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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Geruch im Boot - Osmose?

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  • Geruch im Boot - Osmose?

    Hallo Friedrich,

    irgendwo, meine ich, habe ich was gelesen, dass man Osmose auch im Boot riechen könne.
    Ist da was dran? Wie könnte man diesen Geruch definieren?

    Das müsste doch dann schon extremer Osmosebefall sein.
    Ich habe das Gefühl, dass meine Delanta 75, Bj 80, ziemlich stark nach GFK oder so was ähnliches riecht, wenn ich die Schotts öffne. Besonders stark in den Stauräumen. (Ich habe das Boot erst seit einer Woche und will herausfinden ob das Teil einen Pferdefuß hat oder nicht)
    Äußerlich ist an dem Boot nichts zu erkennen, was auf einen Osmoseschaden hinweist. Aber der Geruch nach 30 Jahren verwundert mich schon.

    Viele Grüße,
    Stephen

  • #2
    AW: Geruch im Boot - Osmose?

    Hallo Stephen,
    die Osmose selbst kann keiner riechen, sondern nur die Schäden bzw. Feuchte die sich ansammelt, die durch einen osmotischen Prozess verursacht wird. Aber auch da müssen die Voraussetzungen gegeben sein. Haben wir es mit osmotischen Schäden zu tun, dann haben wir es immer auch im Bootsinneren mit Feuchte zu tun. Kann die Feuchte nicht mehr entsprechend trocknen und es ist wie so oft das Laminat befallen, dann beginnt irgendwann die Feuchte zu stinken.
    Am einfachsten lässt sich das feststellen, wenn das Boot im Wasser liegt, sommerliche Temperaturen, alle Luken dicht und dann die Luken öffnen und mancher würde sich wundern welcher Geruch sich da angesammelt hat.

    Natürlich ist jeder Einzelfall gesondert zu beurteilen und es verkauft auch keiner ein Boot das nicht vorher getrocknet und entsprechend lange gelüftet wurde. Die osmotischen Prozesse lassen sich in der Regel mit hochwertigen Feuchtemessgeräten erkennen, da der Differenzwert der Feuchte zwischen Decksunterkannte und Unterwasserschiff nicht mehr als 0,8% betragen sollte. Ist der Wert höher, dann hat das Laminat entsprechend Feuchte aufgenommen. Wir haben also eine Osmose, die im Grunde jede Yacht ab der ersten Minute im Wasser hat (natürlicher physikalischer Prozess). Daraus lassen sich dann auf Grund der Erfahrungen und anderen Merkmalen, osmotische Schäden ableiten oder auch vermuten. Also unterscheiden, Osmose ist bei jeder Yacht normal, da es kein Polymer gibt das auf Dauer feuchtedicht ist. Ein osmotischer Schaden kann durch die Osmose verursacht werden, muss aber nicht und da unterscheiden sich manche Yachthersteller. Eine Halberg Rassy oder auch Bavara, Schöchl usw. bei normale Pflege hat auch nach 20 Jahren keine osmotischen Schäden, aber wie jede Yacht Osmose.

    Ich kenne die Delanta (Dehler) sehr gut. Ich habe einen Freund in Kroatien, den seine Delanta ist inzwischen 28 Jahre alt, ganzjähriger Dauerwasserliegeplatz, hat erhebliche Beschädigungen im Gelcoat, da wurde ein wenig Gelschield einmal vor 25 Jahren gestrichen, Antifouling und das war es. Das Boot hat natürlich einen erhöhten Feuchtewert, aber trotz kleiner Beschädigungen im Gelcoat keine osmotischen Schäden. Wir haben eine Dehler 32 in der Marina, Dauerwasserliegeplatz, 20 Jahre alt, da ist das Boot osmotisch bereits schwerst geschädigt. Beide Boote gleicher Liegeplatz, gleiches Revier, gleiches Laminat, gleicher Gelcoat und dann solche Unterschiede.

    Da ich die Boote über einen Zeitraum, von mehr als 19 Jahre beobachten konnte, war der Unterschied: Um die ältere Dehler hatte sich der Eigner kaum gekümmert, alle 1-2 Jahre kam die Kiste aus dem Wasser, Micron Extra und das war es. Bei der neueren Dehler war der Eigner sehr gewissenhaft. Er verpasste den Boot gleich zum Anfang 5 Lagen VCTar2, darauf erfolgten dann jedes Jahr, nach Schleifaktionen unterschiedliche Teflon-Antifoulinganstriche, weil damit angeblich das Boot schneller wird, zumindest glaubte er das.

