Bei der Kondensfeuchte handelt es sich im Grunde um destilliertes Wasser, Wasser ohne Mineralien. Wie den meisten bekannt ist, hat ein destilliertes Wasser gegenüber den normalen Trinkwasser oder Seewasser die höchste Aggressivität gegenüber Klebe - oder Beschichtungs- Systemen und verursacht besonders bei Stahl und GFK erheblich Probleme, die von vielen nicht erkannt und unterschätzt werden.
Wir müssen bei der Beschichtung natürlich unterscheiden, zwischen Aluminium - Stahl - GFK oder den Holz-Yachten.
Alu:
Da muss nichts gemacht werden, oder es genügt eine einfache Alu-Oxydfarbe wie z.B. Aluinvers usw.
Stahl:
Bei Stahl haben wir es immer mit einer Korrosion zu tun. Daher ist besonders im Innenbereich ein Kathotisches Schutz-System zwingend erforderlich. Dieses System wird dann mit mehreren Lagen Reinepoxyd und zuletzt noch mit 5-6 Lagen 2 Komp. Polyurethan versiegelt. Dieses Thema ist ausführlich unter Korrosion und Oxydation beschrieben
Holz:
Bei Holz wir auf keinen Fall versiegelt, um den Feuchteaustausch nicht zu unterbinden. Daher wird Holz konserviert um eine Bildung von Mikroorganismen und Pilzen zu unterbinden. Dabei hat sich das Seasonite und das Textrol von Owatrol bestens bewährt. Näheres wird ausführlich z. B. bei der Grünverfärbung beschrieben.
GFK
Bei GFK Yachten ist bei vielen der Hund begraben wie wir sagen. Was nützt das beste, optimalste, osmotische Versiegelung- System auf dem Unterwasserschiff, wenn im Innenbereich das aggressivste Medium die Kondensfeuchte in das Laminat (Isoharz) ungehindert eindringen kann. Mancher Bootsbauer meint, dass seine Boote wasserdicht sind, also muss er im Innenbereich auch nicht viel machen. Wir haben bei der Umgebungstemperatur und der Materialtemperatur ständig mit unterschiedlichen Temperaturen zu tun. Ist die Umgebungstemperatur höher als die Materialtemperatur, dann bildet sich auf dem GFK immer Kondensfeuchte. Mancher meint dann besonders in den Wintermonaten, dieses Problem mit einen Feuchtekiller zu lösen was physikalisch nicht möglich ist, da eine Yacht kein geschlossenes System ist.
Wie bereits beschrieben durchdringt (Durchfeuchtet) normales Mineralhaltiges Wasser bei Temperaturen von 60° C wie diese im Motorraum schnell erreicht werden 15-20 mm Ortho-Harz in 150 - 200 Stunden, ein 10 mm ISO-Harz (meist Standard) in 800 Stunden. Bei Kondenswasser - Destillierten Wasser geht das erheblich schneller. Natürlich ist ein durchfeuchtetes Laminat noch kein Osmoseschaden, nur die Feuchte ist nun mal die Grundlage für die Bildung einer osmotischen Schädigung. Nicht nur, dass solche Boote besonders gut riechen, sondern mancher wundert sich bei den älteren Yachten, obwohl diese noch keine sichtbaren osmotischen Anzeichen am Unterwasserschiff haben, wird der Kiel bei den Segel-Yachten eingedrückt, da sich die Mattenbinder vom Harz getrennt haben (Osmose- osmotische Vorgänge bei GFK, richtig verstehen).
Hersteller, wie Bavaria, Schöchl usw. beschichten Ihre Yachten im Innenbereich mit den hochwertigsten Epoxyd - oder PU-Beschichtungen, um die unvermeidbare Feuchte - Diffusion so weit wie möglich zu reduzieren. Was nützt ein hochwertiger Gelcoat der noch versiegelt wird, wenn die Kondensfeuchte im Raum in das Laminat ohne große Schwierigkeiten eindringen kann. Würden einzelne Yachthersteller diese Problem mit entsprechenden Ernst behandeln, dann würden manche Yachten erheblich weniger Probleme mit osmotischen Schäden haben. Kein Yachthersteller käme auf die Idee, den Ankerkasten mit einer Kunstharzfarbe zu streichen.
Da werden einfache Kunstharzfarben wie das Danboline von International als Bilgenfarbe angeboten. Das ist eine Beschichtung wo wir der Meinung sind, dass es nicht einmal für ein einfaches Gartentor reicht. Da wird in den meisten Baumärkten für das gleiche oder weniger Geld mehr angeboten. Auch die Stauräume einer Yacht gehören natürlich genauso geschützt, da oft durch sperriges Gerät, Anker, Ankerketten usw. diese Beschichtungen beschädigt werden und damit das Laminat unweigerlich Feuchte zieht. Manchen erscheint das unwahrscheinlich, nur die Physik - osmotische Diffusion lässt sich nicht ändern und ist immer da wo wir es mit Feuchte bei GFK zu tun haben.
Die Bilge, Stauraum, Motorraum erfordern eine ca. 0,6 mm (Trockenschichtstärke) schlagfeste - Feuchtedichte Beschichtung. Da im Innenbereich sich die UV-Strahlung kaum auswirkt, eignen sich dafür hochwertige 2 Komp. Epoxyd - Beschichtungen. Zur Auswahl stehen da die Reinepoxyde die mit 1-2 Lagen PU-Acryl versiegelt werden, oder etwas preiswerter die 2 Komp. Multicolore, die ähnliche Eigenschaften haben wie die 2 Komp. Teerepoxyde, die mit einen PVC-Vinyl versiegelt werden. Diese Bechichtungen werden auch in der Industrie als Laderaumbeschichtungen verwendet. Diese Beschichtungen erfüllen auch die geforderten Standzeiten von 15 Jahren der Industrie, sind in der Regel nur einmal erforderlich und werden im laufe eines Yacht-Leben nicht mehr erneuert. Bei mechanischen Schäden wird dann nur noch mit PVC- Vinyl ausgebessert oder überstrichen.
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