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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

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  • Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

    Hallo allerseits, bin neu hier und habe folgendes Problem. Habe Selbstbau Reinke Motoryacht Tourina 12o ein Jahr lang ohne AF im Süßwasser (Mittellandkanal) liegen gehabt. Dämlich, aber ist nun passiert. Im November kam das Boot raus und hatte einen unglaublichen Muschelbewuchs. Habe das dann nur notdürftig mit Dampfstrahler mechanisch gereinigt. Jetzt ist folgendes Vorgehen geplant:
    1. nochmals mechanisches reinigen mit Dampfstrahler
    2. Untergrund ist Sigmarin Teerepoxy 300 TCN
    3. Nochmaliger Anstrich mit Teerepoxy
    4. Vinylprimer darüber
    5. Dann Antifouling

    Meine Fragen:
    1. Wie gründlich muss mechanisch gereinigt werden, Muscheln sind ab, aber man sieht noch ganz viele weisse Flecken und Schattierungen
    2. Kann ich den bestehenden Teerepoxy einfach nochmal mit Teerepoxy überstreichen, auch über die noch bestehenden weissen Flecken etc.?
    3. Muss es das gleiche Teerepoxy sein, bzw. Vinylprimer von der gleichen Firma?
    4. Welches Antifouling für Süss- und Salzwasser?
    5. Wie bearbeite ich die Propeller?

    Gruss

    tommy

  • #2
    AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

    Hallo Tommy,
    zuerst einmal vorsicht mit dem Dampfstrahler, denn ein Polymer wird sehr schnell zum Schwamm wenn es über 60°C erhitzt wird. Auch bei den Hochdruckreiniger ist Vorsicht geboten, weil die Strahldüse bei zu hohen Druck oder zu kurzen Abstand den Gelcoat der nur 0,6-0,8 mm dick ist perforiert. Ein gewaltiges Übel inzwischen bei der Schwimmbeckenreinigung, wo mit den Hochdruckreinigern der Gelcoat zerstört wird.

    Problemlos ist immer bei Polimeren z.B. Zitronen - Ameisen - Oxalsäure, was aber oft nicht ausreicht. Auch ein Entkalker vom Aldi wie der Toilettenreiniger kann angewendet werden. Keine Angst, damit wird der Gelcoat nicht beschädigt.

    Ein Gelcoat wird angegriffen durch weiches basisches Wasser, Dichlormethan das in den meisten Baumarktbeizen enthalten ist, die Klebstoffe von Miesmuscheln, oder der Zement der Seepocken.

    Sollten wirklich Flecken nach der Reinigung übrig bleiben, dann können wir die zuerst einmal vernachlässigen, wenn das Boot sauber ist. Wir haben aber immer noch nach der Dampfreinigung Reste von Paraffin und Canaubawachs (Trennmittel vom Laminieren) auf dem Unterwasserschiff die nur mit einem Entfetter - Aceton/Xylol Gemisch entfernt werden können. Daher 2-3 mal reinigen, dabei wird auf Grund der hohen Verdunstung der Gelcoat zusätzlich entfeuchtet.

    Ein Teerepoxyd bzw. Multicoat wird nur verwendet, wenn der Gelcoat zerstört ist und wir brauchen einen Ersatz. Dabei ist wichtig dass auch ein Teerepoxyd aus Teeröl verwendet wird, das auch die Elastizität von min. 4,6% hat. Teerepoxde aus Steinkohleteer wie von Sigmarin taugen für eine Spundwand oder zur Hofteerung und gehören auf keine Yacht. Die Erfahrung solcher Teerepoxyde von uns ist im Mittelmeerraum 2-3 Jahre, dann ist das Zeug so spröde dass es sich ablöst.