    Wenn einer ein Boot verkauft, er kennt sich ein wenig aus, dann kennt er auch nach Jahren die Probleme von seinem Boot. Ist die Kiste Feucht, dann lässt er das Boot über den Winter in den Sommer an Land stehen. Im Zweifelsfall stellt er noch einen Heizlüfter für ein paar Wochen rein, heizt die Kiste tagelang auf 50-60°C und kein Sachverständiger auf der Welt kann ohne Materialprobe wenn die Optik passt einen osmotischen Schaden erkennen.

    Wenn das Boot nach GFK-riecht dann haben wir es immer mit Ausdünstungen von Styren zu tun, das dann zu Stirol-Oxyd poxiert. Das kann aber nach 30 Jahren bei diesen Boot ausgeschlossen werden. Treten solche Gerüche auf, dann haben wir es mit Polyvinylchloriden sowie 1,2,4 – Trimethylbenzen meist zutun. In der Praxis werden für den Einbau und auch Reparaturen Lösungsmittelkleber, 2 komp. Epoxydklebstoffe, Farben und Lacke, verschiedene Holzöle mit Grundierungen verwendet. Die flüchtigen Substanzen wie die Restmonomere und Lösungsmittel sind es, die den größten Anteil bei der Geruchsbildung in einer Yacht auch noch nach Jahren verursachen können. Nicht das GFK stinkt, was da manche glauben, mit Ausnahme es hat da einer frisch laminiert, meist sind es die Lösungsmittel verursacht durch die Einbauten.

    Zu Deinem Boot: Wenn so weit alles in Ordnung ist, bleibt eigentlich nur die Feuchtemessung und die optische Beurteilung. Alles andere stellt sich erst heraus, wenn das Boot nächsten Herbst aus dem Wasser kommt. Lasse Dich nicht verrückt machen, freue Dich über das Boot, nütze die Möglichkeiten aus, denn auch bei einem 30 Jahre alten Auto erwartest Du auch nicht einen neuen Daimler. Hat das Boot eine Macke, dann wissen wir das nächstes Jahr und wie jedes ältere Boot muss dann entsprechend saniert oder nachgebessert werden, was mit den Heutigen Mitteln bei entsprechenden Qualifikationen einer selbst machen kann. Nur, es nützt der beste Lack nichts, wenn der Anwender den Lack nicht richtig verarbeitet oder das System nicht zueinander passt.

    Also vielen Spaß zum neuen Boot und wenn halt Probleme sind, dann Fotos mit der Digi und dann wird das Problemchen beseitigt.

    Grüße
    Friedrich

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    • #3
      AW: Geruch im Boot - Osmose?

      Habe den Tröt erst jetzt entdeckt. Trotzdem: Das ist eine Antwort, wie man Sie als frischer Käufer hören möchte. Endlich mal ein optimistischer und postiv eingestellter Moderator und keiner der üblichen Miesmacher, die als erstes ein Bläschen entdecken möchten um sofort den totalen Tod des Bootes zu diagnostizieren.

      Kommentar


      • #4
        AW: Geruch im Boot - Osmose?

        Hallo zusammen,
        bin gerade neu in dieses Forum gestoßen und bin von den Informationen hier wirklich begeistert. Ich bin noch der totale Neuling und habe gerade eine Jeanneau Aquila gekauft. Diese riecht auch wenn ich die Luken öffne (meiner Meinung nach- nach Polyester). Nachdem ich aus der Bugkabine, die alten Kunstleder-Beschichungen entfern hatte roch es auch noch mehr.
        Friedrich, du meinst, dass der Geruch nicht vom GFK kommen kann?
        Könnte es denn evtl. daran liegen, dass nachträglich an den Luken mit Polyester (oder ähnliches) ausgebessert wurde. Ich denke mal, das ist aber auch schon länger her.
        Könnte ich evtl. das GFK oder die ausgebesserten Polyester-Stellen mit einer Farbe überstreichen, um diesen Geruch zu stoppen?
        Danke schon mal :-)
        Reiner

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        • #5
          AW: Geruch im Boot - Osmose?

