 Jahre Bewuchsschutz. Um das Problem zu beheben wurde der Gelcoat 2 mm vollständig abgehobelt und es dauerte 2 Jahre bis sich die Feuchteanteile auf unter 2,5% reduziert haben.

                    Wenn Du das Schleifbild genau betrachtest, dann sind die Konturen von vielen Blasen bereits sichtbar. Die meisten Blasen sind aber nicht sichtbar. Das lässt erkennen, dass der osmotische Prozess bereits erheblich fortgeschritten ist. Haben wir dann noch eine Feuchte um die 5%, dann ist auch das Laminat bereits betroffen und da kann das Übel nur aufgehalten werden, wenn die Feuchte auf einen Wert unter 2,5% reduziert wird, dann macht es auch Sinn von "Aussen" eine zusätzliche Feuchtebarriere aufbauen, um die weitere Feuchteaufnahme zu reduzieren, bzw. den Diffuionsprozess zu verlangsamen.

                    Wenn wir ein Auto haben, das bereits korrosionsgeschädigt ist, ein Prozess der von "Innen nach Aussen" erfolgt, dann können wir den Prozess nicht aufhalten, wenn wir dann einfach eine Rostschutzfarbe darüber pinseln, genausowenig können wir den osmotischen Prozess bei Polymeren aufhalten. Der Osmoseschutz ist eine Verkäufer - Händlererfindung, wo viele mit der Angst richtig Geld verdienen. Ein Osmoseschutz wurde noch nicht erfunden, mit Ausnhme in den Zahlreichen Foren, in denen jeder Händler, Messeverkäufer, Anstreicherfirma und auch zahlreiche Bootsbauer tätig sind.

                    Wenn also die Feuchte nicht reduziert werden kann, dann muss auch nicht viel gemacht werden. Also die Blasen spachteln, Primer und dann Antifouling darüber. Ein durchfeuchtetes Boot geht nicht unter und wird noch lange seinen Zweck erfüllen. Wichtig ist aber das Lüften, denn solche Boote beginnen sehr schnell zu stinken wegen der Schimmelbildung. Natürlich können wir von "Aussen" auch bei einer Laminatfeuchte von 10 - sogar 20% zukleistern, nur da ist im Grunde nichts gewonnen, denn der chemische Prozess wird damit nicht beendet, denn die Feuchte ist bereits im Laminat. Ob dabei die Feuchtewerte von 5% auf 10% sich erhöhen ist unbedeutend.
                    Grüße Friedrich

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

                      Hallo Friedrich,

                      habe vielen Dank für die kurzfristigen Antworten.

                      Jetzt habe ich aber ein Problem. Ich weiß nicht, ob die Feuchtigkeit nach 6 Monaten an Land bis auf 2,5% zurückgeht. Ich schätze eher nicht. Für jahrelanges trocknen habe ich nicht die Geduld. Eine Alternative (z.B. Lackierhalle)gibt es nicht.

                      Nun ist das Gelcoat schon mächtig angeschliffen (die erste Hälfte vom Boot habe ich geschliffen, die zweite kommt erst noch).

                      Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich lieber Pest oder Cholera wählen kann:
                      1. Stetecol trotz Restfeuchte auftragen (als Ersatz des Gelcoats)?
                      2. Einfach Primer und AF drauf und mit dem beschädigten Gelcoat weiterfahren?

                      Kannst du mir einen Rat geben?

                      Trockener als im nächsten Frühjahr wird das Boot nicht werden (meine Entscheidung).
                      Bei Beschichtung mit Stetecol ist - in diesem Scenario - eindringende Feuchte nicht das Problem (ich erwarte tatsächlich deutlich geringere Feuchtigkeitswerte als heute).
                      Bleiben die Lunker übrig - die „arbeiten“ fröhlich vor sich hin und entwickeln einen gewissen Druck?

                      Soweit richtig verstanden?