    Erschwerend ist aber dass diese Teerepoxyde mit äusserster Vorsicht wegen Benzzo(a)pyren siehe http://www.gifte.de/Chemikalien/benzo(a)pyren.htm anzuwenden sind. Das geht nur mit Schutzanzug und Fremdbelüftung. Die Herstellung ist EU-weit inzwischen verboten, aber der Grenzüberschreitende Verkehr - Handel ist erlaubt, daher auch bei Sigma oder Toplicht erhältlich.Teerepoxyd ohne Bonzo(a)pyren werden seit ein paar Monaten aus Kostengründen nicht mehr hergestellt, es gibt kaum noch Ersatz und die einzigen die noch Lagerbestände für Kunden haben das sind wir, aber auch da nicht mehr viel. Es gibt aber inzwischen hochwertigere Systeme wie Teerepoxyde, auch da ist die Entwicklung weiter gegangen.

    Wenn alles sauber ist, der Gelcoat hat keine Schäden, keine kleinen Haarrisse - genau hinsehen - sind oft nur einen 1/2 mm lang, dann einmal mit der Fellrolle PVC-Vinyl Barriere NK, mehr ist nicht erforderlich und dann nur noch selbstabschleifendes AF wie z.B. Seajet Platinium 039, Seaquantum Ultra, oder von uns das Ecoship (sind alle identisch) und was Osmose ist einfach vergessen. Haben wir bereits eine versteckte Osmose dann kommt die ohne wenn und aber und lässt sich nicht aufhalten, auch nicht mit 10 Lagen Teerepoxyd. Kommen mal vereinzelt Bläschen, dann lassen die sich bei Primeraufbau auch leicht reparieren. Kommen wirklich osmotische Schäden, dann bedarf es einer Runderneuerung. Hat das Boot keine versteckte Osmose, dann muss auch keiner was befürchten.

    Grüße Friedrich

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    • #3
      AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

      Hallo Friedrich, ist aber ein Alu-Schiff...
      Ich bin doch hier im AluYacht Unterforum. Das Unterwasserschiff ist mit einem 2K Primer speziell für Alu grundiert und danach mit dem Teerepoxy versehen worden. Jetzt muss ich den restlichen Bewuchs entfernen und weiß nicht so recht womit ich dann auf dem bestehenden Teerepoxy weiter aufbauen soll. Habe gelesen, dass ich erst wieder eine Schicht Teerepoxy und dann Vinylprimer als Haftgrund für ein AF auftragem muss. Mein Herz hängt aber nicht an Teerepoxy - wenn es was moderneres und weniger giftiges gibt, will ich das gerne darauf bringen, nur Was ist die Frage und wie.

      Gruss

      tommy

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      • #4
        AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

        Hallo Tommy,
        das habe ich jetzt übersehen, da es im Augenblick bei uns ein wenig "Rund" geht.

        Auf Teerepoxyd kann mit Teerepoxyd aufgebaut werden, da wir eine Alu-Yacht haben ist eine Schichtstärkenanreicherung kein Problem. Es kann aber auch mit Multicolor oder Oldopox Multicoat 346 max. 2 Anstriche aufgebaut oder verstärkt werden. Bei der Aluminium-Yacht aber ist das nicht erforderlich wenn wir einen nicht beschädigten Aufbau haben. Bei den meisten Anwendungen bei den Alu-Yachten wird nur noch ein Sperrgrund PVC-Vinyl Barriere verwendet. Hempel/Hempadur macht es nicht anders. Beim Antifouling aber wird dann immer ein Dikupfer-Zink Antifouling verwendet. Korrosionsschäden sind bei einem Seewasserfesten Aluminium nicht zu befürchten.

        Wenn also der ALu-Grund noch da ist, darüber noch TE, dann genügt wirklich nur der PVC-Vinyl Barriere, 1 mal mit der Fellrolle. Die Zollboote, oder die Seenotkreuzer der Saar, sind alle Aluminium, die streichen 1 mal PVC-Vinyl. Wichtiger ist das Antifouling, das Dikupfer ist und auch Beigaben an Zink hat, wie z.B. die beschriebenen Antifoulings. Wird mal eine solche Beschichtung beschädigt, dann den Bereich abschleifen, 2 mal Primern und wieder Antifouling.