          Hallo Reiner,
          wenn das Boot bereits älter ist, dann kann eine Ausdünstung über das Laminat vernachlässigt werden. Da müsst schon im Innenbereich mit Polyesteharz geklebt oder nachgebessert worden sein. Auch in PU-Lacken haben wir je nach Anwendungsfall diese Weichmacher. Es wird auch oft mit Polyester- Harzen das Schichtenverleimte Sperrholz geklebt, es gibt viele Möglichkeiten. Wir haben diese Styrolopoxide als Weichmacher auch in verschieden Klebstoffen. Normalerweise verschwinden die Gerüche wenn das Boot mehrmals im Sommer bei verschlossenen Luken aufgeheizt wird. Es ist aber auch oft der Fall, dass manche mit Ihrer Nase sehr empfindlich darauf reagieren und das Styrol riechen das andere nicht riechen, das ist nicht ungewöhnlich.

          Ich habe einmal geschrieben, dass eine osmotische Diffusion wenn das Laminat Feucht wird bereits zu riechen ist, bevor osmotische Schäden sichtbar werden. Bei fortgeschrittenen Prozessen wird ein Poxid in ein Diol umgewandelt. Kommt es jetzt zur Ausdünstung über den Innenraum, dann ist das zu riechen. Das ist aber im Augenblick nur eine Spekulation die auf ältere meist versiffte Boote zutrifft, wo das Laminat bereits erheblichen Schaden genommen hat.
          Grüße Fritz

          Kommentar


          • #6
            AW: Geruch im Boot - Osmose?

            Hallo Friedrich,
            danke erst mal für deine Infos
            Du denkst, es könnte evtl. auch mit einer versiffung zusammen hängen, die durch die Osmose entsteht?
            Ich habe vor ein paar Tagen ein GMK 210 von Greisinger bekommen und damit auch schon Messungen am Rumpf gemacht, mit dem Ergebnis:
            Über dem Wasserpass so um die 1,5% Feuchte und unterhalb bis zu 9%.
            Bin dann noch zu ein paar anderen Booten, da sah es aber nicht viel besser aus!!!
            Dies Boot ist unser erstes und wollten gerne so ab Mai unsere erste Tour damit machen. Am Unterwasserschiff haben wir auch schon das Antifouling abgeschliffen und damit auch einige Blasen geöffnet, die auch nach Essig riechen. Mit einem Dremel und einem dicken rundem Fräskopf habe ich dann die Blasen, bis zum Laminat geöffnet, damit die Flüssigkeit ablaufen kann.
            Wegen der ganzen Informationsflut in allen möglich Foren, bin ich mir jetzt gar nicht mehr so sicher, was ich machen soll!!!
            Den Rumpf zu doll gegen Diffusion abzudichten ist schlecht, weil ja schon Flüssigkeit drin ist und die dann nicht mehr rauskommt. Wenig abdichten ist auch nicht gut, denn dann kommt ja immer mehr Wasser nach!!!
            Ich würde am liebsten erst einmal provisorisch alles schließen und erst mal fahren und das große Projekt dann ab Herbst angehen. Denkst du das dies ok währe. Wie gesagt, es ist unser erstes Boot und wir sind schon ganz Heiß damit zu fahren und noch ein Jahr zu warten währe echt schlimm
            Bin schon gespannt auf deine Antwort!!!
            Währe schön, wenn du mir noch ein paar Tipps geben könntest, was ich von Euch für Material nehmen kann.
            LG aus Oldenburg
            Reiner

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            • #7
              AW: Geruch im Boot - Osmose?