                      Gruß, Thomas

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                      • #12
                        AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

                        Hallo Thomas,
                        schleife das Boot so weit wie möglich ab, so dass auch die Blasen offen sind. Dann abkärchern, abdecken, und zuerst einmal trocknen lassen. Wichtig ist dabei eine gute Belüftung von Aussen und eine Entlüftung von Innen. Haben wir einen kalten Winter, dannn haben wir auch noch ein ausfrieren der Feuchte. Wenn noch im Frühjahr ein Baustellenheizer verwendet werden kann um das Innere auf 50 bis 60°C zu erhitzen, dabei immer wieder Lüften damit die Feuchte entweicht, dann wird sich die Feuchte im Laminat entsprechend reduzieren. Im Frühjahr dann, spachteln wir die Löscher zu, streichen 2 Lagen 340 Guard Stetecol, 1 mal Primer dann Antifouling. Das funktioniert bei unseren Kunden sehr unterschiedlich. Wir haben Kunden, da kammen die Blasen nach 3-4 Jahren wieder. Wir haben aber auch Kunden (das sind die meisten), da funktioniert das seit mehr als 8 Jahren. Unser Problem wird also immer sein, wir sehen in den Gelcoat nicht rein und wissen nicht wie die Restfeuchte im Laminat sich verhalten wird. Daher wichtig das Boot Sommer wie Winter lüften, damit die Feuchte über den Innenraum entweichen kann.
                        Grüße Friedrich

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

                          Hallo Friedrich,

                          nochmal eine kurze Frage zum AF:

                          Ich befahre hauptsächlich die Weser (plus Nordsee/Ostsee, wenn dazu Zeit ist). Im Winter (für 6 Monate) ist das Schiff an Land. Mein Schiff ist ein Segelkreuzer, d.h. die Geschwindigkeit ist überschaubar .

                          Kann auch das RELEST® MARINE 522 AF - LF (für geringe Auslastung) im 2,5l gebinde verwenden oder muss dasRELEST® MARINE 522 AF - ECOSHIP (hohe Auslastung) im 2l Gebinde
                          sein?

                          Ich habe bisher Micron Extra im 2,5l Gebinde genommen. Das hat für zwei Anstriche perfekt gelangt.

                          Vielen Dank.

                          Gruss,
                          Thomas

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                          • #14
                            AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

                            Hallo Thomas,
                            bei dem 522 LF streichen wir 3 Lagen, bei dem 522 Ecoship 2 Lagen - Wasserpass immer eine zusätzliche Lage. Das LF ist ein wenig weicher, so dass etwas mehr verbraucht wird im gleichen Zeitraum.

                            Zur Bedarfsberechnung:
                            Die Ergiebigkeit ist 8 qm/ltr, also bei 2 Lagen ca. 3,8 qm mit Wasserpass bei 522 Ecoship, bei 522 LF haben wir ca. 2,7 qm/ltr.
                            Grüße Friedrich

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                            • #15
                              AW: Handlungsanweisung erwünscht (Blasen im Unterwasserschiff)

                              Hallo Friedrich,

                              zur Erinnerung:
                              Ich habe ein Schiff mit Osmoseschäden (27 Jahre alt), welches ein Halbjahreslieger ist.

                              In 09.2013 ist das Boot an Land gekommen. Damals waren die Feuchtewerte wie folgt:
                              ~1,7: Überwasser
                              ~7,0: Unterwasserschiff
                              ~8,0: Kiel (besteht aus GFK mit 500kg Gewichten)

                              Am 01.2014 waren die Feuchtewerte wie folgt:
                              ~1,5: Überwasser
                              ~3,5: Unterwasserschiff
                              ~6,0: Kiel (besteht aus GFK mit 500kg Gewichten)

                              Ich hatte vor das Boot in April 2014 zu beschichten (EP Guard).

                              Was mir noch Sorge bereitet ist der Kiel. Der wird wahrscheinlich nicht die 2,5% schaffen.
                              Hast du eine Idee wie man die Saison noch schaffen könnte?

                              Mfg
                              Thomas

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