        Die Angst bei Alu ist unbegründet, setzt aber voraus dass keine Elektrolyse wie z.B. durch Kriechströme - nicht fachgerecht montierte Solar und Windanlagen - verursacht werden. Auch ein Trenntrafo bei Landanschluss ist zwingend bei Alu-Yachten erforderlich. Das beste Beispiel dass ein Seewasserfestes Aluminium nicht beschädigt wird, sind die vielen tausend Saildrive an den Yachten, die alle aus Aluminium sind und die werden auch nicht nach Jahrzehnten beschädigt.

        Wenn also Du unbedingt noch ein Epoxyd streichen möchtest, dann nicht mehr als 1-2 Lagen 2 Komp. TE ohne Benzo(a)pyren oder Multicoat 346, notwendig ist es aber nicht.

        Grüße Friedrich

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        • #5
          AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

          Danke für die schnelle Antwort, dann würd ich natürlich nur PVC Vinyl Barriere aufbringen wollen und anschließend AF draufmachen. Die Yacht ist neu und hat einen Trenntrafo. Wo bekomm ich die Ware - bei Euch?
          Sind die Vinyl Primer denn Einkomponenten Systeme? Kann ich die auf Teerepoxy streichen ohne Vorbehandlung?

          http://www.bilderlink.de/pic/pdf/Vin...23_02_2010.pdf
          http://www.notnagel-marine.de/produc...ermittler.html


          tommy

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          • #6
            AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

            Der Primer gehört immer zum Antifouling. Der Hansa Primer ist von Osnatol gehört zum Oceanic, bei Jotun sollte das Seaquantum Ultra verwendet werden wegen dem Zink, bei uns unter http://wp1079960.wp114.webpack.hosteurope.de/ gehört der Primer PVC-Viny-Barriere zu Ecoship und Fastline. PVC-Vinyl von uns hat keine Metalloxyd-Pigmentierung und ist da als PVC elektrisch neutral und ist wie alle Primer 1.Komp.

            Grüße Friedrich

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            • #7
              AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

              Also einfach eine der drei genannten Varianten kaufen, Primer ohne weitere Vorbehandlung auf das Teerepoxy und dann das Antifouling drauf?

              tommy

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              • #8
                AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

                Grundsätzlich ja, nur beim Oceanic- Antifouling sind nach unseren Erfahrungen im Mittelmeer Abstriche zu machen, da wurden vermutlich die Biozide erheblich abgespeckt um die Kosten zu senken. Das Original von Oceanic kostet bereits beim Hersteller erheblich mehr im Einkauf für den Händler, wie im Vergleich es beim Nothnagel angeboten wird. Ähnliche Oceanic-Produkte gibt es bei Waage, in Wien bei einem Getränkehändler und in Salzburg zu ähnlichen Preisen. Es gibt aber wie bei allen AF sicherlich zahlreiche Gewässerbereiche wo das AF ausreichend ist.

                Das Oceanic 8290K von Hempel mit 60 Monaten Standzeit wäre noch eine Lösung, wird aber an Privatanwender mit dem passenden Primer nicht ausgeliefert. Das ist nur über die Werften in Deutschland, oder Spanien erhältlich. Grundsätzlich ist bei dem Namen Oceanic und Longlive den inzwischen viele zahlreiche Händler benutzen Vorsicht geboten.

                Bei dem Jotun-Primer und dem entsprechenden Antifouling spricht nichts dagegen. Nur Jotun hat zahlreiche AF die Standzeiten von 12 Monaten haben, da sollte einer genau achten auf Standzeit 36 - 60 Monate und besonders auf die Geschwindigkeitsangaben, wegen den unterschiedlichen Lechingraten. Jotun hat auch ein AF ohne Schwermetall mit einer Standzeit von 36 Monaten, was aber kaum vor tierischen Bewuchs schützen kann. Ansonsten hat die Ostsee mehr als 4000 qkm wo es keinen Bewuchs gibt und da genügt jedes Melkfett wenn sich einer in diesen Bereichen aufhält.