              Hallo Friedrich,
              danke erst mal für deine Infos
              Du denkst, es könnte evtl. auch mit einer versiffung zusammen hängen, die durch die Osmose entsteht?
              Ich habe vor ein paar Tagen ein GMK 210 von Greisinger bekommen und damit auch schon Messungen am Rumpf gemacht, mit dem Ergebnis:
              Über dem Wasserpass so um die 1,5% Feuchte und unterhalb bis zu 9%.
              Bin dann noch zu ein paar anderen Booten, da sah es aber nicht viel besser aus!!!
              Dies Boot ist unser erstes und wollten gerne so ab Mai unsere erste Tour damit machen. Am Unterwasserschiff haben wir auch schon das Antifouling abgeschliffen und damit auch einige Blasen geöffnet, die auch nach Essig riechen. Mit einem Dremel und einem dicken rundem Fräskopf habe ich dann die Blasen, bis zum Laminat geöffnet, damit die Flüssigkeit ablaufen kann.
              Wegen der ganzen Informationsflut in allen möglich Foren, bin ich mir jetzt gar nicht mehr so sicher, was ich machen soll!!!
              Den Rumpf zu doll gegen Diffusion abzudichten ist schlecht, weil ja schon Flüssigkeit drin ist und die dann nicht mehr rauskommt. Wenig abdichten ist auch nicht gut, denn dann kommt ja immer mehr Wasser nach!!!
              Ich würde am liebsten erst einmal provisorisch alles schließen und erst mal fahren und das große Projekt dann ab Herbst angehen. Denkst du das dies ok währe. Wie gesagt, es ist unser erstes Boot und wir sind schon ganz Heiß damit zu fahren und noch ein Jahr zu warten währe echt schlimm
              Bin schon gespannt auf deine Antwort!!!
              Währe schön, wenn du mir noch ein paar Tipps geben könntest, was ich von Euch für Material nehmen kann.
              LG aus Oldenburg
              Reiner

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              • #8
                AW: Geruch im Boot - Osmose?

                Hallo Rainer,
                ich schätze, das Boot ist um die 30 Jahre alt und hat natürlich seine Verschleißerscheinungen, wobei die 9% Feuchte bei diesen Boot, ich noch als gering einstufen würde. Das Ruder dürfte bereits an die 20% Feuchte haben. Die meisten Boote von Jeanneau Baujahr 80 - 90 die ich z.B. aus Kroatioen kenne haben höhere Feuchtewerte.

                Der Geruch kann also die beschrieben Ursache sein, denn nach 30 Jahren haben wir keine Styrolausdünstungen, mit Ausnahme es hätte einer im Schiff neu mit Polyester laminiert. Ich kenne aber Berichte aus den Foren, bei denen die Skipper das Laminat im Bilgenbereich entsprechend verstärkt haben, weil der Kiel

                Die Blasen zu öffen, reinigen, ein wenig ausfräsen und mit EP zu Spachteln macht Sinn. Nur die Meisten Hohlräume bilden bei älteren Yachten keine Blasen, da ein 1-2-zehntel mm langer Haarriss entsteht und somit ein Druckausgleich erfolgen kann. Es macht auch keinen Sinn beii ca. 9 % mit einer feuchtedichten Beschichtung dicht zu machen. Das würde mehr schaden als nützen, denn die im Laminat gebundene Feuchte muss auch irgend wo entweichen können. Wir würden damit den osmotischen Prozess bei der Trennung von Laminat und Harz nur beschleunigen.

                Wollen wir das sanieren, dann müsste das Boot für min. eine Woche in eine Trockenkammer bei 60°C in einer entsprechenden Werft. Eine normale Trocknung an Land würde Jahre erfordern. Auch wenn wir den Gelcoat beseitigen, dann würde eine Trocknung im Süden Italien oder Kroatien 1 -2 Jahre dauern. Damit ist eigentlich die weitere Vorgehensweise, nichts zu machen und nur noch die Blasen zu öffnen und auszuspachteln.

                Ich hoffe, das Boot war nicht zu teuer. Die normalen Preise in Kroatien mit Vollaustattung, GPS, Schlauchboot mit Aussenborder, Autopilot usw. liegen bei ca. 5-8 tausend Euro, wobei meiner Meinung das immer noch zu viel ist.

                Aber zuerst einmal keine Panik. Die osmotischen Prozesse erfolgen sehr langsam. Mit einer Teilsanierung können wir den Prozess nicht aufhalten, eine Vollsanierung wie bei Wrede würde um die 15 Mille kosten und mehr als 3-4 Jahre Gewährleistung würde auch Wrede bei der Bootsklasse nicht geben.

                Daher sollte einer das Boot so weit wie möglich noch nutzen und auch seinen Spass daran haben. Löcher verschließen, PVC-Vinylprimer darüber und alle 2-3 Jahre ein RELEST oder ECOSHIP streichen. Wenn die Möglichkeit besteht das Boot in den Wintermonaten an Land aufzustellen, dann verlangsamt sich der Prozess. Im Winter gut lüften, Polster hochstellen, Bilgenabdeckung öffnen, Motorraum öffnen, alle Deckel aufmachen. Vorhandene Nässe noch beseitigen. Alle Luken 2 cm auf machen und für Durchzug sorgen. Keine Feuchtekiller die oft angeboten werden verwenden, die können keine Feuchte killen. Auf diese Art hat einer sicherlich noch für Jahre seinen Spass und was ist in 10-12 Jahren? Also nicht verrückt machen lassen und wenn das Boot manchmal ein wenig riecht. Das Problem haben inzwischen locker an die 50% der Yachten ob Bodensee - Ost - Nordsee oder auch im Mittelmeer.

