ich habe ein älteres GFK Boot (ehemaliges Rettungsboot, offen) erstanden, das nach Aussage des Vorbesitzers, den ich gut kenne und vertraue, Anfang der 90er Jahren eine Beschichtung mit einem „sehr guten“ Gelcoat (cremeweiß) bekommen hat. Das Boot stand knapp 6 Jahre draußen (abgedeckt mit einer Persenning an einer Hauswand) und wurde vor der „Stilllegung“ in der Ostsee und auf der Elbe getrailert und durch den Vorbesitzer laufend und sehr akribisch technisch in Stand gehalten.
Das Boot ist 4,80m lang und 1,80m breit, massiv gebaut und ca. 300kg schwer und insgesamt in einem guten Zustand, auch der Gelcoat sieht noch ziemlich gut aus.
Zum Zustand des Gelcoats nach erster optischer Begutachtung:
- Gelcoat Oberfläche im Oberwasserbereich teilweise leicht matt und leicht ausgekreidet (UV-Strahlung?), im Unterwasserbereich ist der Gelcoat noch vorwiegend glatt und glänzend ohne irgendeine Form von Bewuchs- oder Bewuchsschäden.
- Gelcoat Oberfläche ist an einigen wenigen, kleinen Stellen flächig rissig. Dabei handelt es sich um sehr feine, oberflächliche Haarrisse, vorwiegend im oberen Bereich des Rumpfes im Oberwasserbereich, kaum zu erkennen.
- Vier größere Beschädigungen, wo der Gelcoat teilweise kpl. abgeplatzt ist - sowohl im Unterwasser- (1x) als auch im Überwasserbereich (3x). Soweit ich das beurteilen kann, sind Beschädigungen wahrscheinlich durch äußere mechanische Einflüsse entstanden.
Ingesamt macht der Gelcoat für das Alter einen guten Eindruck.
Das Boot soll als Angelboot in der Ostsee (Eckernförder Bucht) zum Einsatz kommen und wird zu diesem Zweck von Mitte Mai bis Ende September in einem Strandabschnitt im flachen, klaren Wasser liegen, ein Trockenfallen ist eher unwahrscheinlich, und ca. 2-3x im Monat zum Angeln langsam bewegt werden. Es war noch nie ein Antifouling aufgebracht, der Gelcoat hat bisher scheinbar völlig ausgereicht.
Bevor ich das Boot zu Wasser lasse, möchte ich vorher die leichten Schäden beheben und die vorhandene Gelcoat Beschichtung aufarbeiten/verbessern, um einen optimalen Schutz vor Osmose zu gewährleisten. Im Forum habe ich viel darüber gelesen, dass durch oft gut gemeinte, aber falsche Behandlung mit den falschen Materialen/Mitteln der Gelcoat eher dauerhaft beschädigt als verbessert wird. Daher meine Fragen an die Experten. Wie lautet die Empfehlung
- Zur möglichst schonenden Aufarbeitung der Gelcoat Oberfläche, eher unter dem Gesichtspunkt eines nachhaltigen, dauerhaften Schutzes als unter optischen Gesichtspunkten? (Vorgehensweise z. B. -> 1. Reinigen mit Schleifpaste, 2. Owatrol Polytrol, 3. Wachsen?)
- Zur Ausbesserung der feinen Oberflächenrisse im Gelcoat? Oder reicht eventuell die oben beschriebene Behandlung
- Zur Behebung der größeren Beschädigungen?
- Zum Antifouling Schutz, wenn überhaupt notwendig?
Vielen Dank!
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