                Die Antifouling für hohe Bewuchsdrücke die von Jotun in Israel, Ägypten, Saudi Arabien angeboten werden, sind in Deutschland in der Regel in Kleingebinden nicht erhältlich.

                Grüße Friedrich

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                • #9
                  AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

                  Aber was ist mit Eurem Vinyl Primer + Ecoship AF von dem Link aus deinem vorletzten Beitrag? Das wollte ich eigentlich bestellen.
                  Da steht leider nicht wieviel Schichten man aufträgt und bin mir mit der Menge nicht ganz im Klaren.

                  tommy

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                  • #10
                    AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

                    Da das Teerepoxyd versiegelt werden soll, sollte der AF-Anstrich weitgehend beseitigt sein. Sind noch leichte Reste vorhanden, dann beim TE nicht so viel schleifen, besonders wegen dem Benzo(a)pyren.

                    Darauf nur einmal mit der Fellrolle genügt, Bedarf bei der Reinke mit 10,5m Wasserlinie ca. 5-6 Liter, das sind 3 Gebinde. Der 1 Komp. PVC-Vinyl Barrier NK muss dann nicht mehr erneuert werden. Der Primer sollte ca. 24-36 Stunden aushärten damit er nicht beim Kranen durch die Krangurte beschädigt wird.

                    Beim Antifouling sollten 2 Lagen beschichtet werden, wenn das Boot im Winter aus dem Wasser kommt. Bei Jahreslieger werden in der Regel 3 Lagen gestrichen. Der Wasserpass bekommt auf ca. 20 cm Breite eine zusätzliche Lage, weil der gerne verschmutzt und wenn der gereinigt wird, wird immer etwas AF abgerubbelt. Normalerweise müsste das für 3 Jahre reichen. Der Verbrauch ist unterschiedlich und wird natürlich durch die Temperatur, Geschwindigkeit und Auslastung bestimmt. Bedarf Antifouling dürfte vermutlich ca. 10-12 Liter sein.

                    Die Ergiebigkeit vom Primer und vom Antifouling ist ca. 9 qm/ltr. , bei zwei Anstrichen ca. 4,5 qm/ltr.

                    Wird nach 3 Jahren der AF- Anstrich erneuert, dann nur sauber machen, die Reste vom Af erhalten, denn das wirkt so lange bis es verbraucht ist und der Primer sichtbar wird. Zur Reinigung hat sich da eine Edelstahlwolle (Phanterwolle) am besten bewährt. Schleifen ist beim Neuanstrich nicht erforderlich.

                    Da beim streichen bei den meisten Yachten die Lagerbockstützen im Weg sind, wird der Bereich am Kran erledigt. Einfach mit dem Primer am Kran nachbeschichten, dabei ist es kein Problem, wenn der Primer beim Ecoship ein wenig überlappt, geht nicht so genau. Nach ca. 15 - 20 Minuten ist der Primer handtrocken und klebt nicht mehr. Darauf jetzt das Antifouling, auch da dauert es je nach Temperatur ca. 10-15 Minuten bis die Fläche Handtrocken ist. Die Aushärtung erfolgt dann im Wasser und ist für ein paar Tage noch nicht mechanisch z.B. scheuerfest - belastbar, was aber kein Problem ist. Die Wasserliegezeiten dürfen auch beliebig oft unterbrochen werden und hat keinen Einfluss auf die Wirkung.

                    Da kein Antifouling allen Anforderungen gerecht werden kann, gibt es immer mal Bereiche wo es versagt. Z.B. in den Hamburger Silhäfen, da gibt es keinen Schutz mehr, nicht einmal mit TBT. Da Toxide nicht erlaubt sind, wird durch die PH-Wertveränderung eine unangenehme Oberfläche gebildet, die vom tierischen Bewuchs gemieden wird. Kommt es aber zum direkten Kontakt mit Seepocken z.B. trockenfallen, dann lässt sich ein andocken mit keinem AF das verhindern. Miesmuscheln docken nicht an, auch nicht bei Kontakt. Wichtig ist auch, das Boot muss auch bewegt werden, denn beim abschleifen werden auch neue Biozide frei gesetzt. Mehrere Monate lange Ruhezeiten im Brackwasser, das funktioniert nicht, aber da funktioniert kein anderes Af. Das Boot auch zwischendurch mal etwas schneller fahren lassen, besonders im Herbst bevor es aus dem Wasser kommt.