                Grüße Friedrich

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                • #9
                  AW: Geruch im Boot - Osmose?

                  Moin Friedrich,
                  vielen vielen Dank für die super Infos von Dir, ich mach das jetzt so wie du es gesagt hast
                  Das Boot habe ich in Lemmer am Ijselmeer gekauft. Es sollte erst 14000€ kosten, ich hatte es dann auf 12000€ gehandelt und mir vorsichtshalber (da selbst überhaupt keinen Ahnung) einen Sachverständigen für 900@ genommen.
                  Der hat dann den Osmose-Schaden und noch einige andere festgestellt.
                  Deshalb habe ich das Boot letztendlich für 5000€ bekommen (aber ohne Vollausstattung). Wenn ich mir vorstelle, ich hätte für das Boot die ursprüngliche Summe gezahlt.....puuuh das wäre teuer geworden, denn ich habe und muss noch ordentlich reinstecken.
                  Das Boot ist von 1979, also hast schon Recht mit den 30 Jahren. Du hast schon "etwas" länger mit dem Geschäft zu tun, stimmt's?
                  Noch mal zu den Materialien und der Verarbeitung:
                  - Als erstes mit EP Spachtel die Löcher füllen
                  Muss ich die Löcher noch irgendwie vorbereiten, hab letztens gehört, dass es vor dem Spachteln gut währe, die Löcher erst mal mit dünnerem EP vorzubereiten, damit die kleinen Lunken gut gefüllt werden.
                  - Mit PVC Venylprimer das Unterwasserschiff streichen (oder nur die ausgebesserten Stellen?).
                  - Zum Schluss noch mal mit RELEST oder ECOSHIP Antifoing drüber

                  War das so richtig?
                  Hast du so Pi mal Daumen eine Idee, wie viel ich von jedem brauchen könnte und kannst du mir die genauen Produktnamen nennen, damit ich sie im Sop finde?
                  Freu mich auf die Antwort!
                  Reiner

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                  • #10
                    AW: Geruch im Boot - Osmose?

                    Hallo Reiner,
                    klar, die Löcher machen wir dicht. Leicht mit einem Dremel ausfräsen, mit Aceton reinigen und mit einer 2 Komp. EP-Spachtel verschließen.
                    Haben wir zu hohe Feuchtewerte, dürfen wir nicht dicht mit einer Stetecol oder Multicoat Beschichtung dicht machen, also einmal Primer dann Antifouling. Es werden dann weitere Blasen kommen, die werden dann genauso behandelt und mit Primer wieder abgedeckt, das geht einfach und schnell. Damit sollte sich einer nicht verrückt machen lassen, das ist bei älteren Booten die Normaltät. Solche Vorgänge gehen langsam, lassen sich nur verzögern, mit Ausnahme wir machen eine Komplettsanierung die bei dem Boot bei Wrede mehr als 15 Mille kosten würde.

                    Was den Preis betrifft, die sind im Norden in der Regel höher als bei uns im Süden, aber wie bereits in anderen Foren beschrieben weit überzogen. Ich denke aber wenn das Boot noch einen netten Eindruck macht, dann sollte einer für ein paar Jahre seinen Spass daran haben und wenn es verkauft wird ist nicht viel verloren. Ich habe für meine Oceanis 43 nach 7 Jahren 100 Mille verloren, wo sich noch Heute mein Magen umdreht. Richtig betrachtet sind aber 50% vom Neupreis nach 7 Jahre ein super Preis, das bekommt keiner für ein Auto.

                    Mach Dir also keinen Kropf, mach die Löcher zu, geniese den Sport und es wird nicht das letzte Boot bleiben.

                    Zum Abdecken im Frühjahr, 1 Dose mit 2 Liter PVC-Vinylprimer, etwas verdünnen mit EP-Verdünner, dünn streichen, darauf eine Lage Relest Marine Antifouling das eine Dünne Beschichtung ergibt aber im Augenblick das Wirkungsvollste AF ist, siehe WEBSITE. Lasse Dich auch nicht von den Bootsnachbarn verrückt machen die Dir das geballte Wissen um die Ohren hauen und jeder ein Sachverständiger ist. Was die Osmose betrifft, die haben wir und das Boot geht noch lange nicht unter.