                    Grüße Friedrich

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

                      Herzlichen Dank für die ausführliche Information. Bin Anfänger und wusste nicht so recht weiter und habe schon einige Fehler gemacht, was das Boot angeht.
                      Eines ist mir noch nicht klar, wie imprägniere ich die Propeller? Die waren auch voller Bewuchs, sind jetzt aber gereinigt und nicht imprägniert.

                      tommy

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                      • #12
                        AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

                        Im Grunde gibt es kaum eine Möglichkeit die Schraube vor Bewuchs zu schützen. Der beste Schutz ist nun mal, dass das Boot bewegt wird oder die Schraube wird mit einen Sack zugedeckt.

                        Schutzbeschichtungen wie Fluorkeramiken wie z.B. bei den U-Booten sind unbezahlbar und kosten für eine Schraube locker 2 - 3 Mille. Bei Langsamläufern bis zu 2500 Umdrehungen funktionieren auch Hartantifoulings. Das Problem ist aber immer die Haftung.

                        Ich habe mal selbst einen Versuch gefahren mit Ecoship der ca. 320 Motorstunden funktioniert hat.

                        Vorgehensweise:

                        - Schraube abgebaut, gereinigt und mit 120-ziger Körnung aufgerauht,
                        - Reinigung mit Trychloräthylen
                        - Ausschwitzen der Oberfläche mit ca. 800°C
                        - Reinigung mit Trychloräthylen wiederholen
                        - dünne Lage Vinyl
                        - dann 3 - 4 mal mit Ecoship oder Fastline streichen

                        Es gibt auch Metallfarben wie Aluminium-Sprays, teuer und kaum eine Wirkung. Auch die Haftung wird immer ein Problem bleiben. In der Adria hat sich auch ein Wasserpumpenfett bewährt, das im Tauchgang - Herbst unter Wasser einfach mit den Händen aufgetragen wird. Da die Adria noch im Oktober Wassertemperaturen von mehr als 22°C hat ist das kein Problem. Im Norden aber, hört sich da der Spass beim tauchen auf, da bleibt nur der Wassersack der darüber gestülpt wird.

                        Grüße Friedrich

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                        • #13
                          AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

                          Alles klar, also lass ich das. Aber dichtet der VinylPrimer mein Alu wirklich gegen das AF ab? Habe nur 2 Lagen Teerepoxy drauf und Angst wegen galvanischer Korrosion Alu / Kupfer im AF

                          tommy

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

                            Der Primer, einmal satt oder 2 mal normal gestrichen reicht sogar ohne dem Teerepoxyd locker aus. Das ist seit mehr als 15 Jahren Standard. Gleiche Empfehlungen macht auch die Firma Hempel/Hempadur und hat sich seit Jahren bewährt. Wichtig ist aber immer dass Antifoulings mit Dikupfer und Zink verwendet werden. Daher der Hinweis auf Ecoship - Oceanic 8290K - Seaquantum Ultra - Seajet Platinium 039.

                            Grundsätzlich gehen wir aber bei Yachten immer von einen Seewasserfesten Aluminium aus das mit Magnesium und Mangan legiert wurde. Nähere Beschreibungen unter dem Bereich Aluminium.

                            Gruß Friedrich

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Teerepoxy unterwasser ohne Antifouling

                              Danke sehr, ist natürlich seewasserfestes Alu wie von Reinke empfohlen.
                              Habe nur bei SVB auch nachgefragt gehabt und die teilten mir mit, ich müsste mindestens 7 Lagen Teerepoxy draufmachen (oha!!) und könnte dann so ein schweineteures AF von Hempel "Aluxtra" darauf auftragen. Das ist doch dann Quatsch mit Sauce, was die mir da erzählt haben.

                              tommy

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