                    Grüße Friedrich

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Geruch im Boot - Osmose?

                      Hallo Friedrich,
                      puuuh 100Mille das ist schon eine stattliche Summe!!!
                      Ich wiederhole noch mal deine Vorschläge, damit auch nicht schief läuft!!
                      Ich nehme also:
                      • 2K - EPOXI - REPARATURFÜLLER 599 / 400 Gramm / Farbton hellgrau
                      • EPOXI - HÄRTER FÜR REPARATURFÜLLER 598 / 400 Gramm / Farbton grün-gelblich

                      Diese 2 mische ich und verspachtel die Löcher

                      Dann:
                      • 0,2 ltr. REPARATUR PRIMER - C`s - PVC - V I N Y L P R I M E R

                      (((In der Beschreibung steht, dass dies für Stahl-Yachten ist)))
                      Davon ca. 10 Dosen und diese mischen mit:
                      • 0,5 Ltr. EP - VERDÜNNUNG für alle C`s-Antifouling und C`s-Vinyl - Primer

                      Was für ein Mischungsverhältnis ca.??

                      Und zum Schluss:
                      • RELEST MARINE-ANTIFOULING-E C O S H I P FARBE WEISS selbstglättend von 3 - 35 Knoten, für alle Gewässer u. max. Bewuchsdrücke

                      Dies kann anscheinend auch etwas verdünnt werden.

                      Ist so alles nach deinen Wünschen

                      Reiner

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Geruch im Boot - Osmose?

                        Oh, hab gerade noch einen Primer gefunden. Du meintest bestimmt diesen:
                        • C`s - P V C - V I N Y L P R I M E R FARBE rotbraun und schwarz, Einkomponentiger Seewasserbeständiger Korrosionsschutz, Seewasserbeständiger Haftgrund für Antifoulings und Versiegelungsgrund für alle 2 Komp. Epoxyde im Unterwasserbereich

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Geruch im Boot - Osmose?

                          Ja, ist der Versiegelungsgrund und der Sealer - Haftvermittler. Ist erhältlich als Reparaturset mit o,2 Liter, dann 0,75 Liter, 2,0 Liter und 20 Liter.
                          RELEST Marine AF weiß sollte nur in sauberen Seegewässern verwendet werden.
                          Friedrich

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Geruch im Boot - Osmose?

                            Dann hab ich ja endlich alles zusammen was ich brauche!
                            Danke noch mal für deine super Tipps :-)
                            Diese Seite wurde auch im Internet des öfteren empfohlen....jetzt weiß ich warum!!
                            LG Reiner

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                            • #15
                              Produktverträglichkeit

                              Hallo Zusammen,

                              Habe die selben probleme, wie es Reiner (Telearbeiter) hat, allerdings ohne Gerüche. Unser boot ist auch mehr als 30 Jahre alt, ein fabrikat aus der USA (Reinell 26). Das Boot liegt von ende October bis anfang April auf den Trailer im freien. Die Bläschen sind auf Unseren Boot hauptsächlich beim anfand des Kiels (langkieler) und am Ruderblatt. Ich bin mir im Klaren, das es langsam abwärts mit den Boot geht, allerdings würde Ich es noch ein paar Jahre gerne benutzen. Das Boot liegt am Plattensee (Ungarn), was extrem wenig bewuchs hat, was gut beim Bewuchssschutz ist, allerdings wird das wasser im Sommer bis zu 28 Grad warm. Nun würde Ich die gleichen Methoden, wie Reiner anwenden, allerdings würde Ich ggf. ein anderes AF benutzen, da der Plattensee fast Trinkwasserqualität hat, und Ich ein auch in Ungarn erhältliches AF auftragen möchte.

                              Meine frage ist, ob Ich auf C`s - PVC - VINYLPRIMER FARBE auch Antifouling von anderen Firmen auftragen kann (zb. YC Antifouling eco, Nautix , Plastimo antifouling).

                              Nicht ganz zu dem Thema passt miene nächste Frage, ob Euer Versand die Produkte auch nach Ungarn, oder Österreich versendet.

                              Veielen Dank für eine Antwort

                              Mit freundlichen Grüssen

                              Robert

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